«Altcoins» steht für „alle alternativen Coins“ und bezeichnet alle Kryptowährungen mit Ausnahme von Bitcoin.
Warum wird Bitcoin nicht in denselben Topf geworfen? Ganz einfach: Bitcoin ist die erste, bekannteste und dezentralste Kryptowährung. Neben dem sogenannten First-Mover-Effekt hebt sich Bitcoin auch in der Frage nach der Herkunft ab. Die Altcoins versuchen Marktanteile zu gewinnen. Ob ihnen das gelingt, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Bitcoin weist bei Redaktionsschluss eine Marktkapitalisierung von USD 835 Mrd. auf und dominiert den Markt mit einem Marktanteil von 49%. Der größte Altcoin nach Marktkapitalisierung ist Ether von Ethereum mit dem Kürzel ETH und 18% Marktanteil.
Die Grafik «Bitcoin dominance» von Coinmarketcap zeigt, dass Altcoins aufholen und Marktanteile gewinnen. Für ein besseres Verständnis ist es jedoch notwendig, die Königin der Kryptowährungen näher zu betrachten: Bitcoin ist die erste digitale und dezentrale Kryptowährung, welche die Blockchain nutzt, auf einem offenen Quellcode basiert und ohne Vertrauenspartei auskommt. Mit Bitcoin können Vermögenswerte von Endnutzer zu Endnutzer übertragen werden, ohne auf einen Intermediär angewiesen zu sein. Die Sicherheit des Netzwerks wird durch den Proof-of-Work gewährleistet. Während das Schürfen neuer Coins vor einigen Jahren noch mit einem handelsüblichen Computer wirtschaftlich war, hat sich heute eine regelrechte Mining-Industrie mit komplexen Anlagen entwickelt. Die Hash-Rate misst die gesamte Rechenleistung, welche in diesen Arbeitsnachweis fliesst und liegt derzeit bei ca. 530TH/s. Als Nachteil von Bitcoin wird sehr oft der hohe Energieverbrauch genannt. Tatsächlich wird sehr viel elektrische Energie in die Absicherung des Netzwerkes investiert, wobei laut Bitcoin Mining Council zunehmend auf erneuerbare Energien gesetzt wird.
Altcoins basieren auf der gleichen Technologie wie Bitcoin – der Blockchain. Altcoins weisen jedoch Unterschiede zu Bitcoin auf. Die Unterschiede liegen unter anderem in der Tokenomics. Während Bitcoin eine begrenzte Menge an Coins hat, gibt es Altcoins wie beispielsweise Tether USDT, die keine Obergrenze haben. Auch der Konsensmechanismus unterscheidet sich bei einigen Altcoins. Der Altcoin Cardano ADA setzt auf Proof-of-Stake für den Konsens, während Solana SOL Delegated-Proof-of-Stake verwendet. Coins welche durch einen Fork entstanden sind, werden gemäss einleitender Definition ebenfalls als Altcoin deklariert. Bitcoin Cash BCH unterscheidet sich beispielsweise von der ursprünglichen Variante des Erfinders Satoshi Nakamoto in der Blockgrößenbeschränkung von 1MB auf 8MB.
Diese und viele andere Unterschiede wurden von den Gründern der Altcoins berücksichtigt, einige mit dem Ziel, eine noch bessere Kryptowährung wie Bitcoin zu schaffen. Obwohl die zugrunde liegende Blockchain als geniale Erfindung gilt, ist sie leider nicht perfekt. Das sogenannte Blockchain-Trilemma beschreibt die Schwierigkeit, die Komponenten Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralisierung zu maximieren.
Obwohl viele Altcoins eine bessere Transaktionsrate TPS-Transactoin per Second, ein ausgefeilteres Marketing oder eine einfachere Integrationsmöglichkeit für Smart Contracts aufweisen, hat sich noch kein Altcoin so hervorgetan, dass er Bitcoin den Rang ablaufen konnte, zumindest was die Marktkapitalisierung betrifft.
Ein Tool, um die Performance von Bitcoin im Vergleich zu den Top 50 Altcoins nach Marktkapitalisierung zu untersuchen, ist der Altcoin Season Index. Wer sich vor allem für die Preisentwicklung interessiert, sollte immer wissen, ob wir uns in einer Altcoin Season mit Werten > 75 Punkten oder in einer Bitcoin Season mit Werten < 25 Punkten befinden. Am 17.01.2024 hat sich zumindest der Altcoin Season Index mit 76 Punkten positiv für die Altcoins ausgesprochen.
Ob es zu einem Flippening zwischen Bitcoin und einem Altcoin in Bezug auf die Marktkapitalisierung kommen wird, kann niemand vorhersagen. Aber der Druck auf Bitcoin wächst und wächst und wächst.
