Marketing steht heute unter dem Druck, seine Wirkung klar nachzuweisen. Business Intelligence liefert die nötigen Daten, um Kampagnen effizient zu steuern, Budgets gezielt einzusetzen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Trotzdem wird datengetriebenes Marketing in vielen Unternehmen noch immer nicht gelebt – es ist höchste Zeit, das zu ändern.
Marketing ist längst keine Bauchgefühl-Disziplin mehr. In einer datengetriebenen Welt entscheiden Business Intelligence und Analytics über Erfolg oder Misserfolg von Kampagnen. Wer seine Entscheidungen auf fundierte Daten stützt, gewinnt nicht nur Erkenntnisse – sondern einen echten Marktvorteil.
Moderne Kampagnen laufen heute über Plattformen wie Google, Meta oder TikTok. Doch diese Kanäle allein zeigen nur einen Teil des Ganzen. Erst die Verknüpfung mit Website-Daten, E-Commerce-Systemen und – sofern vorhanden – einem POS-System ergibt ein vollständiges Bild. Gerade im Retail, wo Online-Shop und stationärer Handel zusammenspielen, ist es entscheidend, die gesamte Customer Journey durchgängig abzubilden.
Nur so wird sichtbar, welches Bild, welche Botschaft und welcher Kanal die beste Performance bringt. Diese Transparenz ist Gold wert. Wer darüber hinaus seine Zielgruppen datenbasiert segmentiert, kann Inhalte personalisieren, Streuverluste minimieren und das Kundenerlebnis verbessern. Das führt zu höherer Kundenbindung – und letztlich zu mehr Umsatz.
Ein gut implementiertes BI-Setup im Marketing bietet darüber hinaus klare operative Vorteile:
- Schnellere Entscheidungen dank automatisierter und intuitiver Reports
- Weniger manueller Aufwand beim Zusammentragen und Aufbereiten von Zahlen
- Mehr Kampagnenkontrolle in Echtzeit, um performende und nicht-performende Kampagnen rasch zu identifizieren
- Transparente Darstellung von Marketingausgaben auf Umsatz und Performance
- Gezielter Budgeteinsatz dort, wo er nachweislich Wirkung zeigt
- Bessere Argumentationsbasis für die Erhöhung von Marketingbudgets
Und dennoch: Obwohl die Vorteile datengetriebener Marketingstrategien längst bekannt sind, setzen viele Unternehmen sie noch immer nicht konsequent um. Häufig liegt das an fehlendem Know-how oder begrenzten Ressourcen. Die IT-Abteilungen sind meist stark ausgelastet – und haben selten Kapazitäten, BI-Projekte für das Marketing prioritär umzusetzen.
Hier lohnt sich ein Perspektivenwechsel: Warum sollte Business Intelligence nicht direkt im Marketing verankert sein? Anstatt auf IT-Unterstützung zu warten, kann das Marketingteam eigene BI-Kompetenzen aufbauen – mit klaren Vorteilen:
- Schnellere Reaktionen auf Marktveränderungen, ohne Umwege über IT oder externe Dienstleister
- Grössere Unabhängigkeit bei der Datenanalyse und -visualisierung – Fragen können sofort selbst beantwortet werden
- Relevantere Dashboards, weil sie auf die tatsächlichen Bedürfnisse des Marketings zugeschnitten sind
- Stärkere strategische Rolle des Marketings, durch datenbasierte Argumente und fundierte Entscheidungen auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung
Damit BI im Marketing tatsächlich Wirkung entfalten kann, braucht es nicht nur Systeme, sondern auch das entsprechende Know-how im Team. Die Fähigkeit, Daten aufzubereiten und diese zu analysieren wird damit zur Schlüsselqualifikation und eröffnet neue Karrierewege für moderne Marketing Fachpersonen, die analytisches Denken mit Kreativität verbinden können.
Fazit: Gerade in einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft, in der Budgets effizient eingesetzt und Zielgruppen punktgenau angesprochen werden müssen, wird datengetriebenes Marketing zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Business Intelligence gehört daher nicht nur in die IT – sie muss Teil der Marketing-DNA werden. Denn nur wer seine Aktivitäten messen und analysieren kann, kann heute effektiv kommunizieren und morgen wachsen.