Agile Transformation verändert nicht nur Teams und das Unternehmen, sondern das gesamte IT Management. Und genau dort zeigt sich: Klassische Security passt oft nicht zur heutigen Geschwindigkeit. Dieser Blog-Beitrag zeigt, warum Security in agilen Organisationen scheitert – und wie IT Management sie so integriert, dass Teams schneller und sicherer arbeiten.
Wenn zwei Welten aufeinandertreffen
In vielen Unternehmen ist Agile Transformation Chefsache – und damit eine Kernaufgabe des IT Managements. Doch mitten im Wandel prallen oft zwei Systeme aufeinander: agile Delivery mit hoher Geschwindigkeit und traditionelle Security, die auf Stabilität und Kontrolle ausgelegt ist. Besonders betroffen ist unter anderem das Software Development.
Das Resultat: Verzögerungen, Frust, unnötige Schleifen und ein Sicherheitsniveau, das trotz Aufwand nicht besser wird.
Warum Security in agilen Organisationen ins Stolpern gerät
Agile Arbeitsweisen basieren auf kurzen Iterationen, autonomen Teams und schneller Wertlieferung respektive Releases.
Klassisches Security Management hingegen entstand in einer Welt mit langen Projektzyklen, klaren Übergaben (Projekt in Betrieb) und zentralen Freigaben. Für die Agile Transformation bedeutet das:
- Security-Gates passen nicht mehr zu kurzen Sprints.
- Risiken werden oft zu spät adressiert.
- IT-Management muss Governance neu denken – schlank statt schwer.
Die Herausforderung ist also nicht Security selbst – sondern das Betriebsmodell, in das sie eingebettet ist.
Was modernes IT Management jetzt tun muss
Wenn Entscheidungen näher an die (Entwickler-)Teams rücken, muss Security ebenfalls dorthin. Das IT Management spielt dabei eine Schlüsselrolle: nicht als Gatekeeper, sondern als Gestalter der Rahmenbedingungen. Drei strategische Hebel haben sich bewährt:
1. Security wird Teil der Produktentwicklung
Statt Security als Kontrolle am Ende einzusetzen, verankert das IT Management sie früh im Prozess:
- Sicherheitsanforderungen landen ins Backlog
- Akzeptanzkriterien berücksichtigen Risiken
- Product Owner übernehmen Mitverantwortung
So entsteht Security „by Design“, nicht „by Audit“.
2. Automatisierung und DevSecOps als Standard
Um Tempo und Sicherheit zu vereinen, brauchen agile Organisationen automatisierte Sicherheitsprüfungen direkt in der CI/CD-Pipeline:
- Dependency Scans
- Secrets Detection
- Static Code Analysis
- Infrastruktur-Checks
Hier sorgt das IT Management dafür, dass Tools, Prozesse und Verantwortlichkeiten in der Softwareentwicklung klar definiert sind.
3. Security-Experten als Coaches (Enabler anstatt Disabler)
In der agilen Welt funktioniert Security nur dann, wenn sie Teams befähigt statt bremst. Darum verändern sich Rollen:
- Security wird Sparring-Partner statt Polizist
- Wissen wird verteilt statt zentralisiert
- Teams entwickeln Security Ownership und Accountability
Das IT Management schafft dafür die Strukturen: Champions-Modelle, Lernformate, niedrigschwellige Guidelines.
Typische Stolpersteine – und wie IT Management sie löst
Stolperstein 1: Security-Wissen fehlt im Team
Viele Teams fühlen sich unsicher, sobald Security-Themen auftauchen.
Lösung: Micro-Trainings, einfache Guidelines, Security-Champions im Team, die kontinuierlich trainiert werden.
Stolperstein 2: Angst vor Verlangsamung
Agile (Entwickler-)Teams befürchten, Security könnte ihre Delivery blockieren.
Lösung: Automatisierte Checks und klare Prinzipien reduzieren Friktion deutlich.
Stolperstein 3: Überregulierung durch das Management
Komplexe Policies aus der „alten Welt“ bremsen agiles Arbeiten aus.
Lösung: Prinzipienbasierte Governance.
Mein persönliches Fazit aus IT-Management-Sicht
In Gesprächen mit Teams zeigt sich immer wieder: Sicherheit ist weniger eine technische als eine kulturelle Frage. Dort, wo Security transparent, verständlich und früh integriert wird, steigt nicht nur das Sicherheitsniveau – auch die Geschwindigkeit und Qualität der Delivery wird besser.
Wenn Agile Transformation und Security Hand in Hand gehen, entsteht eine Organisation, die resilient, schnell und zuversichtlich Veränderungen meistern kann.
