Die Digitalisierung erfordert innovative und nachhaltige Lösungen, insbesondere im öffentlichen Sektor. Schweizer Behörden stehen vor der Aufgabe, ihre Systeme effizient, sicher und bürgernah zu gestalten. Open Source Software bietet hierfür entscheidende Vorteile: von mehr Transparenz über geringere Kosten bis hin zu grösserer Unabhängigkeit. Warum dieser Ansatz eine Schlüsselrolle in der Modernisierung des öffentlichen Sektors spielen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was bedeutet Open Source?
Open Source (OS) bezeichnet Software mit frei zugänglichem Quellcode. Dieser kann von allen eingesehen und weiterentwickelt werden. Die Unabhängigkeit von Anbietern und die flexible Anpassung kann öffentlichen Stellen interessante Möglichkeiten bieten.
Warum Open Source?
OS Software kann Behörden kosteneffiziente, sichere und transparente Lösungen ermöglichen. Sie ermöglicht es zudem, den Puls der Zeit zu erfassen, Innovationen voranzutreiben, Vertrauen zu stärken und die Zusammenarbeit zu fördern.
Praxisbeispiele aus der Schweiz
Es gibt bereits erfolgreiche Umsetzungen von Open Source Projekten:
- Decidim: Die Städte Lausanne, Luzern und Zürich nutzen die Plattform, um partizipative Demokratie zu fördern. Bürger können Vorschläge einreichen und darüber abstimmen, was die Transparenz und das Vertrauen in politische Prozesse stärkt.
- Moodle: Viele Schulen in der Schweiz setzen auf die Plattform für digitales Lernen. Dies zeigt, dass OS auch im Bildungssektor eine wertvolle Rolle spielt und eine flexible, kosteneffiziente Lösung für Lehrende und Lernende bietet.
- Geodaten: Viele der Ämter für Geoinformation sind der restlichen Verwaltung weit voraus, was OS (sowie auch Open Data) angeht und nutzen z.B. QGIS oder OpenStreetMap zur Bereitstellung von Geodaten.
- Bundesebene: Das EMBAG, das neue Schweizer Digitalisierungsgesetz, trat am 1.1.2024 in Kraft und etabliert den Grundsatz «open by default». Es verpflichtet die Bundesverwaltung, selbstentwickelte Software als OS zu veröffentlichen und nicht personenbezogene oder sicherheitsrelevante Daten als Open Government Data bereitzustellen. Quelle: Medienmitteilung admin.ch
Vorteile für den öffentlichen Sektor
Transparenz
Durch den offenen Zugang zum Quellcode können unabhängige Experten die Sicherheit und Funktionalität der Software prüfen. Dies fördert das Vertrauen der Bürger und verbessert die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Prozessen.
Kosteneffizienz
Durch den Wegfall von Lizenzkosten und die gemeinschaftliche Weiterentwicklung werden Ressourcen eingespart, die gezielt in spezialisierte Teams und Audits investiert werden können.
Unabhängigkeit
Behörden sind nicht mehr an einen spezifischen Anbieter gebunden. Sie behalten die volle Kontrolle über ihre Systeme und Daten. Zudem können sie schneller auf neue Anforderungen oder rechtliche Änderungen reagieren, indem sie die Software eigenständig anpassen können.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Natürlich bringt die Implementierung von OS auch Herausforderungen mit sich:
- Technisches Know-how: Nicht alle Verwaltungen verfügen über die nötigen Fachkenntnisse. Zusammenarbeit mit externen Open-Source-Experten sowie gezielte Weiterbildungsprogramme können Abhilfe schaffen.
- Akzeptanz: Vorbehalte gegenüber neuen Technologien können teilweise durch Informationskampagnen und Schulungen abgebaut werden. Noch hilfreicher sind erfolgreiche Pilotprojekte, um die Vorteile in der Realität aufzuzeigen.
- Sicherheit: Die offene Natur von OS birgt Risiken wie Sicherheitslücken oder unzureichende Wartung. Kritische Systeme könnten Ziel von Cyberangriffen werden. Regelmässige Sicherheitsprüfungen, proaktives Patch-Management und eine enge Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community sind essenziell, um diese Gefahren zu minimieren. Die Einrichtung eines spezialisierten Teams zur Prüfung und Gewährleistung der Sicherheit könnte dies sicherstellen.
- Koordination: Die Einführung von OS über mehrere Behörden erfordert klare Standards und effiziente Zusammenarbeit. Eine zentrale Koordinationsstelle, Vereine und digitale Plattformen können dabei helfen, Abstimmungsprobleme vorzubeugen.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Trotz technischer Herausforderungen bietet Open Source enormes Potenzial, den öffentlichen Dienst mit effizienten und zukunftsfähigen Lösungen nachhaltig zu stärken. Sicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle und erfordert sowohl kontinuierliche Wachsamkeit als auch pro-aktive Weiterentwicklungen. Potenzielle Risiken im Code müssen systematisch identifiziert und durch gezielte Anpassungen oder Integration geeigneter Massnahmen adressiert werden, um langfristige Stabilität und Vertrauen zu gewährleisten.
Weiterführende Links zum Thema
- Leitfaden der Bundeskanzlei zu Open Source: https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/digitale-transformation-ikt-lenkung/bundesarchitektur/open_source_software.html
- Ausführlicher Blogbeitrag zum EMBAG: https://www.ti8m.com/de/blog/open-source-gesetz-schweiz
- Ebenfalls sehr zu empfehlen, ist das Thema Open Government Data: https://www.bfs.admin.ch/bfs/en/home/services/ogd.html
Dieser Blog-Beitrag wurde mit Unterstützung von KI erstellt.