Das Internet der Dinge (IoT) fordert die Unternehmen heraus.

Als grosse Treiber für IoT-Projekte werden Kostensenkungspotenziale, die Erschliessung neuer Services und Geschäftschancen, erhöhte Kundenzufriedenheit, Wettbewerbsvorteile und die Entwicklung ausgereifter Angebote gesehen. Nebenbei lassen sich prädiktive und präskriptive analytische Lösungsansätze bereitstellen, welche die Auslastung der Ressourcen massiv optimieren können. Diese lukrativen Geschäftspotenziale führen zu Chancen. Wo liegen die Herausforderungen?

Den gewinnbringenden Geschäftspotenzialen von IoT-Projekten stehen einige Herausforderungen gegenüber. IoT-Vorhaben werden durch strategische, technologische und sicherheitsrelevante Fragestellungen beeinflusst.

Planung und Anforderungen

IoT-Projekte erfordern eine durchdachte Planungsphase, um erfolgreich umgesetzt werden zu können. Die Anforderungsanalyse, die daraus abgeleiteten Ziele und das passende Geschäftsmodell sind von grosser Bedeutung und für den Erfolg des Vorhabens essenziell. Eine Projektmanagement-Methode mit agilen und iterativen Zyklen wird empfohlen, da die Anforderungen in Projekten mit innovativem Charakter sich ständig verändern.

Betriebs- und Geschäftsmodell

Die verbreitetsten Betriebsmodelle sind Desktop-as-a-Service (DaaS), Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) oder Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Verbrauchsorientierte, Outcome-based- und Freemium Modelle sind mögliche Alternativen. Die Festlegung des richtigen Modells ist von grosser Bedeutung, um die Produktivitätsziele, die Zufriedenheit der Kunden und den geplanten Return on Investment (ROI) zu erreichen.

Partnerschaften, Plattformen und Ökosysteme

Die Vernetzung von Unternehmen in sogenannten Ökosystemen hilft gemeinsame Marktchancen zu steigern. Unternehmen schliessen sich über digitale Plattformen zusammen und teilen Fachwissen und Dienstleistungen miteinander. Diese führt zu Kooperationen und gemeinsamen Lösungsansätzen, welche sich funktional ergänzen.

Netzwerkinfrastruktur

Die Auswahl der passendsten Netzwerkinfrastruktur ist für IoT-Konzepte von grosser Bedeutung. Zahlreiche Faktoren, wie die Anzahl der Geräte, die Art der verbundenen Sensoren, der geografische Standort, die Installationsart, die Anforderungen an die Latenz, die Datenmenge und die Kosten der Infrastruktur sowie die überbrückbaren Distanzen für die Funktechnologien, haben Einfluss auf die Netzwerkinfrastruktur.

Architektur und Hardware

Aufgrund des schnell wachsenden IoT-Markts gibt es keine einheitliche Architektur, welche für jeden Anwendungsfall Gültigkeit hat. Die Architektur hängt von einigen Faktoren ab, wie der Vielfalt der Geräte, der Netzwerkinfrastruktur, den Applikationen, Geschäftsanwendungen, Branchenspezifikationen sowie Sicherheits- und analytischen Anforderungen.

Datenanalyse und Datenvisualisierung

Das stark wachsende Datenvolumen, welches den Unternehmen zur Verfügung steht, führt zu neuen Möglichkeiten in der Datenanalyse. Entscheidungsträger müssen in Echtzeit oder sogar prädiktiv Vorhersagen über ihre Maschinen oder Werkzeuge machen können. Dies erfordert selbstlernende Algorithmen (KI) sowie umfangreiche Analyse-Tools.

Datensicherheit

Die bisherigen Sicherheitsmassnahmen können der digitalen Transformation nicht mehr entgegentreten. Die Komplexität nimmt durch den exponentiellen Anstieg der Geräte zu. Es empfiehlt sich auf der Geräte- und Netzwerkebene alle aktuellen Sicherheitsmassnahmen zu implementieren.

Datenschutz und Informationssicherheit

IoT-Tracker sammeln eine Vielzahl von Daten, welche das Bestimmen eines Persönlichkeitsprofils zulassen. Akustische, optische, biometrische und Bewegungssensoren lesen personenbezogene Daten aus oder lassen Rückschlüsse auf beliebige Muster von Personen zu. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Datenschutzgesetz (DSG) regeln den Umgang und Schutz von personenbezogenen Daten. Die Informationssicherheit ist regelmässig zu prüfen, zu verbessern und zu implementieren. Als Standard für organisatorische Massnahmen gilt das Information Security Management System (ISMS).

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Daniel Gasser

Daniel Gasser ist Leiter Communication & Software Engineering bei der Bouygues Energies & Services InTec Schweiz AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Chief Digital Officer.

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