Erzähle mir deine Geschichte mit User Story Mapping

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du mit User Story Mapping in wenigen Schritten einen Überblick über dein mit Stories gefülltes Backlog finden, sowie neue Ideen und Prioritäten gemeinschaftlich im Team erarbeiten kannst. 

Siehst du manchmal das Backlog vor lauter Stories nicht mehr? Hast du in deinem Projekt viele kleinere und grössere Stories, welche du nicht mehr überblicken kannst? Das Verwalten eines Backlogs kann schnell komplex und unübersichtlich werden. Für dieses Problem gibt es eine Lösung – das User Story Mapping!

Den Wald lichten mit User Story Mapping

Jeff Patton entwickelte das User Story Mapping, um eine bessere Übersicht über ein Projekt zu gewinnen und den Austausch zwischeneinander zu fördern. Die Methode ist nicht kompliziert und kann in wenigen Schritten umgesetzt werden:

1. Erstelle den Backbone

User Story Mapping ist keine Methode, welche du alleine im stillen Kämmerlein anwenden solltest. Es geht darum, zusammen im Team eine Map zu erarbeiten und damit die unterschiedlichen Vorstellungen im Kopf miteinander abzugleichen. Trefft euch also vor einer Wand oder über ein Online-Tool und beginnt damit, die bestehenden Stories auf Karten zu schreiben und diese nach dem Erzählfluss horizontal zu ordnen. Ihr könnt über diesen auch weitere Karten platzieren, welche einzelne Abschnitte zusammenfassen. Voilà, hier habt ihr bereits euren Backbone.

2. Erarbeite den Body

Im nächsten Schritt fügt ihr unter die im Backbone aufgereihten Stories Details ein. Natürlich sind dies auch wieder Stories, welche genauer ausführen, aus was die übergeordnete Story besteht. Erzählt einander, welche Stories ihr aus welchen Gründen hier einfügen wollt. So füllt sich langsam die Map und ihr könnt auch erkennen, in welchen Bereichen möglicherweise noch Lücken bestehen und weitere Informationen notwendig sind.

Die User Story Map mit Backbone und Body
Erstellt eine Aneinanderreihung von wichtigen Aktivitäten in Form von Stories und fasst diese gegebenenfalls noch weiter zusammen. Danach fügt den Aktivitäten weitere Stories als Details zu (aus User Story Mapping, hier auch in deutsch, Jeff Patton, 2014, S. 26).

3. Plane Releases

Nun habt ihr also viele Stories, die sicher alle sehr interessant sind. Jedoch geht es in der Agilen Entwicklung auch darum, zuerst ein Minimum Viable Product (MVP) zu entwickeln. Auch dazu könnt ihr das User Story Mapping nutzen. Teilt den Bereich des Bodys mit horizontalen Linien in sogenannte Slices. Der oberste Slice ist somit das MVP, weiter unten könnt ihr spätere Releases planen. Ganz unten entsteht ein Bereich für noch nicht geplante Stories. Nun ordnet ihr die Stories im Body den Slices zu. Hilfreich ist, wenn ihr jeden Slice mit einem Ziel verseht und so die Stories anhand dieser Ziele verteilt.

Unterteilt den Body in unterschiedliche Release-Slices
Bildet nun Abschnitte (Slices) im Body der Map und verseht diese mit Zielen. Verteilt nun die Stories in die verschiedenen Release-Slices (aus User Story Mapping, Jeff Patton, 2014, S. 31).

Miteinander reden!

Während du das Story Mapping vorbereitest, vergiss bitte nicht, welche Ziele ein solches Mapping haben soll. Zum einen dient diese Methode dazu, das Wissen, welches in den Köpfen deiner Kollegen und Stakeholdern ist, in Form von Stories zu Mappen. Weiter soll durch das Diskutieren und Erzählen von Stories eine einheitliche Vorstellung der Stories in den Köpfen der Menschen entstehen. Also sprecht während des Story Mappings miteinander, erzählt euch gegenseitig eure Geschichten und vergesst nicht, alle Ideen auf Karten zu schreiben, bevor sie wieder vergessengehen.

Was nun?

Du hast nun gesehen, wie einfach eine User Story Map aufgebaut ist. Ich möchte dich ermutigen, diese Methode doch einmal in deinem Unternehmen für ein spezifisches Projekt anzuwenden. Ich habe in meinem Unternehmen das Story Mapping bereits mehrfach anwenden können und bin vom Nutzen überzeugt. Wenn du dich etwas vertiefter mit dem User Story Mapping auseinandersetzen willst, schau dir doch die weiterführende Literatur und die Links an. Viel Erfolg!

Weiterführende Literatur:

Jeff Patton, User Story Mapping – Die Technik für besseres Nutzerverständinis in der agilen Produktentwicklung, / O’Reilly Media / Englisch ISBN: 978-1491904909 / Deutsch ISBN: 978-3958750678

Jeff Patton, Präsentation über: User Story Mapping with Jeff Patton, You Comsysto Reply GmbH

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David Dreier

David Dreier ist Requirements Engineer bei der Diartis AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Requirement Engineering.

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