Content Management in der Cloud

Content Management gibt es in vielen Varianten. Dazu gehören bekannte Konzepte wie Enterprise Content Management (ECM) und Web Content Management (WCM), aber auch neuere Entwicklungen wie Digital Experience Platform (DXP) und Headless-CMS. Viele CMS-Anbieter bieten Cloud-Lösungen an. Der Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen CMS-Konzepte und zeigt die Vor- und Nachteile der Cloud-Nutzung auf.

Ein Content Management System (CMS) ist eine Software zur Verwaltung digitaler Inhalte. Meist wird zwischen Enterprise Content Management (ECM) und Web Content Management (WCM) unterschieden. ECM ist ein unscharfer Begriff, der oft verwendet wird, um weniger komplexe CMS für große Unternehmen abzugrenzen. Die korrektere Bezeichnung wäre Enterprise Web Content Management Systeme (WCMS). Neue Trends haben Begriffe wie Digital Experience Platform (DXP) und Headless CMS eingeführt. Sehen wir uns an, wie diese Begriffe definiert werden und welche Möglichkeiten die Auslagerung in die Cloud bietet.

Erklärungen der Begriffe

ECM erweitert das Content Management, indem es einen Zeitplan für Inhalte und vorgeschriebene Prozesse für ihre Erstellung, Genehmigung und Verteilung hinzufügt. Es bietet ein Repository für verwaltete Objekte und Methoden, um Inhalte zu importieren und zu präsentieren. Ein WCMS ist eine Software, die Werkzeuge zur Erstellung und Verwaltung von Webseiten bereitstellt. Es ermöglicht Benutzern mit geringen Programmierkenntnissen, Inhalte zu erstellen und zu verwalten. Eine DXP ist ein integriertes Technologiepaket, das die Erstellung und Optimierung digitaler Erlebnisse unterstützt. Sie konsolidiert Funktionen, die zuvor auf verschiedene Programme verteilt waren. Ein Headless CMS ist ein Backend-System, das Inhalte speichert und über eine API bereitstellt, ohne ein integriertes Frontend. Es konzentriert sich auf die Verwaltung von Inhalten und muss mit einer separaten Präsentationsschicht kombiniert werden.

Beispiel Adobe Experience Manager in der Cloud

Der Adobe Experience Manager (AEM) versteht sich als DXP mit Headless CMS Option. Am Beispiel des AEM sollen drei Optionen für den Einsatz in der Cloud aufgezeigt werden:

  1. AEM Cloud Service: Dies ist das neueste Angebot von Adobe, bei dem AEM als natives Cloud-Produkt ausgeführt wird. Es ermöglicht Kunden, die Zeit bis zur Wertschöpfung zu verkürzen und ist erweiterbar, um individuelle Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Kunden konzentrieren sich auf die kundenspezifische Entwicklung ihrer Anwendung, die innerhalb von AEM als Cloud-Service gehostet wird. Produktpflege und plattformbezogene Aktivitäten werden von Adobe verwaltet.
  2. AEM als Managed Service: Adobe bietet AEM auch als Managed Service an, bei dem AEM auf einer Cloud-Plattform gehostet und von Adobe verwaltet wird. Dies ermöglicht Kunden eine schnellere Implementierung durch die Bereitstellung in der AWS-Cloud und die Nutzung von Adobes Best Practices und Support. Unternehmen und Business-Anwender können Kunden schneller ansprechen und sich auf die Entwicklung innovativer Marketingkampagnen konzentrieren, während die IT-Abteilung entlastet wird.
  3. Selbst- oder partnergeführte AEM-Bereitstellung: Dies ist ein traditionelles Modell, bei dem der Kunde die Verantwortung für AEM und die Anwendung übernimmt. Dieses Angebot kann entweder in einem unternehmenseigenen Rechenzentrum oder in der AWS-Cloud gehostet werden.

Die Nutzung eines solchen DXP in der Cloud hat Vor- und Nachteile. Einige wichtige Punkte sollen hier genannt werden.

Vorteile des Cloud Outsourcing:

  1. Einfachheit und Flexibilität: Ein Cloud CMS ist einfach einzurichten, erfordert keine eigene Infrastruktur und ermöglicht den Zugriff auf Inhalte von überall.
  2. Skalierbarkeit und Leistung: Ein Cloud CMS passt sich dem Speicher- und Rechenbedarf an und verbessert die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Website.
  3. Innovation und Omnichannel: Ein Cloud CMS ermöglicht die Erstellung und Verwaltung von Inhalten für verschiedene digitale Kanäle und eröffnet neue Marketingmöglichkeiten.
  4. Sicherheit und Datenschutz: Ein Cloud CMS gewährleistet Sicherheit und Datenschutz durch Verschlüsselung, Backups, Disaster Recovery und die Einhaltung lokaler Gesetze durch den Cloud-Anbieter.

Nachteile des Outsourcings in die Cloud:

  1. Kosten: Höhere Hosting-Kosten durch höheren Speicher- und Rechenbedarf.
  2. Datenschutz: Risiken durch Vertrauen in externe Anbieter und unbekannte Datenspeicherorte.
  3. Internetabhängigkeit: Kein Zugriff auf Inhalte bei Ausfall des Internets oder des Cloud-Anbieters.
  4. Kompatibilität: Funktionen und Schnittstellen können von den eigenen Anforderungen abweichen.
  5. Kontrollverlust: Updates des Anbieters können die Website beeinträchtigen.

Eine klare Antwort für oder gegen die Nutzung einer Cloud kann nur nach einer individuellen Analyse gegeben werden. Die Cloud ist jedoch eine Option, die in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Weiterführende Links zum Thema

https://experienceleague.adobe.com/docs/experience-manager-cloud-service/content/home.html?lang=en

https://business.adobe.com/blog/the-latest/adobe-named-a-leader-in-2023-gartner-magic-quadrant-for-digital-experience-platforms

https://www.gartner.com/reviews/market/digital-experience-platforms

https://experienceleague.adobe.com/docs/experience-manager-cloud-service/content/headless/introduction.html?lang=de

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Markus Borzechowski

Markus Borzechowski ist System-Engineer bei der ETH Zürich und bloggt aus dem Unterricht des CAS Cloud and Platform Manager.

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