Die Künstliche Intelligenz(KI) ist heute wichtiger denn je. Sie hat ein enormes Potenzial, welches vielversprechend in der medizinischen Bilddiagnostik genutzt werden kann. Welche technischen Anwendungsmöglichkeiten bereits bestehen bzw. auf uns warten, erfährst du in diesem Beitrag.
Die Verwendung der Künstliche Intelligenz (KI) spielt heute in der Medizin eine entscheidende Rolle. In der Radiologie sorgt die KI für eine deutliche Optimierung des Alltags und der Arbeitsprozesse. Der große Wandel wird die Radiologie schrittweise in eine neue Dimension führen. Dazu werden die Anwendungsgebiete der KI in der Radiologie ständig erweitert.
Steigende Untersuchungszahlen
Es ist zu beobachten, dass die Zahl der radiologischen Untersuchungen weltweit zunimmt, während die Zahl der Radiologen mit dieser Entwicklung nicht Schritt hält. Dies hat zur Folge, dass die Arbeitsbelastung der Radiologen deutlich zunimmt. Durch die erhöhte Arbeitsbelastung steht den Ärzten weniger Zeit für die Befundung zur Verfügung, was das Risiko von Fehlinterpretationen erhöht. Studien zeigen, dass eine Halbierung der Befundungszeit zu einem klaren Anstieg der Fehlinterpretationen führt. KI kann einfache Aufgaben in kurzer Zeit erledigen und gibt den Ärzten so die Möglichkeit, sich auf die aufwendigsten Fälle zu konzentrieren, bei denen der Blick des Experten gefragt ist.
In der Bilderkennung hat die KI den klaren Vorteil, auch kleinste Abweichungen zu erkennen, die für den Menschen kaum wahrnehmbar sind, dadurch werden Behandlungsfehler zuverlässig vermieden.Screening und Überwachung von Lungenherden, Lungenknoten werden farbig dargestellt, inklusive genauer Messwerte, Aidence
KI liefert Ergebnisse wesentlich schneller als der Mensch. Gleichzeitig arbeitet sie rund um die Uhr und benötigt keine Pausen. Ablenkungen oder Müdigkeit beeinflussen die Ergebnisqualität somit nicht negativ.
KI kann in der Zweitbefundung «first or second Reader» ersetzen
Bei Untersuchungen wie der Röntgen-Mammographie oder der MR-Mammographie gehört die Doppelbefundung, also das Vier-Augen-Prinzip, zum Goldstandard. Eine Bildauswertung durch zwei Ärzte kann in Zukunft durch einen Arzt und eine KI-Auswertung ersetzt werden.
Smarte Geräte planen die Untersuchungen selbst
Die standardisierte und einheitliche Planung der KI liefert bereits heute zuverlässige Ergebnisse – unabhängig von der Erfahrung der Radiologiefachperson. Die automatische Angleichung, Winkelung und Positionierung der Schichten spart Zeit und macht Planungsverfahren weniger variantenreich.Das Gerät führt automatisch die Sequenzplanung für die Untersuchung durch, MR Dot Engines – AutoAlign, Siemens
Schnellere Untersuchungszeiten
Die neuen Untersuchungen, die durch technische Methoden der KI unterstützt werden, ermöglichen eine schnellere Durchführung. Dies kann insbesondere bei erhöhtem Arbeitsaufkommen und reduzierter Personalausstattung von großem Vorteil sein. Auch die Tatsache, dass in Zukunft mehr Screening Untersuchungen in kürzeren Abständen durchgeführt werden müssen, kommt diesen neuen Methoden zugute.
Strahlendosis verringern
Durch den Einsatz von CAD-Systemen konnte die Strahlendosis bei Computertomographien deutlich reduziert werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass durch die CAD-Technik detailliertere Patienteninformationen zur Verfügung stehen.
Arbeiten vom Paradies aus – dank Remote Scanning
Beim Remote-Scanning können mit entsprechender Technik zwei bis drei CT- oder MR-Untersuchungen gleichzeitig von einer Fachkraft gesteuert werden. Dadurch kann das Fachpersonal an den Klinik Aussenstandorten entlastet werden. Gleichzeitig wird durch die zentrale Steuerung der Scanner die hohe Qualität der Untersuchungen in der Peripherie, fernab vom Mutterhaus und insbesondere bei seltenen und speziellen Fragestellungen, weiterhin gewährleistet. Remote Scanning kann vom Home-Office aus, zur Überbrückung von Personalengpässen oder für flexible Teams eingesetzt werden.
Diagnoseunterstützung direkt im PACS
Bereits heute gibt es für viele Organe verschiedene KI-basierte Lösungen, die im PACS (Picture Archiving and Communication System) bei der Diagnosefindung unterstützen. Diese können von Ärzten bei verschiedenen Untersuchungen oder Screenings eingesetzt werden.Interpretation von Knie-MRT, Pathologien werden bereits softwarebasiert rot dargestellt, Incepto Keros
Entscheidungshilfe bei Röntgenuntersuchung, die Software zeigt eindeutig eine Schultergelenksprengung und eine Schlüsselbein-Fraktur an, Gleamer
Die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz wird die Zukunft der Radiologie wesentlich prägen. Es wird erwartet, dass KI in den nächsten Jahren immer stärker in den klinischen Alltag integriert wird und immer komplexere Aufgaben übernimmt, wie z.B. die noch genauere Unterscheidung von gesunden und Krebszellen.