Bitcoin für Menschenrechte

Spekulation, Betrug, Gier und unkontrollierte Geschäftsmodelle in der Kryptowährung- und Blockchain Industrie haben das eigentliche, befreiende Potential von Bitcoin überschattet. Für Menschen welche unter autoritären und totalitären Regimen leben, können Bitcoin und andere Kryptowährungen ein wertvolles, zensur-resistentes Tausch- und Werterhaltungsmittel sein.

Im Jahr 2009 wurde Bitcoin erschaffen als Reaktion auf die Banken- und Finanzkrise. Dies entzündete einen Funken, der zum Aufstieg eines dezentralen Finanzsystems führte. Bitcoin gibt allen Menschen Zugang zu einem Geldsystem welches auf einem dezentralen Konsens anstelle von zentralisiertem Fiat Geld basiert. Während in den westlichen Medien vor allem von Skandalen berichtet wird, geht fast vergessen, für was die Kryptowährungen überhaupt stehen: Ein freies Finanzsystem, welches für alle Menschen zugänglich ist, frei von zentralen Kontroll- und Überwachungsinstanzen wie Zentralbanken oder Regierungen.

Die dezentrale Finanzierung (DeFi) ermöglicht den Zugriff auf Finanzprodukte über ein dezentrales Blockchain-Netzwerk. Mit DeFi sind keine Zwischenhändler wie Banken erforderlich, da Personen über eine unveränderliche, öffentliche Aufzeichnung von Transaktionen (Blockchain) auf Transaktionen zugreifen können.

Menschen in autoritären und totalitären Ländern nutzen Bitcoin, um Hyperinflation und finanzielle Repressionen zu umgehen.

Demokratieindex

Gemäss dem Demokratieindex von The Economist leben 54% der Weltbevölkerung in autoritären Regimen.

Für die betroffenen Menschen bedeuted dies Kontrolle und Verbote von Geldverkehr, Eigentums-Enteignung durch Hyperinflation, Finanzielle Bestrafungen wegen politischen Aktivitäten.

Beispiele wo gegen grundlegende Menschenrechte verstossen wird wie z.B. Artikel 2: Verbot von Diskriminierung, Artikel 12: Schutz der Freiheitssphäre, Artikel 17: Recht auf Eigentum:

«Venezuela: Auf der Flucht vor der Hyperinflation»  
«Der Iran plant, Bankkonten für Frauen ohne Kopftuch einzufrieren» 
«China verschärft Prüfungen für FX-Zahlungen» 
«Inflation in Zimbabwe erreicht neue Höchststände»

Finanzielle Befreiung durch Bitcoin und Stablecoins

Dezentrale Technologien stellen eine Gegenkraft zur geschilderten Problematik dar. Eine staatliche Zensur ist nicht möglich, da Bitcoin und andere Coins nicht über eine Bank oder sonstige Intermediäre geleitet und kontrolliert werden. Hilfsorganisationen haben vor wenigen Jahren begonnen, Menschen in den betroffenen Ländern über diese neuen Möglichkeiten vor Ort zu informieren und zu schulen. Interessierte Personen werden mit kostenfreien Kursen und über lokal aufgebaute communities aufgeklärt über die Möglichkeiten, Kryptowährungen zu kaufen, selbst zu verwahren (self custody), damit zu sparen und zu bezahlen. Für den Erwerb werden z.B. lokale Trader genutzt, welche lokale Währungen in Bitcoin oder USDT Stablecoins tauschen. Diese Coins werden dann als Zahlungsmittel verwendet, um z.B. Geld an Verwandte im Ausland zu überweisen. Als Zahlungsplatform wird beispielsweise das Lightning Netzwerk benutzt. Häufig finden auf diesem Weg auch Inlandüberweisungen wie Lohnzahlungen und Bezahlung von Dienstleistungen statt.

Mit Buzzwords wie Bank the unbanked, financial equality, borderless und financial freedom wird die Lösung für oben geschilderte Problematik verstanden; Es ist für Regime schwierig alle Bitcoin Zahlungen zu überwachen und zu kontrollieren. Bei datengeschützten Coins wie Monero und Zcash ist es gar nicht möglich. Einem Wertverlust durch Hyperinflation der lokalen Währung kann mit diesem dezentralen Ansatz ausgewichen werden. Für Menschen welche durch ihr politisches Handeln strenge Repressionen zu befürchten haben, gibt es nebst diesen Währungen noch weitergehende Möglichkeiten wie verschlüsselte Kommunikations-Apps und Browser.

Weiterführende Links zum Thema

Bitcoin for Fairness

Human Rights

 

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Andreas Benz

Andreas Benz ist Product Manager im Bereich Securities Trading, Verfechter von freiheitlich-demokratischen Werten und bloggt aus dem Unterricht des CAS Blockchain. Er hat ein MAS von der Hochschule Luzern und über 20 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche.

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