Die Einführung eines neuen LIS- von Frustation zur Effizienz

Bild wurde mit ChatGPT erstellt.

 

Die Einführung eines neuen Laborinformationssystems (LIS) ist oft mit Herausforderungen verbunden. So auch bei uns: Vor rund einem Jahr wurde das neue LIS eingeführt. Da das Spital Nidwalden nun offiziell zum LUKS gehört, brauchen wir auch die gleichen Systeme. Das Klinikinformationssystem (KIS) EPIC wurde eingeführt und bei uns im Labor das LIS von Dorner. So können die Ärzte ihre Verordnungen neu digital erstellen und wir im Labor haben keine Aufträge mehr, die archiviert werden müssen. Der Weg dorthin war nicht einfach, aber heute können wir mit Stolz positive Eigenschaften aufzählen.

Der Anfang: ein steiniger Weg

Das neue LIS ist in der LUKS-Gruppe schon seit einigen Jahren in betrieb. Dieses LIS besteht aus verschiedenen Programmen, wir haben eines für die Mikrobiologie ausgerichtet, das M/Lab, eines für die Immunhämatologie, das B/Lab und dann noch eines für die Morphologie und klein. Chemie, das X/Lab. In unserem Labor verwenden wir am häufigsten das X/Lab, dann B/Lab anschliessend das M/Lab. All diese Programme wurden an den jeweiligen Fachbereich angepasst. So gibt es im X/Lab extra eine Tastatur für die Beurteilung von Urinsedimenten und Blutbildern. Oder das M/Lab, indem verschiedene Keime bei einer Probe hinzugefügt werden können. Im B/Lab kann der Bestand der Erythrozytenkonzentrate (Blutbeutel) hinterlegt werden, so dass dem Patienten das richtige Blut verabreicht werden kann. In einem polyvalenten Labor, wie im Spital Nidwalden, müssen alle Programme bedient werden können.

Daher war die Skepsis im Team sehr gross, die Bedienung erschien zunächst kompliziert und viele Arbeitsabläufe mussten neu überdacht werden. Oft kam die Frage, Warum? Warum sollte dieses System gut sein oder Warum wird es noch komplizierter?

Die Mitarbeiterinnen waren frustriert: Altbewährtes funktionierte plötzlich nicht mehr und der Druck, Fehler zu vermeiden, war immens.

Die vielen Hürden am Anfang waren hoch. Besonders die Anpassung an die neuen Systeme.

Die Wende: Ausdauer zahlt sich aus

Nach den ersten turbulenten Monaten zeigte sich jedoch, dass sich Geduld und Engagement auszahlen. Dank kontinuierlicher Schulungen, offener Kommunikation und eines engagierten Teams konnten die Anfangsschwierigkeiten überwunden werden. Da alle im Haus mit einem neuen System zu kämpfen hatten, fiel es nicht so auf, dass wir Mühe hatten. Natürlich hat dieses System auch seine Nachteile. Die meisten finden die Darstellung unübersichtlich und einzelne Arbeitsabläufe unlogisch. Dazu kommt noch, dass es ein System ist, bei dem immer kleine Änderungen oder Anpassung auf uns zukommen. All diese Ansichten, sollten sich mit der Routine beruhigen.

Besonders hilfreich war der regelmäßige Austausch unter den Mitarbeiterinnen und gegenseitige Unterstützung, wie auch die Unterstützung aus den Laboren in Luzern. Probleme wurden gemeinsam analysiert, Verbesserungsvorschläge gesammelt und im System umgesetzt. Von Woche zu Woche wurde die Arbeit einfacher und effizienter.

Ein Jahr danach: Eine Erfolgsgeschichte

 Heute, knapp ein Jahr nach der Einführung, können wir sagen: Die Routinearbeiten laufen wieder geschmeidiger und viele Probleme können selbst gelöst werden oder man weiss sich besser zu helfen. Was anfangs als zusätzlicher Aufwand erschien, hat sich inzwischen gut in der Routine etabliert.

Die Vorteile:

  • Wir können die Proben effizienter bestätigen
  • Wir haben eine bessere Übersicht, über die Verordnungen
  • Wir sind flexibler geworden, was Anpassung und Änderungen betrifft
  • Besser vernetzt mit den anderen Labors vom LUKS und engere Zusammenarbeit

Ein Highlight ist die spürbare Entlastung des Teams. Routineaufgaben wurden automatisiert, so dass mehr Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten bleibt. Auch die Stimmung hat sich verbessert: Aus Frust ist Zuversicht geworden und die Mitarbeiterinnen können inzwischen das neue System ab und zu auch schätzen.

Fazit: Veränderungen brauchen Zeit

Die Einführung eines neuen LIS ist ein Prozess, der Geduld und Engagement erfordert. Das beständige Team hat sich einer neuen Arbeitsweise gestellt und trotz anfänglicher Schwierigkeiten hat sich der Einsatz gelohnt. Die positive Bilanz nach einem Jahr zeigt, dass Veränderungen zwar herausfordernd, aber auch lohnend sein können.

Aus diesen Gründen basiert unser Erfolg auf Teamarbeit, Kommunikation und der Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen. Das Beispiel zeigt: Es lohnt sich, nicht beim ersten Hindernis aufzugeben.

 

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Marielle Bucher

Marielle Bucher ist Biomedizinische Analytikerin HF, arbeitet im Labor des Spital Nidwaldens und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Healthcare.

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