Transparenz als Fundament zur Auflösung der Komplexität

Unsere aktuelle Welt erscheint in vielerlei Hinsichten durch die unterschiedlichsten Vernetzungen sehr komplex und diese Komplexität scheint unaufhaltsam zu zunehmen. Deshalb erachte ich es als sehr wichtig, dass man dem Thema Transparenz die nötige Aufmerksamkeit schenkt. Durch das Erstellen von Analysen und Dokumentationen der verschiedensten zugrundeliegenden Prozesse und Daten, wird sich ein Unternehmen in Richtung eines datengestützten Unternehmens entwickeln.

Digitale Transformation, datengestützte Unternehmen, Data Analytics, KI sind nur einige Begriffe der aktuellen Zeit, welche uns allen im beruflichen Kontext rund um die Uhr begegnen.

In den Sozialen Medien, im Internet, in Fachartikeln, gefühlt bald jede Firma muss in ihrem Auftritt herausheben, dass sie einen solchen Weg einschlägt, Lösungen dazu bereit hat oder diese bereits erfolgreich umgesetzt hat und diese einsetzt.

Die Welt ist in den letzten zwei Jahrzehnte durch den technischen Fortschritt um einiges komplexer geworden und daraus haben sich auch viele neue Möglichkeiten ergeben, welche früher undenkbar gewesen sind. Neue Technologien, wie z.B. KI, welche uns vermeintlich im Geschäftsalltag unterstützen sollten.

Aber schafft dies auch mehr Transparenz?

Dank neuer Technologien für das Lesen und Aufbereiten von Daten, sowie das Jonglieren grosser Datenmengen stellt kein Killerkriterium für die Performance der entsprechenden Tools dar. Es werden Daten von verschiedensten Geschäftsfeldern, wie Maschinendaten, Aktivitäten in Bezug zu Kunden, Userbewegungen aus dem Internet, Produktionsdaten und Verkaufszahlen gesammelt, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Speicherung von grossen Datenmengen im Unternehmen stellt heute keine grosse finanzielle Investition mehr dar.

Diese neuen Technologien eröffnen Möglichkeiten und Wege in der Geschäftswelt, es stellt sich die Frage, wer noch den Überblick hat?

Nehmen wir das Beispiel der vielen unterschiedlichen Prozesse innerhalb eines Unternehmens, welche über Jahre, oder sogar Jahrzehnte gewachsen sind und damit auch die Anzahl der Tools und Datenmengen.

Wer im Unternehmen ist noch vertraut mit all diesen Prozessen und Datenflüsse über die gesamte Systemlandschaft im Unternehmen welche über die Jahre aufgebaut wurde?

Was in der neuen datengetriebenen Welt vergessen gegangen ist….?

Transparenz schaffen

«Definition: Klarheit / Nachvollziehbarkeit eines Vorgangs oder eines Verfahrens, wird häufig in der Politik oder Wirtschaft verwendet» – «Sinnverwandt: Offenheit»

Quelle: Wiktionary

Wo ist die Quelle der Daten, wie entstehen die Daten und welche Prozesse stehen dahinter?

Diese Fragen finden Antworten durch das Erarbeiten von Analysen und Dokumentationen.

Das bedeutet, dass im Dschungel der Applikationen, Tools und unterschiedlichen Datenhaltungen, den Durchblick zu erhalten eine sehr anspruchsvolle Aufgabe darstellt. Hier ist Transparenz durch eine einfache und verständliche Dokumentation die Lösung um der Komplexität den Schrecken zu nehmen. Der Prozess zur Erstellung der Dokumentation ist wiederum eine Herausforderung für sich, denn es gilt hier die verschiedenen Sichtweisen logisch darzustellen.

Bei z.B. datenbasierten KI-Aussagen, stehen Daten und Prozesse als Quelle dahinter. Da frage ich mich oft, aus welcher Quelle diese wohl stammen und nach welcher Logik die Daten aufbereitet wurden? Ist das dahinter liegende Datenmodell vollständig vorhanden?

Nicht die Tools alleine stehen für die Aussagekraft der Daten, sondern die Tools sind die Instrumente für das ermittelte Resultat, welches auf einer soliden und transparenten Datenbasis aufbauen sollte. Gleichzeitig wird dadurch die Wahrscheinlichkeit von Fehlinterpretationen verringert.

Aber wie kann dies erreicht werden?

Aus meiner beruflichen Praxis zeigt sich, dass bei komplexen Prozessen rund um verschiedene Systeme, sei es ein Datenverarbeitungsprozess oder ein Datenfluss, anhand von Zeichnungen, Diagramme oder Bildern, die Komplexität abnimmt, wenn nicht sogar sich teilweise auflöst.

Oder mit anderen Worten gesprochen, eine verständliche Übersicht der komplexen Prozesse unterstützt die Entscheidungsfindung des Managements.

Fazit:

  • Je höher der Transparenzgrad, umso geringer die Komplexität.
  • Daraus können einfacher Lösungen für neue Anforderungen erarbeitet werden.
  • Geringere Komplexität fördert die Nachvollziehbarkeit und dadurch die Glaubhaftigkeit von Datenanalysen und somit auch den Schlüssen welche daraus gezogen werden.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt – es wird nun erst möglich, dass alle involvierten Personen den gleichen Fokus erhalten und daraus entsteht ein gemeinsames Verständnis und gleiche Sichtweise für die Sache.

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Vivienne Müller

Vivienne Müller ist Application Architect bei der Geistlich Pharma AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Enterprise Architecture

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