Kryptowährungen im Nachlass: Eine gute Planung ist ein Muss

Die Euphorie ist gross, die Hoffnung auf schnelles Geld und hohe Renditen treibt immer mehr Leute in die Krypto-Welt. Was passiert aber, wenn man handlungsunfähig wird oder das irdische Dasein vorüber ist? Worauf ist bereits beim Einstieg zu achten?

Kryptowährungen hinterlassen: Gedanken, die sich beim Einstieg die wenigsten machen

Bevor das wesentliche zu einem Nachlass erläutert werden kann, muss man verstehen um was es bei der Sache geht. Junge Menschen machen sich oft keine Gedanken über das Ableben und auf das Erbe, welches sie hinterlassen.

Sollten Sie zu denjenigen gehören die Kryptowährungen kaufen, um diese länger zu halten, werden Sie diese vermutlich an einem sicheren Ort, in einer Wallet aufbewahren.

Im Blog Kryptowährungen: So klappt der Einstieg , erfahren Sie welche Aufbewahrungsmöglichkeiten für Ihre Bedürfnisse geeignet sind.

Die unterschiedlichen Methoden bei der Aufbewahrung von Kryptowährungen sind hinsichtlich eines Nachlasses von zentraler Bedeutung: Zentral verwaltete Wallets «Custodial-Wallets» und nicht zentral verwaltete, «Non-Custodial Wallets».  Die Unterschiede werden im Artikel von Block-Builders.de gut beschrieben.

Zentral verwaltete Wallets und zentrale Börsen: Geregelte Prozesse

Diese Wallets oder Börsen kann man mit Banken vergleichen. Hier wird darauf vertraut, dass diese das eigene Vermögen sicher aufbewahren. Im Falle von Kryptowährungen werden die Privaten Schlüssel von der Bank oder Börse verwaltet und nicht persönlich durch den Inhaber der entsprechenden Kryptowährung. In Bezug auf einen Nachlass ist dies ein Vorteil, der einen geregelten Zugriff auf das Krypto Erbe erlaubt. Dabei ist wichtig, die Institution, bei der die Privaten Schlüssel der Kryptowährungen hinterlegt sind im Testament oder an einem anderen Ort schriftlich festzuhalten. Das Erbe kann dann mittels offizieller Urkunde bei der Institution beantragt werden.

Wer kann mir helfen, wem kann ich Vertrauen? (Bildquelle: Pixabay)

Nicht zentral verwaltete Wallets: Hier braucht es Hilfe und Vertrauen

Bei nicht zentral verwalteten Wallets wird es kompliziert, denn niemand ausser dem Besitzer dieser Wallet kann auf die digitalen Vermögenswerte zugreifen.  Es gibt keine zentrale Institution, an die man sich wenden kann, um das Erbe einzufordern.

Das wichtigste ist, dass sämtliche verfügbaren Angaben handschriftlich auf ein Blatt Papier geschrieben sind und an einen sicheren Ort aufbewahrt werden, bspw. in einem Bankschliessfach.

Papier kann ausbleichen. Dafür gibt es auch eine Lösung: ein Anbieter ist FFDK

Achtung! Darauf verzichten, die Angaben auf einem Computer zu speichern, abzufotografieren oder zu kopieren, auch ein Kopierer hat einen Speicher, der ausgelesen werden kann.

Was sollte insgesamt hinterlegt werden?
  • Name der Wallet die verwendet wird, inklusive Link wo diese heruntergeladen werden kann
  • Benutzer ID und Passwort der Wallet
  • Zwei-Faktor Authentifizierung vermerken
  • Bei mobilen Wallets, die Benutzer ID und das Passwort des mobilen Gerätes
  • Alle vorhandenen Seed-Phrasen in der richtigen Reihenfolge inkl. Verweis auf die Wallet
  • Wo vorhanden, die Privaten Schlüssel für die entsprechende Kryptowährung

Stand Oktober 2021 gehen mutmasslich jeden Tag 1’500 Bitcoin verloren.

Zurück in die FIAT Welt. (Bildquelle: Pixabay)

Von Kryptowährung zurück nach FIAT-Währung

Mit der Hinterlegung aller Informationen ist immer noch nicht sichergestellt, dass die Erben das Vermögen wirklich nutzen können.

Der Zugriff auf die Kryptowährungen ist das eine, das andere ist die Umwandlung zurück in eine FIAT-Währung und die Verfügbarkeit auf einem definierten Bankkonto.

Die wenigsten Wallets unterstützen eine direkte Umwandlung in eine FIAT-Währung, in den meisten Fällen muss die Kryptowährung zuerst an eine zentrale Börse gesendet werden.

Bevor dies geschehen kann, muss darauf geachtet werden, ob die verwahrte Kryptowährung nicht für einen anderen Zweck eingesetzt wurde, wie bspw. für Staking oder Lending. Sollte dies der Fall sein, muss das vorgängig aufgelöst werden. Dabei sind allfällige Sperrfristen zu beachten. Es gibt auch Kryptowährungen, die nicht direkt in FIAT umgewandelt werden können.

Hier wird dringend empfohlen sich an eine Vertrauensperson mit viel Erfahrung zu wenden.

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Kryptowährungen im Digitalen Nachlass

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Marco Antonelli

Marco Antonelli ist Project Manager bei einem Finanzdienstleister und bloggt aus dem Unterricht des CAS Crypto Finance and Cryptocurrencies. Sein Anliegen ist, die konventionelle Banken-Welt mit der Krypto-Welt zu verbinden.

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