Unsere letztjährige Weinprobe stand unter dem Motto “Wein Tasting Goes Digital”. Mittels eines Dashboards, konnte ich die Weinbewertungen in „Realtime“ analysieren. In diesem Blogbeitrag beschreibe ich, wie die Datenanbindung und Erstellung des Dashboards funktioniert. So hast du während einer Weinprobe ständig einen Überblick über die degustierten Weine. Genau das Richtige auch online in Corona Zeiten.
Jedes Jahr veranstalten wir zuhause mit Freunden eine Weinprobe. Alle bringen einen Wein mit, verblinden diesen an der eigens dafür vorbereiteten Verblindungsstation und stellen ihn zu den anderen. So degustieren wir pro Weinprobe 10-12 verschiedene Weine. Alle bewerten individuell die Weine und am Ende wird die Gesamtnote jedes Weines bestimmt. Die Person, die den besten Wein mitgebracht hat, bekommt einen Preis.
Fragebogen erstellen
Für die Bewertung der Weine habe ich eine Airtable Tabelle erstellt, auf die alle Teilnehmenden gleichzeitig via App zugreifen konnten. Als Grundlage für die Erstellung des Fragebogens, habe ich den “Bewertungsbogen Weinprobe” von Hertie genutzt.
Alle Teilnehmenden konnten pro Wein das Erscheinungsbild (Note, Farbe, Klarheit), den Geschmack (Note, Intensität, Aromen), den Geruch (Note, Süsse, Säure, Intensität) bewerten und eine subjektive Gesamtnote vergeben. Weiterhin konnten pro Wein das Herkunftsland, die Traubensorte und der Alkoholgehalt bestimmt – bei mir eher geraten – werden.
Datenanbindung an Splunk
Die Datenanbindung an Splunk – eine Big Data Plattform – erfolgt via Universal Forwarder, REST API, DB Connect, HTTP-Eventcollector, Monitoring oder Skript. Dadurch werden alle Arten von textbasierten Daten angebunden. Der Indexer indexiert dann die Daten und erstellt pro Event ein Objekt, welches Rohdaten, Zeitstempel, Host, Source und Sourcetype enthält. Der Sourcetype kategorisiert dabei die Datentypen, dadurch weiss Splunk wo die Events unterteilt werden müssen, wo der Zeitstempel ist und es wie Feld-Wert Paare gebildet werden müssen.
Die Daten der Airtable habe ich als .csv File in regelmässigen Abständen in einen lokalen Ordner gespeichert, welcher durch Splunk überwacht wurde. Sobald eine neue Version des Files vorlag, wurde es automatisch neu indexiert und mit dem aktuellen Zeitstempel markiert.
Suchabfragen erstellen
Die Suchabfragen in Splunk erfolgen auf dem Search Head über SPL (Search Processing Language). Die Suche wird dann an den Indexer weitergeleitet, welcher die Ergebnisse konsolidiert, Feld – Wert Paare aus den Events extrahiert und an den User zurückgibt.
Die Suchabfrage verläuft immer nach dem gleichen Schema: Durch die initiale Anfrage, werden die passenden Events im Indexer gesucht und gefiltert. Durch die Pipe wird der Datensatz fixiert und mit diesen Events wird weiter gearbeitet. Transformiert werden die Daten dann durch Commands, Funktionen, Argumente und Klauseln (s. Bild).
Ich erstellte weitere Suchen, die die Länderangaben, Alkoholgehaltschätzungen und Traubensorte der einzelnen Teilnehmer pro Wein anzeigten, sowie alle Angaben pro Wein und pro Teilnehmer.
Dashboard erstellen
Die einzelnen Suchabfragen habe ich dann in einem Dashboard konsolidiert und visualisiert. Da sich das Dashboard jede Minute automatisch aktualisierte, wussten wir während der Weinprobe zu jeder Zeit, wer schon wieviele Weine degustiert hatte, welcher Wein gerade an erster Stelle lag, wie gut die Weine insgesamt ankamen und wer, welchen Wein im Moment am Besten fand.
Als Alle alle Weine probiert hatten, stand der Gewinnerwein sofort fest und die “Entblindung” konnte starten.
Fazit
Die Weinprobe war ein voller Erfolg, von der Technik her hat alles wunderbar geklappt, wir haben jede Menge Papier und Druckerpatronen gespart und konnten viel früher den Gewinnerwein küren.
Das Dashboard kann natürlich wunderbar für z.B. eine Bierdegustation oder einen online Quizabend angepasst werden.