Non-Invasive Data Governance: Ein Ansatz für nachhaltigen Erfolg

Sie sind Führungskraft oder Teammitglied eines Unternehmens und haben als Ziel, den Wert Ihrer Daten besser zu nutzen? Dann hilft Ihnen ein strukturiertes und effizientes Vorgehen. Mit dem Non-Invasiven Ansatz erarbeiten Sie eine Strategie und ein Assessment, die Ihnen konkrete Handlungsempfehlungen bieten. Wenden Sie diesen Ansatz iterativ an, um den Wert Ihrer Daten nachhaltig zu steigern.

Non-Invasive Data Governance: Die Grundlage

Ihr Unternehmen erwirtschaftet einen Marktvorteil dank seinen spezifischen Kernprozessen. Dass Daten im heutigen Zeitalter begleitet von KI und IoT das wichtigste Gut sind, ist evident. Doch deshalb grosse Data Governance Teams und Strukturen aufzubauen, ist selten realistisch. Einen effizienten Ansatz bietet die «Non-Invasive Data Governance».

«Non-Invasiv» bedeutet den Aufbau eines Themenfelds in die bestehenden Strukturen ihres Unternehmens. Prozesse, die Sie leben, werden ergänzt. Rollen, die heute schon Daten bearbeiten, werden anerkannt und formalisiert. Meetings auf allen Stufen des Unternehmens erhalten einen Bullet Point zu Daten mehr. In der Summe wird Ihr Unternehmen mit vorhandenen Mitteln Daten-bewusster, was wiederum zu besseren Unternehmensentscheiden, Produkten, Kundenservice und höherer Compliance führt.

Data Governance Strategie: Der Startpunkt

Der logische Schritt, Daten strukturiert im Unternehmen zu bewirtschaften, besteht in der Erarbeitung oder Aktualisierung einer Data Governance-Strategie. Diese ist immer von der Unternehmensstrategie abgeleitet. Robert S. Seiner, ein Non-Invasiver Data Governance Experte aus den USA, beschreibt in seinem zweiten Buch «Non-Invasive Data Governance Strikes again» (ISBN: 9781634623599) eine Vorlage zum Aufbau einer Daten Strategie mit einem Assessment. Die Strategie umfasst die Vision und das Ziel. Das Assessment baut auf seinem Non-Invasiven Framework auf.

Im Non-Invasiven Framework kombiniert er relevante Themen mit Hierarchiestufen eines Unternehmens. Die darin enthaltenen Komponenten sind Daten, Rollen, Prozesse, Kommunikation, Messgrössen und Tools. Die Hierarchiestufen umfassen die eines Unternehmens. Die Stufen vom Verwaltungsrat bis zur Geschäftsleitung vertreten die Strategie und die Unternehmensprozesse. Die unteren Stufen vertreten die Interessen des operativen Betriebs und deren Bedarf. Durch die Gegenüberstellung gelangt man schnell von der Strategie auf mögliche Handlungsfelder.

Assessment: Eine FIT-GAP Analyse auf dem Non-Invasive Data Governance-Framework

Das Assessment ist so aufgebaut, dass zu jedem Thema und zu jeder Hierarchiestufe gezielte Fragen vorbereitet werden. Mit den ausgewählten Stakeholdern werden diese besprochen, um eine FIT-GAP Analyse zu erarbeiten.

Nehmen Sie als Beispiel an, Sie sind im Interview mit dem operativen Team zum ersten Thema «Daten» und sie Fragen betreffend dem Qualitätsmanagement: «Wie wird die Datenqualität in Ihrem Unternehmen gemessen und verbessert?». Das Ziel der Frage ist, eine Einsicht in die Massnahmen und Methoden zur Sicherung der Datenqualität zu bekommen. Aus den Rückmeldungen erkennen Sie einen möglichen Bedarf, den es weiter auszuarbeiten gilt.

Wo ein Handlungsbedarf erkannt wird, werden Use-Cases erarbeitet und diese einem Reifegrad-Modell gegenübergestellt.

Handlungsempfehlung: Erarbeitung von Use-Cases

Durch das Assessment erkennen Sie, wie oben im Beispiel aufgezeigt, dass z.B. die Datenqualität nicht ausreicht. Die Unternehmensführung formuliert die Anforderung, zeitnahe Auswertungen für die effiziente Unternehmensführung zu erstellen. Die operative Ebene erkennt, dass das Erfassen und Pflegen der dazugehörigen Stammdaten nicht für die weitere Verarbeitung genügen. Aus diesem GAP wird ein Use-Case erarbeitet. Die betroffenen Daten und Stakeholder werden bestimmt. Eine Zuordnung der aktuellen und gewünschten Situation wird einem Reifegrad-Level zugeordnet. Ein Handlungsplan wird daraus abgeleitet. Dabei ist zentral, dass man sich auf das Problem, das mit den Stakeholdern für die Zielgruppe gelöst wird, fokussiert. Ergänzt mit einer Priorisierung anhand der Machbarkeit und dem Nutzen ergibt dies Handlungsempfehlungen, die somit von der Data Governance Strategie abgeleitete sind.

Ausblick

Nach erfolgreicher Umsetzung der ausgewählten Handlungsempfehlung lässt sich dieser Ansatz iterativ wiederholen. So verbessern Sie nachhaltig den Wert Ihrer Daten. Wer weiss, vielleicht erschaffen sie dadurch ein neues Geschäftsfeld oder ein neues Produkt!

Beitrag teilen

Urs Nyffeler

Urs Nyffeler ist Projekt- und Programmleiter bei der Firma scc und bloggt aus dem Unterricht des CAS Data Governance.

Alle Beiträge ansehen von Urs Nyffeler →

Schreibe einen Kommentar