Die Vernetzung von Elektronikgeräten nimmt stetig zu. Von der smarten Glühbirne bis zum vernetzten Kühlschrank – alles scheint heute übers Internet steuerbar zu sein. Doch wie sinnvoll ist diese Entwicklung wirklich? Besonders bei alltäglichen Geräten wie smarten Waschmaschinen, Kühlschränken und was es sonst noch so gibt fragt man sich schon manchmal, ist das wirklich nötig?
Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets der Dinge (IoT) werden immer mehr Alltagsgeräte vernetzt. Hersteller versprechen durch smarte Technologien mehr Komfort, Effizienz und eine bessere Nutzung von Ressourcen. So sollen etwa vernetzte Haushaltsgeräte automatisch Bestellungen auslösen, Verbrauchsmuster analysieren oder den Energieverbrauch optimieren. Doch wie viel Nutzen bringen diese Technologien wirklich?
Die Vorteile smarter Geräte werden oft überschätzt. Laut einer Analyse von Cisco zum «Internet of Everything» (IoE) liegt der wahre Wert vernetzter Technologien in der Verbindung von Menschen, Prozessen, Daten und Dingen. Viele smarte Geräte fokussieren jedoch ausschliesslich auf die Maschinenebene «machine-to-machine» (M2M) und bieten im Alltag oft nur begrenzten Mehrwert.
Ein häufiger Nachteil vieler IoT-Geräte sind die höheren Kosten. Smarte Haushaltsgeräte kosten oft ein Vielfaches ihrer Standardvarianten, ohne dass der zusätzliche Nutzen diesen Preis rechtfertigt. Zudem steigt mit der zunehmenden Komplexität der Geräte auch der Aufwand für die Nutzer. Regelmässige Updates, App-Installationen und Netzwerkanforderungen machen die Bedienung unnötig kompliziert und führen nicht selten zu Frustration. Ein weiteres grosses Problem sind die Sicherheitsrisiken. Vernetzte Geräte bieten potenzielle Einfallstore für Hacker, die auf persönliche Daten zugreifen können. Besonders sensible Informationen, wie etwa Nutzungsgewohnheiten oder Standorte, könnten so ungewollt in falsche Hände geraten.
Während IoE seinen Nutzen besonders in komplexen Szenarien entfaltet – etwa bei der Optimierung von Smart Grids oder der Gesundheitsüberwachung – bleibt der Mehrwert vieler smarter Geräte fraglich. Smarte Anwendungen sind dann sinnvoll, wenn sie messbare Effizienzsteigerungen oder eine Verbesserung der Lebensqualität bringen. Eine vernetzte Kaffeemaschine oder ein smarter Kühlschrank bleibt jedoch weit von diesen Idealen entfernt.
Nachhaltigkeit und Überfluss
Ein weiteres Problem ist die Nachhaltigkeit. Laut Cisco’s IoE-Bericht verursachen kurzlebige, vernetzte Geräte zusätzlichen Elektroschrott. Smarte Haushaltsgeräte, Beleuchtungssysteme oder Unterhaltungselektronik stehen exemplarisch für Produkte, die nicht nur unnötig Energie verbrauchen, sondern auch schnell durch Nachfolgemodelle ersetzt werden.
Fazit: Nicht alles muss smart sein
Die Idee von smarten Geräten zeigt, wie der IoT-Trend manchmal übers Ziel hinausschiesst. Vernetzung ist dann sinnvoll, wenn sie echte Probleme löst – etwa in Bereichen wie Verkehr, Energie oder Industrie. Doch im Alltag sollten wir uns fragen, ob smarter wirklich immer besser ist. Die Antwort lautet oft: nein.
https://www.cisco.com/c/dam/en_us/about/business-insights/docs/ioe-value-index-faq.pdf
https://www.spiceworks.com/tech/iot/articles/what-is-internet-of-everthing
https://de.digi.com/blog/post/internet-of-things-environmental-sustainability