Ausmisten tut gut. Nicht nur im Kleiderschrank. Was dort für mehr Platz sorgt, lässt sich auch auf Unternehmensprozesse übertragen. Besonders bei Materialstammdaten lohnt sich ein kritischer Blick: Denn veraltete oder unrentable Artikel kosten Geld. Eine gezielte Bereinigung schafft Raum für das Wesentliche.
Einmal im Jahr miste ich meinen Kleiderschrank aus. Dabei stelle ich mir immer folgende Fragen:
- Gefällt es mir noch?
- Wie oft habe ich es innerhalb eines Jahres getragen?
- Sieht es abgetragen aus?
- Pass ich noch rein?
Diese Strategie hat sich für mich bewährt. Sie hilft mir innert weniger Sekunden zu entscheiden, ob es rausfliegt, oder wieder zurück in den Kleiderschrank wandert. Das Gefühl nach der Ausmistaktion ist großartig. Endlich wieder Platz. Der Kleiderschrank ist aufgeräumt und es gibt freie Kleiderbügel. Herrlich!
Es gibt jedoch Kleidungsstücke die hartnäckig im Kleiderschrank verharren. Obwohl mindestens eines der oben genannten Kriterien zutrifft. Warum kann ich mich nicht davon trennen? Hier kommt’s:
- Es war zu teuer. Autsch.
- Der sentimentale Wert. Es erinnert mich an etwas.
- Ich werde es bestimmt irgendwann mal brauchen. Come on.
- Es kommt schon wieder mal in Mode. Bestimmt. Irgendwann.
Und so tauchen diese Kleider dann Jahr für Jahr wieder auf und das Ganze geht von vorne los.
Mit Materialstammdaten verhält sich das ähnlich. Nur wesentlich komplexer. Auch hier gibt es Artikel, die längst keinen Nutzen mehr bringen, aber trotzdem im System bleiben. An jedem Kalkulationslauf teilnehmen, auf jeder Preisliste ihren Auftritt haben und die jährliche Inventur mitfeiern. Umso wichtiger ist eine klare Strategie zur Produkteliminierung. Denn: Was im Kleiderschrank Platz wegnimmt, kostet ein Unternehmen viel Geld.
Um das umzusetzen, braucht es etwas mehr als ein paar banale Fragen. Hier ein Beispiel:
Die Vision
Wir gestalten eine nachhaltige, rentable und marktorientierte Produktepalette. Produkte, die keinen wirtschaftlichen Mehrwert bieten oder den neusten Umweltstandards entsprechen werden konsequent eliminiert.
Die Mission
Wir identifizieren und eliminieren systematisch Produkte, die keinen wirtschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Durch klare Kriterien und datenbasierte Entscheidungen reduzieren wir unnötige Kosten, optimieren unsere Stammdaten und schaffen Raum für Innovation und Wachstum.
Das Ziel
Wir reduzieren unsere Produktstammdaten gezielt um Artikel, die weder wirtschaftlich rentabel noch ökologisch sinnvoll sind. Durch die Anwendung klar definierter Eliminierungskriterien streben wir eine jährliche Kosteneinsparung pro Artikel von durchschnittlich CHF 1’000.– an und schaffen gleichzeitig Raum für innovative, marktgerechte Produkte.

Die Umsetzung
Die Idee ist klar: Eine schlankere, wirtschaftlichere Produktpalette bringt Vorteile. Doch wie überzeugt man einen Verkäufer, sein Portfolio zu verkleinern und mit grosser Wahrscheinlichkeit Umsatz zu verlieren? Was tut ein Bereichsleiter, wenn Kunden mit einem Wechsel zur Konkurrenz drohen? Die Umsetzung ist anspruchsvoll.
- Entscheidend ist eine transparente Kommunikation, um die strategische Notwendigkeit verständlich zu machen. Praxisbeispiele und positive Erfahrungsberichte aus anderen Unternehmen können helfen, Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufzubauen.
- Alle Anspruchsgruppen müssen aktiv eingebunden werden. Die Vision und der daraus resultierende Mehrwert für das Unternehmen sollten klar vermittelt werden. Workshops sind ein wirkungsvolles Format: Sie schaffen Raum für Austausch, Diskussion und das Äußern von Bedenken.
- Der Mehrwert muss sichtbar und nachvollziehbar sein – etwa durch konkrete Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen oder eine verbesserte Datenqualität.
- Bedenken, die in Workshops geäußert werden, verdienen ernsthafte Aufmerksamkeit. Es gilt, Alternativen aufzuzeigen, neue Perspektiven zu eröffnen und die Beteiligten aktiv in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.
- Letztlich muss die Strategie gelebt werden. Das bedeutet: Die Geschäftsleitung steht hinter dem Vorgehen und integriert die Strategie in die Zielvorgaben der Mitarbeitenden.
Fazit
Eine gezielte Bereinigung der Materialstammdaten schafft nicht nur Platz, sondern spart Kosten, verbessert die Datenqualität und ebnet den Weg für nachhaltiges Wachstum.
Dieser Text wurde mit Hilfe von KI optimiert.
