Websites erstellen mit KI & No-Code – Chancen und Herausforderungen

Sind KI und No-Code-Tools die Zukunft des Webdesigns? Kann plötzlich jeder im Handumdrehen seine eigene Website ohne jegliche Programmierkenntnisse bauen? Neben grossen Chancen bringen diese revolutionären Tools auch einige Herausforderungen bei der Erstellung von Websites mit sich.

KI & No-Code als Game-Changer für kreative Website-Projekte

HTML, CSS, JavaScript, Back- und Frontend oder WYSIWYG? Alles Fremdwörter? Wer früher eine Website erstellen wollte, musste sich einlesen, recherchieren sowie viele neue Begriffe lernen. Alternativ beauftragte man dafür eine Programmiererin oder einen Webdesigner, was teuer und zeitintensiv werden konnte. Dazu kommt, dass auch Profis häufig Baukastensysteme oder vorgefertigte Templates nutzen, die dann doch nicht immer den genauen Vorstellungen der Kunden entsprechen.

Hier schaffen moderne No-Code-Tools Abhilfe: Mit einfachen Drag-and-Drop-Editoren lassen sich in kurzer Zeit kreative Websites erstellen – ganz ohne Programmierkenntnisse.

Chancen von No-Code Websites

  • Niedrige Einstiegshürde
    Mit einem Projekt zu starten ist denkbar einfach. Man meldet sich bei einer No-Code Plattform an und hat direkt Zugriff auf verschiedenste Templates. Nutzt man eine solche Vorlage, ist die Website im Handumdrehen erstellt. Selbsterklärende visuelle Editoren und einfach zu bedienende Drag-and-Drop-Funktionen machen einem das Gestalten und Abfüllen von Inhalten leicht. Prototyping ist extrem einfach: Neue Ideen lassen sich schnell visualisieren und testen.
  • Zeit- und Kostenersparnis
    Eine funktionstüchtige Website zu erstellen ist binnen weniger Stunden möglich. Zwar bezahlt man oft Lizenzgebühren für die Nutzung eines Tools, spart dafür aber das Honorar für das Design und den Programmierer.
  • Inhalte und Design KI-gestützt erstellen
    LLMs (Large Language Models) unterstützen beim Schreiben relevanter Inhalte. Zudem können sie beigezogen werden, um Ideen für die Website zu entwickeln und Layouts zu strukturieren.
  • Skalierbarkeit und Automatisierung
    Viele Plattformen erlauben die Integration weiterer Tools und stellen so automatisierte Workflows sicher. So wird nicht nur die Produktivität erhöht, sondern auch die Skalierbarkeit der Weblösung ermöglicht. Trotz Templates bleibt dabei eine gewisse gestalterische Freiheit erhalten.

Herausforderungen bei der Nutzung von Low-Code Tools

  • Begrenzte Design-Freiheit und eingeschränkte Individualisierung
    Je individueller ein Design sein soll, desto eher stossen No-Code-Tools an ihre Grenzen. Komplexere Anforderungen oder massgeschneiderte Funktionen (z.B. eine Zahlungsabwicklung) erfordern zusätzlich Low-Code oder sogar Programmierkenntnisse.
  • Plattformabhängigkeit
    Nicht alle Tools erlauben den Export des Codes oder ein unabhängiges Hosting. Die Performance ist ebenfalls vom Tool abhängig und kann weniger gut als bei einer gecodeten Website gesteuert werden.
  • SEO & Performance
    KI-generierte Seiten sind technisch (z.B. hinsichtlich Ladezeit, Core Web Vitals oder HTML-Struktur) nicht immer optimal umgesetzt. Eine optimale SEO Performance erfordert oft manuelles Finetuning. Wobei es mittlerweile auch hier KI-gestützte Tools gibt, um eine maximale SEO Score zu erreichen.
  • Datenschutz & Rechtliches (z.B. DSGVO Konformität)
    Viele No-Code-Tools kommen aus dem Ausland insbesondere aus den USA, was Fragen zum Datenschutz aufwirft. Cookie-Banner, Datenschutzerklärungen und Formulare müssen sorgfältig geprüft sein, damit Informationen nur nach den gesetzlichen Vorgaben verarbeitet und gespeichert werden.
  • Qualitätskontrolle
    KI kann fehlerhafte oder unpassende Inhalte generieren. Deshalb müssen Texte, Bilder und Strukturen stets auf ihre Eigenständigkeit und Richtigkeit hin geprüft und freigegeben werden.

Mein Fazit: Chancen nutzen – Grenzen kennen 

KI-gestützte No-Code-Tools machen es möglich, auch ohne technisches Vorwissen ansprechende Websites zu erstellen – schnell, effizient und kreativ. Doch gerade bei komplexeren Anforderungen oder individualisierten Anwendungen ist nach wie vor die Kombination mit klassischer Webentwicklung oder Low-Code nötig.

Wer die Möglichkeiten dieser neuen Technologien kennt und ihre Limitationen versteht, kann sie gezielt und effizient für die Erstellung von Websites einsetzen. In Kombination mit Low-Code-Tools und KI bieten sich spannende Potenziale für schnelle und flexible Umsetzung digitaler Ideen – solange der menschliche Blick für Qualität und Verantwortung nicht verloren geht.

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Kristin Enzler

Kristin Enzler besucht das CAS Website Development with AI & No-Code. Sie arbeitet als Projektleiterin bei der Werbeagentur blueheart.

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