Du hast dir die „Cloud Migration“ zur Aufgabe gemacht und weisst nicht wo anfangen?
Vielen geht es gleich und die Cloud Migration ist bei jeder Firma individuell ausgerichtet, doch mit diesen sieben Schritten wird dein Projekt mit einem roten Faden durchzogen und deine Teamkollegen werden dich für deinen kühlen Kopf während der Migration beneiden.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung einer Cloud-Migration existiert nicht, jedoch gibt es Best Practices für die Cloudmigration aus dem Projektmanagement, die es dir erleichtern, deine Migration zu managen.
Bevor man ins Projektmanagement eintaucht, sollte man sich bewusst machen, welche Vorteile man als Unternehmen davon zieht.
Wie will man sonst seine Vorgesetzten von der Migration überzeugen, wenn nicht mit Vorteilen und Einsparungen durch die Cloud?
Abkürzungsverzeichnis
- On-Prem: in den eigenen Räumlichkeiten, vor Ort oder lokal
- AWS: Amazon Cloud – Amazon Web Services
- GCP: Google Cloud Plattform
- KVP: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
- VM: Virtuelle Maschine
- IP: Internet Protocol
- VLAN: Virtal Local Area Network (virtuelles LAN)
- ERP: Enterprise Resource Planning (Unternehmensressourcenplanung; ERP)
- DNS: Domain Name System
- DHCP:Dynamic Host Configuration Protocol
- AAD: Azure Active Directory
Vorteile On-Premise vs Cloud (AWS, GCP, Azure und Co.)
Skalierbarkeit
- Hohe Skalierbarkeit, so dass Ressourcen schnell hinzugefügt oder entfernt werden können
Beispiele für Skalierbarkeit: Netzwerkumstellung, Storage, VM Leistung
Kosten
- Die oben erwähnte Skalierbarkeit resultiert aus dem Pay-as-you-go-Modell oder auch On-Demand, sodass Sie nur für die Ressourcen zahlen müssen, die Sie tatsächlich nutzen. Langfristig kann dies Kosteneinsparung bedeuten.
Automatisierung
- Die Cloudanbieter stellen Automatisierungs-Tools und -Dienste bereit, um die eigene
nIT-Umgebung auszuwerten und besser nutzen zu können – was Zeit und Ressourcen spart.
Verfügbarkeit
- Backups, Load Balancing und Failover werden von Microsoft verwaltet. Die genutzten Cloud-Dienste sind somit gegen Ausfall geschützt.
Die 3 Arten von „Clouds“
Public Cloud
Öffentlich verfügbare Cloud-Anbieter wie Azure, AWS, GCP und Co.
Private Cloud
Die eigene On-Premise-Cloud entwickeln, bedeutet Cloud-Dienste zu nutzen, diese jedoch in der Firma zu betreiben.
Hybrid Cloud
Teile der Organisation werden in die Cloud verschoben und der Rest bleibt On-Premise.
Weiterführende Links: Vor- und Nachteile der verschiedenen Cloud-Arten: https://www.ionos.de/digitalguide/server/knowhow/private-vs-public-cloud/
Die 7 Schritte zur Cloud
IST-Analyse der aktuellen IT-Infrastruktur
In der ersten Phase visualisieren und analysieren wir die aktuelle Infrastruktur.
Folgende Punkte gehören dazu:
- Kostenaufstellung aller virtuellen und physischen Ressourcen (VMs, Switches, Firewall, Lizenzen, Abos, Stromverbrauch etc.)
- Netzwerkplan der IT-Infrastruktur erstellen (IP-Ranges, VLAN, Enitities, Anwendungen, Datenbanken etc.) und deren Dienste bestimmen (DNS, DHCP, Routing, Switching, ERP etc.)
Diese Informationen brauchen wir später für unseren Projektantrag und für die Gegenüberstellung des SOLL-Zustands und der SOLL-Kosten. Nur ein bewilligter Projektantrag darf auch durchgeführt werden.
SOLL-Analyse: Auswahl der passenden Cloud-Services
Sobald wir die bestehende IT-Infrastruktur als IST-Zustand bewertet haben, können wir entscheiden, welche Cloud-Services am besten geeignet sind und mit welchen wir die On-Premise Dienste ersetzen möchten. Beispiele dafür: DNS-Dienst, Storage, virtuelle Maschinen, Datenbanken und Analyse-Tools.
Nach der IST-SOLL-Analyse kennen wir die Anforderungen und können den Projektantrag zur Bewilligung der Geschäftsleitung vorstellen.
Entwurf der Cloud-Umgebung
Sobald der Projektantrag bewilligt wurde, können wir mit dem Entwurf der Cloud-Umgebung beginnen.
Hier geht es darum, die jetzige On-Premise-Infrastruktur in die Cloud zu kopieren und dort zu testen.
Beispiele dafür: Netzwerkplan erstellen mit IPs, Identity & Rights Management und Entities bestimmen. Für eine bessere Übersicht kann ein GANTT-Plant inkl. Kanban zur Hilfe genommen werden. Auch andere Tools des Projektmanagements können genutzt werden.
Datenmigration (Datenbanken)
Nach dem Entwurf ist die Planungsphase abgeschlossen. Mit Tools und Technologien wird nun die Migration vorgenommen.
Wichtig: Immer daran denken, dass die On-Premise-Infrastruktur im Notfall jederzeit wieder funktionieren muss. Im Umkehrschluss dürfen wir niemals bereits in dieser Phase etwas ersetzen, sondern lediglich kopieren.
Beispiele dafür: Azure Data Migration , Azure Database Migration Service oder andere Drittherstellerprodukte, welche eine Migration möglich machen.
Anwendungsmigration und Netzwerk
In dieser Phase geht es um das Bereitstellen der notwendigen Anwendungen und das Konfigurieren des benötigten Netzwerks.
Sobald die Datenmigration abgeschlossen ist, sollten Sie mit der Migration Ihrer Anwendungen beginnen. Dies umfasst die Bereitstellung von Anwendungen in der Cloud-Plattform, die Konfiguration von Netzwerken und die Integration mit anderen Cloud-Services.
Beispiele dafür: VMs konfigurieren
Test & Check
Die Migration ist abgeschlossen und nun muss die Cloud-Umgebung getestet und überwacht werden.
Beispiele dafür: Testen der Anwendungen in kleinen Arbeitsgruppen (z.B. Abteilungen) und Monitoring der Leistung und Unterbrüche via Cloud-Provider
Schulung
Getestet und als Gut befunden, geht es zum Schulen der Mitarbeiter weiter.
Damit die Mitarbeitenden die Cloud-Dienste nutzen können, benötigen alle eine Schulung. Hier sollte man sich genügend Zeit nehmen, da es hier individuelle Fragen zu klären gibt.
Beispiele dafür: interne IT-Schulung mit kurzer Zusammenfassung und/oder Cheat Sheets, FAQ erstellen, Anleitungen für die gängigsten Prozesse
Schlusswort
Es ist zu beachten, dass die Migration auch nach der Schulung noch nicht abgeschlossen ist und wir eventuell Verbesserungen einbringen müssen – Stichwort „KVP“.
Bilderquellen
Quelle Beitragsbild: The Ultimate Guide for Cloud Migration – PurpleBox (prplbx.com)
Quelle Abbildung 1: „Die 3 Arten von Clouds“: https://www.javatpoint.com/hybrid-cloud
Quelle Abbildung 2: Prozessabbildung 7 Schritte: Powerpoint – Stefan Filipovic, HSLU
(C) Stefan Filipovic, HSLU | CAS Cloud & Plafform Manager 7