Die Zukunft des Datenschutzes

Die Verbreitung und Nutzung von KI hat seit der Veröffentlichung von ChatGPT im Jahre 2022 massiv zugenommen. Nur wenige Jahre später ist diese Technologie aus unserer Lebens- und Arbeitsweise nicht mehr wegzudenken. Copilot, die Lösung von Microsoft, ist bereits vollständig in Office integriert. Mit dem schnellen Fortschritt kommen aber auch Bedenken, insbesondere zum Datenschutz. Was bedeutet der Einsatz von KI für unsere Privatsphäre und unsere schützenswerten Daten.

Weltweit arbeiten Gesetzesgeber an der Aktualisierung und Verschärfung der länderspezifischen Datenschutzgesetze. Die Gesetze werden der schnellen Entwicklung der Technologie aber immer hinterher sein. In der Schweiz nimmt sich der Bundesrat für eine Antwort auf die Regulierung von Künstlicher Intelligenz bis Ende 2026 Zeit, wie in der Medienmitteilung vom 12.02.2025 zu lesen ist.

Gesetzte, die jetzt ausgearbeitet werden, müssen diesem schnellen Wandel Rechnung tragen und so flexibel ausgestaltet werden, dass sie sich anpassen können. Nur so werden sie den besonderen Anforderungen der digitalen Welt gerecht.

Trotz der steigenden Anforderungen an den Datenschutz und der offensichtlichen Ausnutzung moderner Technologien für kriminelle Handlungen wie Deep-Fake bleibt die Bereitschaft hoch, persönliche Daten über soziale Medien mit der ganzen Welt zu teilen. Und dies offensichtlich, ohne sich über die negativen Effekte Gedanken zu machen. Die Nachfrage nach sozialen Medien scheint nicht nachgelassen zu haben. Soziale Medien bleiben weiterhin ein wichtiger Faktor im Leben vieler Menschen. Vor allem bei jüngeren Generationen.

Neben technischen und rechtlichen Maßnahmen ist auch ein kultureller Wandel notwendig, um ein stärkeres Bewusstsein für Datenschutz zu schaffen.

Die Bildung spielt bei diesen Themen eine immer wichtigere Rolle. Das Bewusstsein für Datenschutz ist zu schärfen, insbesondere bei jungen Menschen und dies möglichst früh. Bereits in der Primarschule, also zu dem Zeitpunkt bei welchem die meisten das erste Mal mit sozialen Medien in Kontakt kommen. Gemäss der Bundeszentrale für politische Bildung in Deutschland haben bereits 94 Prozent der 12- bis 13-Jährigen ein Smartphone. So haben sie in der Regel fast uneingeschränkten und schwer zu kontrollierenden Zugriff auf die Plattformen von grossen Datensammlern wie Meta (Facebook, Instagram) oder TikTok.

Da das Internet nie vergisst ist es umso wichtiger, dass die Aufklärung den jungen Menschen ihnen ein besseres Verständnis für die Risiken und den verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten ermöglicht.

Die KI-Entwicklung bietet nicht nur neue Risiko-Felder, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten und innovative Ansätze der Datensicherheit. Die nächste Generation der KI, die «Theory of Mind» KI soll in der Lage sein, die individuellen Präferenzen und Bedenken der Nutzer besser zu verstehen und personalisierte Datenschutzrichtlinien erstellen können. Zum Beispiel könnte sie erkenne, dass ein Nutzer besonders besorgt über die Weitergabe seiner Standortdaten ist und entsprechende Massnahmen ergreifen. Oder durch das Verständnis der Absichten und Verhaltensmuster von Nutzern könnte eine Theory of Mind KI ungewöhnliche Aktivitäten erkennen, die auf eine Datenschutzverletzung hinweisen. Dies wäre ein massiver Fortschritt in der schnellen Erkennung und Verhinderung von Angriffen.

Wer jetzt an die Terminator Filme und die dort herrschende KI «Skynet» denkt, welche alle Maschinen und Roboter gegen die Menschheit angeleitet hat, ist nicht allein. Auch dem Autor ging es beim Schreiben dieses Blogeintrages so. Auf eine Rückfrage bei Copilot hat ihm dieser Bot aber versichert, dass heutige und auch die nächste Generation von KI noch weit davon entfernt sind, ein eigenes Bewusstsein oder eine eigene Agenda zu entwickeln. Aber wieviel wert ist diese Information, wenn sie von einer KI kommt? 🙂

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Daniel Fritz

Daniel Fritz ist Delivery Owner bei der Swisscom und bloggt aus dem Unterricht des CAS Data Privacy Officer.

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