Gedankenanstösse einer Digitalisierungs-Enthusiastin

Die rasant fortschreitende Digitalisierung bringt viele Vorteile, macht Menschen aber auch Ängste. In diesem Blog-Beitrag zeige ich auf, welche Vorteile wir von einer voll-digitalisierten Berufswelt ziehen könnten.

Wieso wollen wir eine voll-digitalisierte Welt erreichen?
Seien wir ehrlich. Es ist einfacher, dass ich für ein «Wie geht es dir?» an meine Freundin keine Brieftaube mehr lossenden muss, sondern einfach eine Whatsapp schreiben kann. Die Digitalisierung fing klein an und bei jedem Fortschritt hörten wir Stimmen wie «wir verlieren unsere Sozialkontakte» oder «wir werden von Robotern ersetzt». Doch die Digitalisierung macht vieles besser! Könnt ihr euch vorstellen, Geld auf der Bank abzuheben, um dieses dann 100 Meter nebenan in der Post einzuzahlen? Da sind die paar Klicks auf dem Handy nicht nur einfacher und sicherer, sondern auch noch zeitsparend. Genau das ist der ausschlaggebende Punkt, jedenfalls für mich. Anstatt die Brieftaube zu instruieren habe ich mehr Zeit für mich. Für die Dinge, welche mir wirklich Spass machen und mich erfüllen. Und diese «Me-time» sollte das sein, was im Leben zählt, oder?

Digitalisierungsfortschritt verschiedener Branchen
Der Statistik nach ist die Branche der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) mit den meisten Indexpunkten am weitesten digitalisiert. Die Liste schliesst mit der Baugewerbe-, Ver- und Entsorgungs-Branche ab. Der unterschiedliche Digitalisierungsgrad ist dabei enorm (293 zu 67 Indexpunkte).

Digitalisierungsgrad nach Indexpunkten (Statista)

Wird die Baubranche aufholen? Ich erinnere mich an eine Vorlesung, in der wir ein Baugeschäft beleuchtet haben, welches durch ein neues digitales Geschäftsmodell einen grossen Sprung in der Digitalisierung machte. Doch Digitalisierung ist nicht gleich digitales Geschäftsmodell und umgekehrt. Für eine volle Digitalisierung, welche unsere Jobs übernehmen soll, ist ein Mix aus beidem notwendig. Denn um den Mindset und die Innovationskraft geht es schlussendlich.

Was passiert mit den Menschen, welche später von Robotern ersetzt werden?
Es wird Branchen geben, welche schneller voll-digitalisiert sind und andere, welche länger brauchen. Nehmen wir an, der Fahrzeugbau ist vor dem Tourismus digitalisiert. KI entwickelt neue Autos, Roboter stellen diese her und der digitale Verkäufer verkauft. Hingegen werden in der Tourismus-Branche zwar Flugzeuge von Roboter-Piloten geflogen aber der perfekte Roboter-Koch wurde noch nicht erfunden. Werden dann all die Piloten Köche oder Entwickler? Nicht jeder Pilot kann kochen und irgendwann gibt es genug Entwickler, wobei werden diese nicht zuerst durch KI ersetzt?

Wann erreichen wir eine 100% Digitalisierung?
Ich habe diese Frage ChatGPT weitergegen. Die Antwort ist, für mich als Voll-Digitalisierungs-Fan, ernüchternd: «Eine 100%ige Digitalisierung ist schwer vorherzusagen. Während viele Bereiche rasch digitalisiert werden, gibt es Herausforderungen wie technologische Weiterentwicklungen, fehlende Infrastruktur, Datenschutzfragen und menschliche Akzeptanz. Daher ist es unwahrscheinlich, dass wir eine echte “100%” erreichen, aber eine nahezu vollständige Digitalisierung könnte in den nächsten Jahrzehnten realistisch sein.»

Wieso dauert das so lange?
Die Digitalisierung bringt viele Ängste hervor. Insbesondere wenn wir von einem radikalen Ausmass sprechen in dem jeder einzelne Job ersetzt werden soll. Der Mensch braucht ein Existenz-Grund um «gebraucht zu werden». Weiter gibt es immer sogenannte «Bremser», die keine Lust auf Veränderung haben. Regulatorisch ist die Schweiz vorbildlich, was wichtig ist, doch dieses Thema nicht einfacher macht. Die Kombination aus allem lässt uns nicht so schnell fortschreiten, wie wir vielleicht könnten.

Fazit
Es kann davon ausgegangen werden, dass wir für eine Voll-Digitalisierung noch ein paar Jahrzehnte warten müssen. Ich bleibe aber optimistisch, dass 100% irgendwann erreicht werden könnten.

Wie Carly Fiorina (ehem. CEO Hewlett-Packard) schon sagte; «Believe me, if it can be digitized, it will be» müssen wir uns dieser Tatsache bewusst werden. Ich bin überzeugt, dass wir dieser neuen digitalen Welt positiv entgegenblicken sollen und uns die Vorteile vor Augen halten sollen. Wir werden uns wieder mehr auf uns konzentrieren können. Es wird mehr «wollen» und weniger «müssen» geben. Gibt es etwas schöneres, als seiner persönlichen Erfüllung nachzugehen während Roboter und KI unsere Arbeit erledigen?

Szene im Garten (Microsoft Copilot)
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Karin Wagner

Karin Wagner besucht den CAS Digital Business Innovation und arbeitet leidenschaftlich im Business Development.

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