Etablierte Unternehmen stehen unter Innovationsdruck. Doch wie gelingt der Spagat zwischen Kerngeschäft und neuen Wegen? Das AMAG Innovation & Venture Lab zeigt mit dem E-Auto-Abo Clyde, wie interne Inkubatoren als strategische Werkzeuge dienen können. Dieser Beitrag beleuchtet Erfolgsfaktoren und Herausforderungen – praxisnahe Einblicke für digitale Innovation.
Warum Grossunternehmen Innovation Labs brauchen
In der heutigen dynamischen Geschäftswelt ist Innovation überlebenswichtig. Doch gerade etablierte Grossunternehmen tun sich oft schwer damit. Ihre Strukturen sind auf Effizienz und Risikominimierung im Kerngeschäft optimiert, was disruptive Ideen häufig ausbremst. Interne «Immunsysteme» können radikal Neues sogar abstossen, ein gutes Beispiel hier ist Kodak, die die Digitalkamera erfunden, aber nicht weiterentwickelt hat, aus Angst das Kernbusiness zu kannibalisieren. Hinzu kommt der Druck durch agilere Start-ups und sich wandelnde Kundenbedürfnisse.
Hier setzen Corporate Incubation Labs an: Sie schaffen geschützte Räume, in denen neue Ideen und Geschäftsmodelle abseits der Konzernroutinen reifen können. Sie sind eine strategische Antwort auf die Notwendigkeit, Innovation gezielter und schneller voranzutreiben, ohne das laufende Geschäft zu gefährden.
Fallbeispiel: Das AMAG Innovation & Venture Lab und Clyde
Ein gutes Beispiel aus der Schweiz ist die AMAG Gruppe. Als traditioneller Automobilhändler erkannte sie die Notwendigkeit, sich zur Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität zu wandeln. 2018 gründete sie deshalb das AMAG Innovation & Venture Lab. Mit einem Team aus über 20 Experten verfolgt das Lab das Ziel, neue Mobilitätslösungen zu entwickeln und zu testen.
Ein Innovationsteam entwickelt eigene Ideen wie das E-Auto-Abo «Clyde», während ein Venture Team in externe Start-ups investiert. Dieser hybride Ansatz kombiniert interne Entwicklung mit externen Impulsen. Gearbeitet wird nutzerzentriert und agil – Methoden, die helfen, die oft langwierigen Prozesse in Grosskonzernen zu umgehen.
Clyde entstand aus der Beobachtung, dass vor allem jüngere Kunden flexiblere Mobilitätslösungen suchen, die zwischen teurer Kurzzeitmiete und unflexiblem Leasing liegen. Mit der Idee, das Fahrzeug dynamisch austauschen zu können, wie zum Beispiel ein VW-Bus während den Sommerferien und ein Allradfahrzeug für die Wintermonate, sollte auf diesen Wunsch nach Flexibilität eingegangen werden.
Die Herausforderung der Operationalisierung
Die Idee ist das eine, die Umsetzung das andere. Die Operationalisierung eines flexiblen Abo-Modells wie Clyde, bei der ich selbst an der Gestaltung der IT-Lösungsarchitektur und der Automatisierung der Bestellprozesse mitwirken durfte, ist komplex. Es braucht sehr spezifische Tools im Hintergrund. Die Integration von spezialisierten Plattformen wie Zuora für das Subscription Management und ein Salesforce als Order & Service Management und CRM, war entscheidend für den schnellen Marktstart und die Skalierbarkeit. Mit einem Greenfield-Ansatz konnten wir alle benötigten Tools selber wählen und mussten nur punktuell in Kernsysteme wie ERP zum Beispiel für die Buchhaltung integrieren.
Das Abo-Modell: Zwischen Planbarkeit und Risiko
Das Abo-Modell, wie es Clyde nutzt, ist Teil der grösseren «Subscription Economy». Es verspricht Unternehmen planbare, wiederkehrende Umsätze und eine engere Kundenbindung. Gerade für den Zugang zu neuer Technologie wie E-Autos senkt es die Hürden für Kunden.
Doch es gibt auch Kehrseiten: Das Risiko der Kundenabwanderung (Churn) ist hoch, und Kunden können unter «Subscription Fatigue» leiden. Die Akquise neuer Abonnenten ist oft teuer, und das Management von Abos, Tarifen und Abrechnungen ist komplex. Unternehmen müssen kontinuierlich Mehrwert liefern, um Kunden zu halten. Für AMAG ist Clyde ein strategischer Schritt in den Zukunftsmarkt der Mobilitätsdienstleistungen, birgt aber auch die genannten Herausforderungen.
Erfolgsfaktoren und die Realität
Nicht jede Idee aus einem Innovation Lab wird zum Erfolg. Die Skalierung ist oft die grösste Hürde, und die Misserfolgsquoten bei Innovationsprojekten sind generell hoch. Labs selbst scheitern oft, wenn die strategische Ausrichtung fehlt, die Unterstützung des Managements mangelhaft ist oder die Integration ins Kerngeschäft misslingt. Aus diesem Grund verfolgen viele Inkubations-Ideen einen Lean Start-up Ansatz, um schnell zu lernen und ebenso schnell zu reagieren.
Was wir lernen können
Das Beispiel AMAG und Clyde zeigt: Corporate Incubation Labs sind wertvolle Instrumente, um etablierte Unternehmen innovativer zu machen. Sie ermöglichen das Testen neuer Modelle in einem geschützten Rahmen. Der Erfolg hängt aber stark von strategischer Verankerung, Management-Unterstützung und der Fähigkeit zur operativen Umsetzung ab – inklusive der Integration neuer Technologien und Prozesse. Das Abo-Modell bietet Chancen, erfordert aber ein Umdenken hin zu langfristigen Kundenbeziehungen und kontinuierlicher Wertlieferung. Für digitale Innovatoren bedeutet das: Es braucht Mut, neue Wege zu gehen, aber auch Struktur, Ausdauer und die Fähigkeit, Innovationen erfolgreich im Unternehmen zu operationalisieren und zu skalieren.
Quellen:
- https://www.amag-group.ch/de/ueber-uns/die-unternehmen-der-amag-gruppe/clyde-mobility.html
- https://theleanstartup.com/principles
- https://de.independent-photo.com/news/historic-brands-kodak/
Hinweis: Dieser Blogbeitrag wurde unter Verwendung von Google Gemini zur Ideenfindung und Recherche erstellt. Die finale Version wurde jedoch von mir persönlich verfasst und geprüft. Ich habe Google Gemini als Assistent genutzt, um Inspiration für den Titel und die Einleitung zu bekommen und um relevante Themen zu recherchieren.