Die Gestaltung von Regalflächen beeinflusst den Verkaufserfolg im stationären Handel wesentlich. Durch den gezielten Einsatz von Business Intelligence können Flächen effizienter genutzt und Entscheidungen datenbasiert getroffen werden.
In der Welt des stationären Handels ist die Gestaltung von Verkaufsflächen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ein wichtiger Hebel dabei ist die Shelf Efficiency, also die Effizienz, mit der Regalflächen genutzt werden. Ziel ist es, die vorhandene Fläche so zu gestalten, dass sie nicht nur ästhetisch wirkt, sondern auch funktional verkauft. Dies idealerweise mit möglichst geringem Ressourceneinsatz.
Warum Shelf Efficiency datanbasiert gedacht werden muss
Effizienz im Regal bedeutet nicht nur optische Ordnung, sondern vor allem wirtschaftliche Wirksamkeit. Die Zentrale Frage lautet, welche Produkte erzielen auf welchem Regalplatz den grössten Ertrag?
Um diese Frage fundiert beantworten zu können, braucht es mehr als Erfahrung oder Bauchgefühl. Es braucht Daten.
Mit Business Intelligence-gestützten Analysen wird es ermöglicht, Regalflächen objektiv zu bewerten, Potenziale sichtbar zu machen und gezielte Optimierungen umzusetzen. Dabei liefern diese Analysen nicht nur einen Rückblick, sondern auch Prognosen wie «Welche Platzierung wirkt sich nachhaltig positiv auf den Absatz aus?»
Kennzahlen als Grundlage
Ein datenbasierter Ansatz setzt auf konkrete, messbare Grössen. Zu den wichtigsten Kennzahlen für die Regalbewertung und Sortimentssteuerung gehören:
- Umsatz pro Laufmeter Regalfläche
- Deckungsbeitrag pro Artikel oder Kategorie
- Drehgeschwindigkeit pro Artikel oder Kategorie
- Out-of-Stock-Raten oder Bestandsreichweiten
- Korrelation von Platzierung und Absatzentwicklung
Diese Daten liefern nicht nur ein Abbild des Status quo, sondern dienen als objektive Entscheidungsgrundlage. Auf Basis dieser Zahlen lassen sich Produkte gezielt umplatzieren, Sortimente bereinigen oder auch Topseller gezielt fördern. Besonders in grösseren Filialstrukturen mit wechselnden Teams sorgt dies dafür, dass Entscheidungen nachvollziehbarer, transparent und reproduzierbar werden.
Strategien für mehr Regalwirkung
Ein Zentrales Element für eine effiziente Nutzung der Regalfläche ist die Kategorisierung und Clusterbildung. Produkte sollten nach klaren Kriterien wie Funktion, Anwendung, Preissegment oder Zielgruppe geordnet sein. Das schafft Orientierung für Kund*innen und Struktur für die Datenanalyse.
Zur konkreten Umsetzung eignet sich der Einsatz von Planogrammen – also digitalen oder manuellen Layout-Plänen, die eine einheitliche Regalgestaltung ermöglichen. Sie dienen als visuelle Vorlage, die zeigt, welches Produkt wo stehen soll und erleichtern damit nicht nur die Einhaltung von Standards, sondern auch die Einarbeitung neuer Mitarbeitender.
Auch die Platzierungshöhe spielt eine entscheidende Rolle. Die bekannte Regel «Blickhöhe ist Kaufhöhe» gilt nach wie vor. Produkte, die besonders Umsatzstark oder strategisch wichtig sind, sollten gut sichtbar platziert werden.
Ein oft unterschätzter Faktor ist die visuelle Orientierung. Mit Hilfe von Farb – und Formenlogik lassen sich Produkte klar voneinander abgrenzen oder gezielt hervorheben.
Nicht zuletzt ist es entscheidend, die Regalgestaltung als laufenden Prozess zu verstehen. Shelf Efficiency ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein dynamischer Kreislauf aus Beobachtung, Analyse und Anpassung. Kundenerwartungen, Konsumverhalten und Sortimente ändern sich laufend. Wer hier regelmässig überprüft und optimiert, bleibt wettbewerbsfähig und sorgt für eine konstant hohe Flächennutzung.
Vorteile auf mehreren Ebenen
Shelf Efficiency ist weit mehr als ein optisches Ordnungssystem. Es ist ein betriebswirtschaftlicher Hebel mit enormem Potenzial. Wer Business Intelligence gestützte Daten nutzt, um Regale strategisch zu gestalten, steigert die Flächenproduktivität, erhöht die Kundenzufriedenheit und stärkt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Die Kombination aus Erfahrung, Kundennähe und fundierten Zahlen ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Auftritt.