Mehr Frauen begeistern für die IT – aber wie?

Trotz steigender Digitalisierung sind Frauen in der IT-Branche immer noch in der Unterzahl, auch wenn die Voraussetzungen eigentlich ideal wären. Ein Mindset-Change bei den Unternehmen ist gefordert. Beseitigt Vorurteile, schafft starke Frauen-Rollenvorbilder, fördert aktives Mentoring und überdenkt die Männergeprägte Unternehmenskultur. Nur so werden die Weichen für junge Mädchen in der IT-Branche erfolgreich gestellt.

Die Berufswahl stellt bereits den ersten Stolperstein dar. Mädchen kommen gar nicht erst auf den Gedanken einen technischen Beruf in Betracht zu ziehen. Hierfür gibt es viele Gründe, klar ist, dass die Gesellschaft hier entgegenwirken muss. Unternehmen sind gefordert! Es reicht nicht aus ein paar Bilder mit Mädchen auf dem Berufsportal aufzuschalten und dann zu erwarten, dass Mädchen Feuer und Flamme sein werden und durch diese Massnahme alle Vorurteile, welche über Generationen vermittelt wurden, einfach ablegen.

Für eine Frau in der IT-Branche ist es zurzeit normal, dass sie sich in einer grossen Minderheit befindet. An Schnuppertagen kann diese Tatsache für Mädchen aber stark abschreckend wirken.

Wir brauchen ICT-Fachfrauen, welche als Rollenvorbilder begeistern

Unternehmen haben diese Problematik vermehrt erkannt. Zunehmend werden IT-Schnuppertage exklusiv für Mädchen angeboten. Zudem wird darauf geachtet, dass Mitarbeiterinnen diese Schnuppertage leiten. Dieses Heranführen an den IT-Beruf ist auf jeden Fall zielführend und leistet einen wichtigen Betrag, die Attraktivität in der IT zu erhöhen.

Haben Frauen den Weg in die IT-Branche einmal gefunden, müssen diese leider immer noch mit starken Vorurteilen in der Männer-Domäne kämpfen bzw. sich vehement stärker beweisen, als dies Männer tun müssen. Unternehmen müssen sich dieser Problematik annehmen und dem Gleichstellungs-Auftrag mehr Aufmerksamkeit schenken. Nein, es geht nicht darum nur Frauen zu fördern oder eine Frauenquote zu schaffen! Vielmehr aber Frauen durch stetiges Coaching mehr Selbstvertrauen zu schenken, sodass diese selbstbewusst durchstarten und auch Führungspositionen als selbstverständliches Karriereziel anzusehen beginnen.

Networking und Weiterentwicklung fördern

Mittlerweile gibt es einige Organisationen in der Schweiz, welche Frauen in der Tech-Branche zusammenführen und den gegenseitigen Austausch fördern. Das Networking sollte aber natürlich auch im eigenen Unternehmen gezielt gestärkt werden. Ein Austausch in Fachkreisen ist essenziell und der Aufbau eines persönlichen Netzwerks kann sogar den Karriereverlauf positiv gestalten.

Nebst Weiterbildungsmöglichkeiten sollten Unternehmen die Förderung bzw. den Aufbau von Quereinsteigerinnen nicht ausser Acht lassen. Es gibt viele motivierte Frauen, welche den Einstieg in die Tech-Branche suchen, aber leider keine passenden Angebote finden oder den Schritt schlicht und einfach aus Respekt – um nicht von Angst zu sprechen – nicht wagen.

Viele IT-Unternehmen vernachlässigen, dass die Erhöhung der Frauenquote auch eine Veränderung der Unternehmenskultur bedarf. Heute ist diese Kultur stark männlich geprägt und dies gilt es zu ändern. Führungsstile müssen überdenkt und neue Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die IT-Unternehmen haben’s in der Hand den Fachkräftemangel zu entschärfen

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche ist signifikant. Mit der Erhöhung des Frauenanteils – heute lediglich 7.2% könnte der Fachkräftemangel in der IT-Branche entschärft werden. Die Lösung liegt auf der Hand, es gilt Mädchen und Frauen für die IT-Branche zu begeistern.

Jeder Aspekt der heutigen Gesellschaft ist durch Technologie getrieben und die rasante Reise der Digitalisierung am Ende ausschlaggebend, wie sich die Schweiz im internationalen Umfeld zukünftig zu positionieren vermag. Frauen sollten ebenfalls Teil dieser Entwicklung sein und durch ihren Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft der Technologie-Branche beitragen.

 

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Sarah Schwendener

Sarah Schwendener ist Transition Consultant bei der UMB AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management und Agile Tranformation. Ursprünglich hat sie eine KV-Lehre absolviert und über mehrere Jahre als Marketing-Fachfrau gearbeitet. Während rund fünf Jahren arbeitete sie in der Marketing-Abteilung eines internationalen Technologieunternehmens. Ihr Interesse an der IT wurde nach und nach geweckt und nach Abschluss des berufsbegleitenden Betriebswirtschaftsstudiums hat sie sich entschlossen, einen Quereinstieg in die IT-Beratung vorzunehmen.

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