Funktioniert hybrides Arbeiten selbstverständlich?

Heute arbeiten viele Teams hybrid. Die Umstellung vom klassischen Büro-Arbeitsplatz hin zum hybriden Arbeiten geschah in vielen Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie innert kürzester Zeit. So auch in meinem Team bei der Stadt Zürich. Wo stehen wir heute und wo braucht es weiterhin Aufmerksamkeit für eine erfolgreiche hybride Zusammenarbeit?

Was verstehen wir unter hybridem Arbeiten?

Videobeitrag zu hybridem Arbeiten.

Wie geht es uns als Individuen und als Team?

Die Arbeits- und Lebensumstände der Mitarbeitenden haben sich an die hybride Arbeitssituation angepasst. Der gewonnene Freiraum wird für private Termine genutzt, da u.a. der Arbeitsweg entfällt. Das physische Aufeinandertreffen bleibt weiterhin ein wichtiger Aspekt für den sozialen Austausch untereinander. Eine vollständige Rückkehr an den Büro-Arbeitsplatz ist kaum mehr vorstellbar. Ich stelle fest, dass die Trennung von Freizeit und Arbeitszeit auch im hybriden Arbeitsmodell gelingt.

Welche Herausforderungen treffe ich an?

Die Unterschiede der digitalen Fähigkeiten sind sichtbar und gewinnen laufend an Bedeutung. Dadurch, dass sich einige Teammitglieder kaum physisch antreffen, verändert sich zudem die Teamstruktur. Ich stelle fest, dass die Hürde zur Kontaktaufnahme aus dem Homeoffice höher liegt. Um hybrid arbeiten zu können, brauchen die Mitarbeitenden einen erhöhten Zeit- und Handlungsspielraum sowie eine passende Arbeitshaltung. Im Weiteren ist essenziell, dass wir reibungslos kommunizieren können (verlässliche IT-Infrastruktur). Die zunehmende Komplexität von Aufgaben macht zudem mehr Kollaboration erforderlich.

Welche Kompetenzen und Voraussetzungen vereinfachen die hybride Zusammenarbeit?

Jedes Teammitglied braucht die Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren und mitzutragen. Hinzu kommt die Offenheit, die eigenen Kompetenzen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch eine Ambiguitätstoleranz, mit welcher unerwartete Probleme, die nicht sofort gelöst werden können, ausgehalten und konstruktiv angegangen werden. Mit einer positiven Einstellung gegenüber Neuem sowie einer intrinsischen Neugierde fällt es allen Beteiligten leichter, gemeinsam Ziele zu erreichen. Hybrides Arbeiten ohne Interesse an Technologie macht es schwer, weshalb auch das Interesse, sich auf neue Technologien einzulassen, Voraussetzung ist. Innerhalb des Teams ist es zudem wichtig, dass die bilaterale Kommunikation trotz der virtuellen Distanz gepflegt wird.

Was muss ich als Führungskraft beachten?

Für die Führung auf Distanz benötige ich ein grundlegendes Mass an Vertrauen, da beispielsweise die Anwesenheitskontrolle kaum noch möglich ist. Wie viele andere Führungskräfte bin ich gefordert, mein Mindset auf neue virtuelle Arbeitsprozesse umzustellen. Gleichzeitig bleibt es wichtig, die Mitarbeitenden auch in der digitalen Zusammenarbeit zu motivieren und einen wertschätzenden, empathischen Umgang zu pflegen. Mir ist es wichtig, ein Augenmerk auf die Auslastung der Mitarbeitenden zu legen, damit genug Zeit für die Weiterentwicklung der digitalen Kompetenzen bleibt. Bei der Einbindung der Mitarbeitenden in Veränderungs- und Entscheidungsprozesse möchte ich auch bewusst diejenigen Mitarbeitenden einbeziehen, die nicht physisch im Büro anwesend sind.

Fazit

Gewisse meiner beschriebenen Aspekte scheinen in den einen Teams selbstverständlich, in anderen kaum umsetzbar. Da jedes Team und jede Führungsperson andere Stärken mitbringt, empfehle ich allen, sich bewusst Gedanken über die eigene hybride Zusammenarbeit zu machen. Sicherlich kann auch nach ein paar Jahren hybridem Arbeiten noch Verbesserungspotenzial gefunden und realisiert werden. Das Ziel soll nicht die Perfektion, sondern die fortlaufende Optimierung bleiben. Auch wenn diese Zusammenarbeitsform inzwischen selbstverständlich scheint, so bleibt es an uns, sie erfolgreich zu gestalten.

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Marilen Imholz

Marilen Imholz ist als Teamleiterin Controlling Elternbeiträge bei der Stadt Zürich tätig und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung. Sie setzt sich für fortschrittliche und sinnvolle Arbeitsformen ein. Ihre acht Mitarbeitenden und zwei Lernenden arbeiten an zwei Tagen pro Woche vor Ort am städtischen Arbeitsplatz. An den restlichen Tagen arbeiten sie mobil.

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