Smart Manufacturing trifft Servitization

Wie können Schweizer Industrieunternehmen ihre digitale Zukunft sichern?

Quelle: Swisscom (Schweiz) AG

Haben Sie sich als Unternehmer oder CEO schon einmal gefragt, wo Ihr Unternehmen aktuell auf dem Weg zur digitalen Transformation steht?

Für viele produzierende Unternehmen ist klar: Der digitale Wandel ist kein abschliessendes ICT-Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess welcher, neue Technologien, sich wandelnde Kundenbedürfnisse und tiefgreifende kulturelle Veränderungen miteinander verknüpft.

🦾 Smart Manufacturing: Intelligente Produktion für eine neue Ära

Der Druck ist enorm, globale Konkurrenz, hohe Erwartungen an Individualisierung, Nachhaltigkeit und technologische Quantensprünge verändern die Spielregeln. Laut der Swiss Manufacturing Studie 2024 sehen 55 % der Schweizer Industrieunternehmen Services bereits als essenziell für ihre Kunden, 38 % bieten digitale Services an. Smart Manufacturing und Servitization rücken in den Fokus. Smart Manufacturing ist mehr als reine Digitalisierung von Produktionsprozessen. Es steht für die intelligente Integration von Technologien der (IoT), AIOT Künstlicher Intelligenz (KI), Robotik, Cloud-Services und Big Data in die industrielle Wertschöpfung.

🎯 Die Ziele

  • Transparenz durch Echtzeit-Daten
  • Effizienz durch Automatisierung
  • Flexibilität für wechselnde Anforderungen
  • Resilienz durch vorausschauende Wartung
  • IT/OT-Konvergenz und Cybersecurity


📈 Servitization: Mehr als nur Produkte verkaufen

Servitization beschreibt den Wandel vom reinen Produktanbieter zum Lösungsanbieter. Im Zentrum steht nicht das Produkt, sondern der Nutzen für den Kunden – ergänzt durch datenbasierte Services und digitale Geschäftsmodelle.

Servitization kann schrittweise erfolgen, kann sich aber auch als disruptives Geschäftsmodell entpuppen. Deshalb will ein solcher Transformationsprozess strategisch geplant sein. Er erfordert den Einbezug des Managements, von Mitarbeitenden und von Nutzern respektive Endkunden. Nur unter Einbezug all dieser Perspektiven wird Servitization auch zum nachhaltigen Erfolgsmodell.

 Typische Beispiele:

  • Wartungspakete und Fernüberwachung
  • Machine-as-a-Service mit nutzungsbasierter Abrechnung
  • Digitale Plattformen für Schulung, Beratung oder Prozessoptimierung

Produkte allein reichen nicht mehr zur Differenzierung. Wer Services bietet, stärkt die Kundenbindung, generiert wiederkehrende Umsätze und positioniert sich nachhaltig.

➡️ Aus der Praxis:

Hilti zeigt mit seiner Akku-Plattform Nuron, wie Servitization funktioniert: Die Akkus erfassen Maschinendaten, die automatisch ins Flottenmanagementsystem übertragen werden. So lassen sich Einsatzplanung und Wartung effizient steuern.

Rolls-Royce verfolgt mit seinem Modell „Power by the Hour“ einen serviceorientierten Ansatz. Airlines zahlen nicht für das Triebwerk selbst, sondern für die Betriebsstunden – inklusive Wartung und Datenanalyse. Das Ergebnis: planbare Kosten, maximale Verfügbarkeit.

⏱️ Warum jetzt?

Laut Fraunhofer Institut für Kognitive Systeme (IKS) ist Servitization ein zentraler Bestandteil von Industrie 4.0. Die technologische Basis ist vorhanden: Sensorik, Konnektivität, Cloud-Services, KI – all das ist heute einsatzbereit. Entscheidend ist jetzt, frühzeitig die strategischen Weichen zu stellen.

  • Die Entwicklung neuer Services braucht Zeit
  • Daten sind ein strategisches Asset – wer sie früh systematisch nutzt, hat einen Vorteil
  • Kunden erwarten zunehmend Self-Service, Echtzeit-Informationen und flexible Modelle

⚙️ Synergien: Smart Manufacturing & Servitization – Der Erfolg liegt in der Verbindung beider Konzepte:

  • Smart Manufacturing liefert die Daten
  • Servitization nutzt sie, um neue Kundenerlebnisse zu schaffen

Predictive Maintenance: Ein Hersteller erkennt durch Sensoren, dass eine Maschine bald ausfallen könnte – und bietet dem Kunden proaktiv Wartung oder Ersatzteile an. Das schafft Vertrauen, minimiert Ausfallzeiten und eröffnet neue Erlösmodelle.

Der kulturelle Faktor: Technologie allein reicht nicht
Technologie ist der Enabler – aber der Erfolg hängt von der Unternehmenskultur ab. Digitalisierung braucht:

  • Interdisziplinäre Teams statt Silos
  • Eine offene Fehlerkultur
  • Beteiligung und Schulung der Mitarbeitenden

📌 Digitale Transformation ist kein ICT-Projekt – Sie ist ein kultureller Wandel.

Fazit: Handeln – strategisch, ganzheitlich, kundenorientiert
Die industrielle Zukunft gehört jenen, die Produktion und Dienstleistung intelligent verbinden. Smart Manufacturing sorgt für Effizienz und Transparenz. Servitization schafft Differenzierung und neue Umsatzpotenziale. Wer beide Konzepte verknüpft, wird nicht nur digitaler – sondern relevanter.

Technologie ist der Enabler – Kultur ist der Multiplikator!

Weiterführende Links zum Thema

Swisscom: Starten Sie mit einem Workshop zur digitalen Maturität.
Deloitte Studie: Fabriken intelligent machen: Wertschöpfung in der Schweizer Produktion
Business Wire: Neue Studie zu Smart Manufacturing: Mehr als 40 % der Hersteller fehlt es an Technologie und qualifizierten Arbeitskräften, um sich im Wettbewerb durchzusetzen.
KMPG: Servitization: ein organisationsweites Unterfangen

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Mike Hüsler

Mike Hüsler ist Key Account Manager bei der Swisscom (Schweiz) AG - B2B Enterprise Customers | Enterprise Sales & Services und und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digtial Business Innovation.

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