Seit der Pandemie erlebte die Cloud laut Forbes einen enormen Aufschwung. Sie bietet Flexibilität sowie Skalierbarkeit. Doch ist sie wirklich günstiger, wie so oft versprochen? Nicht immer. Versteckte Kosten können diese Vorteile zunichtemachen. In diesem Blog zeige ich, warum die Cloud nicht immer die günstigere Wahl ist und welche Vor- und Nachteile man beachten sollte.
Die Cloud kostet auch Geld
Die grossen Cloud-Anbieter wie AWS, Azure oder Google Cloud werben oft mit Kosteneffizienz, was oftmals für Verwirrung sorgt. Effizient? Ja. Günstiger? Das hängt stark davon ab, wie die Cloud genutzt wird.
Versteckte Kosten lauern an vielen Stellen, z.B.:
- Datenübertragungsgebühren: Besonders der Datenverkehr ins Internet (Outbound Traffic) kann teuer werden. Die Kosten steigen mit grösseren Datenmengen exponentiell
- Überdimensionierung: Häufig werden Server zu gross dimensioniert und bleiben 99 % des Tages ungenutzt. Das führt zu unnötig hohen Kosten
- Ungeplante Nutzung von Pay-as-you-go-Ressourcen: Werden Ressourcen flexibel, aber unstrukturiert genutzt, können sie teurer sein als reservierte Ressourcen
Auch die langfristigen Kosten der Cloud sollten nicht unterschätzt werden. In manchen Szenarien kann eine gut geplante On-Premises-Infrastruktur mit fixen, überschaubaren Ausgaben kostengünstiger sein, als die Cloud-Lösungen.
Wann wähle ich das Betreiben einer On-Premises-Umgebung
Eine On-Premises-Lösung bietet klare Vorteile in bestimmten Szenarien, insbesondere wenn:
- Planbare und konstante Kosten bevorzugt werden
- Gesetzliche Vorgaben zu Datenschutz und Compliance eingehalten werden müssen
- Volle Kontrolle über die IT-Infrastruktur notwendig ist – „Deine Infrastruktur, deine Regeln“.
On-Premises-Umgebungen bieten eine höhere Transparenz über die gesamte IT-Landschaft. Unternehmen wissen genau, wo ihre Daten gespeichert werden, wer sie verarbeitet und wann dies geschieht. Diese Kontrolle ermöglicht es, geschäftsspezifische Anforderungen flexibel mit vorhandenen Ressourcen umzusetzen. Langfristig können On-Premises-Lösungen günstiger sein, wenn die Anforderungen stabil bleiben und keine grossen Nachrüstungen erforderlich sind. Besonders für Unternehmen mit einem konstanten IT-Bedarf und festen Anforderungen kann dies eine wirtschaftlich attraktive Option sein.
Wann ist die Cloud die bessere Wahl
Die Cloud bietet zahlreiche Vorteile, besonders in folgenden Szenarien:
- Keine hohen Anschaffungskosten: Statt grosser Investitionen in Hardware nutzt man eine flexible, nutzungsbasierte Abrechnung
- Schwankende Auslastungen können schneller ausgeglichen werden: Z.B. in Betriebsferien oder während Spitzenzeiten wie der Weihnachtszeit
- Standortunabhängiges Arbeiten: Teams können von überall mit minimaler Latenz auf Unternehmensressourcen zugreifen
- Aktuelle Sicherheitsfeatures: Neue Sicherheitslösungen lassen sich schnell und mit geringem Aufwand implementieren
Ein weiterer Vorteil der Cloud ist die schnelle Bereitstellung von Ressourcen, die in wenigen Minuten verfügbar sind, im Gegensatz zu On-Premises, wo dies oft länger dauert. Dies ist besonders für Unternehmen in dynamischen Märkten wichtig und hilft, die Konkurrenzfähigkeit zu sichern. Cloud-Anbieter entwickeln kontinuierlich neue Dienste, die sofort eingesetzt werden können. Ein Pluspunkt der Cloud ist auch die präzise Skalierbarkeit – On-Premises-Hardware wird oft wegen zukünftiger Anforderungen überdimensioniert.
Was ist denn nun die günstigere Wahl?
Die Cloud ist also nicht unbedingt günstiger als On—Premises, doch bietet sie eine unschlagbare Flexibilität. Ein grosser Vorteil, wenn sich die Anforderungen schnell ändern oder man auf Marktgeschehen akkurat und rapid reagieren muss. Bei all den neuen Funktionen und Innovationen, darf man mit den wachsamen Augen auf die Kosten nicht blinzeln, ansonsten könnte die Cloud langfristig teurer werden.
On-Premises hingegen, verlangt eine höhere Anfangsinvestition, ermöglicht jedoch eine langfristig planbare Kostenkontrolle und die vollständige Kontrolle über die Infrastruktur.
Somit hängt die Entscheidung davon ab, wie Dein Arbeitsalltag aussieht und wie viel Flexibilität und Tools Du wirklich brauchst.