Digitale Transformation im Gesundheitswesen – Die 8-Miliarden Franken Chance

Digitale Lösungen werden mittlerweile auf der ganzen Welt genutzt. Mit Hilfe von neuen Technologien können die Prozesse im Gesundheitswesen massiv verbessert werden. Es besteht ein Nutzungspotenzial von bis zu 8 Milliarden Franken. In welchen Bereichen des Gesundheitswesens eine Digitalisierung das grösste Potential birgt, erfährst du in diesem Beitrag.

Die Schweiz ist für ihr erstklassiges Gesundheitssystem bekannt. Doch im Vergleich zu anderen Ländern hat die Schweiz die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen noch nicht in gleichem Mass genutzt. Die Behandlungsqualität im Gesundheitswesen zu verbessern und die Freiheit und Selbstbestimmung von Patienten und Patientinnen zu stärken ist in Zukunft sehr wichtig. Gemäss einer Studie von «McKinsey» kann unser Land bis zu 8.2 Milliarden Schweizer Franken einsparen. Die digitale Transformation im Gesundheitswesen bietet grosse Chancen, birgt aber natürlich auch grosse Herausforderungen wie Datenschutz und Datensicherheit. Das Thema wird uns in den nächsten Jahren stark begleiten und für eine effektive Nutzung der Technologien braucht es noch viele Anstrengungen aller beteiligten Stakeholdern.

Das Gesundheitswesen entwickelt sich – Prozesse werden automatisiert, modernere Technik löst veraltete Geräte ab. Doch nicht nur das Gesundheitswesen entwickelt sich, sondern auch wir Menschen entwickeln uns gemeinsam mit. «Up to date» zu bleiben ist wichtiger denn je! Mitarbeitende müssen den Wandel im Auge behalten und sich entsprechend weiterbilden. Dies braucht eine grosse Offenheit für Neuerungen im Gesundheitswesen. Am wichtigsten wird wohl die Bereitschaft einer Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten (Spitäler, Versicherungen, Ärzte und Ärztinnen,) zu sein. Am wichtigsten scheint mir aber, dass die Menschen im Zentrum stehen.

 

Big Data und Datenanalyse – Krankheitsmuster erkennen

Kannst du etwas mit dem Wort «Cloud» anfangen? In dieser Wolke befinden sich Unmengen von Dateien, die untereinander ausgetauscht werden können. Sogenannte «Server» speichern diese riesigen Datenmengen ab. Der Datenaustausch ist auch im Gesundheitswesen essenziell. Durch die Sammlung und Analyse von grossen Datenmengen können viele Erkenntnisse gewonnen werden, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. So können diese Daten zur personalisierten Medizin und zur Erkennung von Mustern genutzt werden.

Digitale Anwendungen – Früherkennung von Krankheiten

Es gibt eine Vielzahl von mobilen Apps und Wearables, die zur Überwachung und Optimierung der Gesundheit eingesetzt werden können. Diese reichen von bereits etablierten Fitnesstrackern bis zu Applikationen zur Verwaltung von Krankheiten und Förderung eines gesunden Lebensstils.

Telemedizin – Diagnosen 24 x 7 möglich

Durch den Einsatz von Kommunikationstechnologien kann das medizinische Fachpersonal und Patienten über grosse Entfernung miteinander kommunizieren. Dies ermöglicht eine Fernkonsultation. Dies ist vor allem in ländlichen Regionen ein grosser Benefit. Eine lange Anfahrt zur medizinischen Fachperson entfällt.

Elektronisches Patienten Dossier – Die zentrale Plattform für deine Gesundheit

Digitale Plattformen ermöglichen es Leistungserbringer und Patienten zusammen zu bringen. So können wichtige Gesundheitsdaten zentral gesteuert und ausgetauscht werden. Dies kann die Koordination zwischen den verschiedenen Player wie Praxen, Apotheken, Spitäler und Patient / Patientin verbessern. Das elektronische Patienten Dossier (EPD) ist in der Schweiz viel umstritten.

Für eine erfolgreiche Einführung braucht es gesetzliche und ethische Standards, um sicherzustellen, dass sensible Daten vertraulich behandelt werden. Weiter braucht es die Bereitschaft aller Beteiligten zu einer Patienten orientierten Plattform. Die Hoheit der Daten muss bei der Patientin sein.
Nur mit der Ablage von «PDF-Dokumenten» wird das Potential nicht ausgeschöpft. Es muss sich ein Ökosystem bilden, bei dem die Patienten im Mittelpunkt stehen.

Die Berücksichtigung aller Stakeholder im Gesundheitswesen ist essentiell. Bildquelle: www.patientendossier.ch

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Christian Schmid

Christian Schmid bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Healthcare. Er arbeitet in der Suva als Business Analyst und fungiert in der Schnittstelle zwischen Arbeitsmedizin und Informatik.

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