Drei Schritte zur Produktentwicklung

Requirements Engineers oder Product Owners bestimmen die Softwareentwicklung. Bei bestehender Software für den Absatzmarkt bedeutet Entwicklungsstillstand gleich Umsatzverlust. Dank Elevator Pitch und weiteren Methoden bringst du das Produkt in neue Sphären. Lies dazu meine Tipps & Tricks wie du es anpackst.

1. Zur schnellen Produkt-Vision dank der Technik vom Elevator-Pitch

Eine Produkt-Vision leitet sich von der Unternehmensvision ab und besagt wohin die Reise geht. Die Vision dient der Orientierung und gibt den Stakeholdern Halt. Sie unterstützt die Entscheidungsfindung und motiviert die Betroffenen und Beteiligten zur Leistungserbringung. Die Produkt-Vision wird prägnant formuliert – eine A4-Seite reicht aus!

Stell dir vor du hast gerade ein Unternehmen mit einer hervorragenden Geschäftsidee gegründet. Du beziehst in einem Bürohochhaus deine neue Arbeitsfläche. Als du unten in den Lift einsteigst gesellt sich eine dir bekannte Person und möglicher Investor dazu. Auf dem Weg nach oben hast du drei Minuten Zeit deine Produktidee zu verkaufen. Was sagst du?

Der Elevator Pitch von Geoffrey Moore ist eine interessante Methodik um rasch eine prägnante Beschreibung der Produkt-Vision herzuleiten. Nutze dazu folgendes Satzschema und achte auf folgenden Inhalt:

Für Zielgruppe, die Problem/Bedarf haben, ist das Produkt das wichtigster Vorteil bietet. Im Gegensatz zum Wettbewerb/Alternative, leistet Produktname wichtigstes Unterscheidungsmerkmal. (Geoffrey Moore)

2. Die Produkte-Roadmap ist nicht in Stein gemeisselt

Beachte, dass die Produkte-Roadmap als Kommunikationswerkzeug gedacht ist. Sie verändert sich im Verlaufe der Zeit. Deshalb ist es wichtig, dass die Produkte-Roadmap immer als Planungswerkzeug verstanden wird und dass man von der Planung aufgrund sich verändernden Umständen jederzeit abweichen kann. Es geht um Erwartungsmanagement gegenüber Kunden, Anwendern und internen Organisationseinheiten.

Zur Erstellung der Produkte-Roadmap musst du die Geschäfts- und Produktstrategie sowie die jeweilige Vision verstehen. Auch die diversen Kundenanforderungen, Branchen- und IT-Trends sowie die Entwicklung von Konkurrenzprodukte fliessen in die Planung der Produktweiterentwicklung mit ein. Die Produkte-Roadmap ist ein sich wiederholender Prozess der zusammen mit den Stakeholdern üblicherweise einmal pro Jahr durchlaufen wird. Es geht darum Entwicklungsideen zu sammeln, zu gruppieren sowie den internen Stakeholdern zu präsentieren und sich über die Entwicklungsschwerpunkte zu einigen.

Für eine einprägende Kommunikation ermutige ich dich Bilder und Namen pro Entwicklungsidee bzw. -gruppe zu nennen. Dazu eignen sich beispielsweise Berge, Städte oder Tiere.

3. Stell die richtigen Fragen mit der Impact Map

Nutze die Methode des Impact Mapping damit du keine Produktfeatures entwickeln lässt, die niemand braucht. Dabei beantwortest du die vier folgenden Fragen (Gojko Adzic):

  • Wozu? Zentrale Frage, denn die Antwort liefert dir den konkreten wirtschaftlichen Nutzen für dein Unternehmen (=Geschäftsziel).
  • Wer? Diese Frage beantwortet wer daran interessiert und wer betroffen ist und hilft dir bei der Weiterentwicklung strategisch vorzugehen (=Akteure).
  • Wie? Die Frage nach dem Wie zeigt dir, welchen Einfluss das neue Feature auf die bestimmten Akteure hat (=Wirkung).
  • Was? Die Frage nach dem Was beantwortet dir was entwickelt werden soll (=Lieferergebnis).

Die Fachexpertengruppe «agilist.» hat zum Vorgehen des Impact Mapping eine wertvolle Grafik entworfen, die zeigt welche Überlegungen bei der Beantwortung der Fragen gemacht werden sollten:

Impact Map
Die Impact Map zeigt wie du vom Geschäftsziel über die Akteure zum Lieferergebnis findest. Beeinflussen kannst du nur das Lieferergebnis.  (PitZurkirchen, agilist.)

Wir sind uns einig – Bestandssoftware muss unterhalten und weiterentwickelt werden. Ein Unternehmen hat den Zweck mit seinem Tun Geld zu verdienen. Oft wird die Weiterentwicklung von Softwareprodukten durch Business-Anforderungen getrieben. Dabei geht die Wartbarkeit von Software vergessen. Damit sich die Entwickler und die Projektleiter der Business-Seite nicht in die Haare kriegen, müssen Prioritäten gesetzt werden. Für das Gleichgewicht zwischen den Geschäftszielen bzw. der eigenen Gewinnmaximierung und der Umsetzung von Kundenanforderungen sorgt der Product Owner oder sein naher Verwandter – der Requirements Engineer.

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Andreas Kellerhals

Andreas Kellerhals ist Marketingleiter und Produkt Owner bei der ICFM AG, ein Softwareunternehmen der Immobilienbranche und bloggt aus dem Unterricht des CAS Requirements Engineering.

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