Eigene Datumstabelle in Power BI – Was ist zu beachten?

Power BI erkennt in den Daten automatisch Spalten mit Datumswerten und erstellt entsprechende Datumshierarchien, um diese für Visuals oder Tabellen zu nutzen. Diese scheinen auf den ersten Blick nützlich, jedoch bringen eigene gut aufgebaute Datumstabellen weitaus mehr Vorteile mit sich, um zeitbezogene Analysen durchzuführen.

Was ist eine Datumstabelle

Eine Datumstabelle oder auch Kalendertabelle genannt, ist eine Tabelle, welche nur datumsbezogene Daten enthält. Jede Zeile dieser Tabelle repräsentiert dabei einen einzelnen Tag. Die Spalten dahinter beziehen sich immer auf den entsprechenden Tag und beinhalten weitere zeitbezogene Informationen dazu, z.B. den Wochentag, den Monat oder das Kalenderjahr.

Vorteile einer Datumstabelle

  • Eine Datumstabelle ist wichtig, um eine einfache und korrekte Anwendung von Time-Intelligence-Funktionen in DAX zu ermöglichen. So können Grafiken nach dynamischen Zeiträumen erstellt werden, wie beispielsweise über den letzten Monat oder Quartal oder auch die Entwicklung der Daten von einem Monat zum nächsten dargestellt werden.
  • Gerade bei grossen Datensätzen ist eine Datumstabelle von grossem Nutzen. So können verschiedene Faktentabellen in Beziehung zueinander ausgewertet werden.
  • Ein weiterer Vorteil ist sicherlich auch aus Unternehmenssicht zu betrachten. Die Datumstabelle kann mit der ganzen Organisation geteilt werden und so sichergestellt werden, dass die verschiedenen Auswertungen auf einer konsistenten Datumstabelle beruhen.

Anforderungen an eine Datumstabelle

Eine vernünftige Datumstabelle weisst folgende Merkmale auf:

  • Eine Spalte mit dem Datentyp Datum. Über diese Spalte wird dann die Verbindungen mit den Faktentabellen hergestellt.
  • Die Datumsspalte darf nur eindeutige Werte haben. Dies bedeutet, dass es pro Tag ein Datensatz, bzw. Zeile gibt.
  • Die Datumsspalte darf keine fehlende Werte umfassen. Das heisst, es dürfen keine Lücken vorhanden sein zwischen zwei Daten.
  • Es muss eine Beziehung zwischen der Datumstabelle und den Faktentabellen hergestellt werden, damit die Faktentabellen durch die Datumstabelle gefiltert werden können.
  • Die Datumstabelle muss als «Datumstabelle» markiert werden.

Hilfreiche Tipps für die Datumstabelle

Eine Datumstabelle kann man in ihren Spalten beliebig mit weiteren benötigten datumsrelevanten Daten erweitern. Welche Spalten man alles braucht, kommt immer darauf an, was und wie man etwas auswerten will. Für meine Analysen haben sich folgende Spalten als hilfreich erwiesen:

  • Die klassischen Spalten wie Tag, Monat, Quartal, Halbjahr und Jahr. Hierzu empfehle ich mehrere Textspalten zu machen. Beispielsweise für den Tag «Montag» einmal in normaler ausgeschriebener Form «Montag» und einmal als Abkürzung «Mo». Je nach Visual ist es hilfreich, wenn man nur die Abkürzung des Tages nutzen kann, da dies nicht so viel Platz braucht.
  • Ebenso empfehle ich ein paar kombinierte Spalten zu generieren. So zum Beispiel «Jahr Monat» sowie auch umgekehrt «Monat Jahr».
  • Wichtig sind auch numerische Spalten. In Visualisierungen werden Textspalten, wie beispielsweise «Name des Tages» mit den Werten «Montag, Dienstag, Mittwoch, etc.» automatisch alphabetisch sortiert. Da eine alphabetische Sortierung hierbei nicht sinnvoll ist, helfen die numerischen Spalten die Textspalten richtig zu sortieren. Generiere deshalb für die Textspalte jeweils eine numerische Spalte. Nach dem Beispiel oben wäre die numerische Spalte «Tag#» somit «1» für Montag, «2» für Dienstag, etc. Danach kann man die Textspalte «Name des Tages» auswählen und die Sortierung nach «Tag#» vornehmen.
  • Ebenso sind relative Spalten sehr hilfreich. So kann eine Berichtsseite schnell auf den aktuellen Monat oder Tag angezeigt werden.

Als weiteren Tipp kann ich die richtige und sinnvolle Beschriftung der jeweiligen Spaltennamen der Datumstabelle ans Herz legen. Dies erleichtert es enorm die richtigen Spalten für die DAX-Formeln, die Visualisierungen oder auch zur Sortierung auszuwählen. Ich empfehle hier numerischen Spalten beispielsweise mit einem # zu kennzeichnen.

Fazit

Investiere etwas Zeit in die Datumstabelle, damit diese alle relevanten und hilfreichen Spalten enthalten, die für die Analysen benötigt werden. Die Datumstabelle ist schliesslich das Herzstück für Auswertungen über einen zeitlichen Verlauf.

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Dominique Gabriel

Dominique Gabriel bloggt aus dem Unterricht des CAS Business Intelligence & Analytics

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