Ganz klar ja! Auf jeden Fall braucht es noch Personal auf der Fläche. Wohl nicht mehr in jedem Geschäft und auch nicht die ganze Zeit. Wir Mensch brauchen jedoch den Kontakt und Austausch mit anderen Menschen – auch im Detailhandel. Oder vielleicht gerade dort, da alles noch digitaler wird.
Jedoch wird es wohl so sein, dass es in Lebensmittel Geschäften keine bedienten Kassen mehr gibt. Wieso auch, die Menschen die an den Kassen arbeiten werden minderwertig behandelt und oft kaum beachtet. Wie oft hören wir Musik oder sind am Telefon und Grüssen kaum. Geschweige denn Danke und «Uf Wiederluege». Genau das muss sich ändern. Der Mensch muss wertgeschätzt und da eingesetzt werden, wo es ihn braucht.
Wieso sollte ein Fast Fashion Label noch Leute in Stores beschäftigen, die nur am hinter uns her räumen sind? Da stehen einem ja manchmal die Haare zu Berge wie mit den Kleidern aber auch mit den Leuten umgegangen wird. Da macht es doch viel mehr Sinn, wenn Smart Mirror (ein Spiegel, der es ermöglicht, dass Kleider virtuell anprobiert werden können) installiert werden. Alle Artikel können so via Knopfdruck anprobiert werden, die verschiedenen Grössen und Farben zeigt es ebenfalls direkt in der Spiegeloberfläche an. Der Spiegel erkennt, ob die Grösse passt oder ob das T-Shirt eine Grösse grösser oder kleiner gekauft werden sollte. Ebenfalls fällt das Umziehen in den oft viel zu kleinen, schlecht beleuchteten, meist schmutzigen Umkleidekabinen weg. Bezahlt wird via RFGo oder via QR Payment.
In Geschäften mit etwas exklusiveren Artikeln sieht das Ganze dann etwas anders aus. Da ist sehr wohl gutes Personal vorhanden. Dieses ist jedoch top ausgebildet, weiss extrem viel, was er oder sie nicht weiss, kann schnell und einfach nachgeschaut werden, ohne dass der Kunde verlassen werden muss. Ebenfalls ist die Stärke des Personals Leute zu beraten und auf sie einzugehen. Eines ist jedoch klar, auch in Fachgeschäften werden viel mehr digitale Mittel eingesetzt. So wird nicht mehr die ganze Belegschaft bereits um 8.30 Uhr auf der Fläche sein. Ein Kundenzähler ermittelt genau, wann die meisten Kunden erwartet werden und wann es welche Mitarbeitenden auf der Fläche braucht. Die ganze Personalplanung läuft via KI, so dass die richtigen Leute am richtigen Ort eingesetzt werden und so auch alle gleich behandelt werden da es keine «Favoriten» gibt. Ebenfalls weiss ein Detailhändler ganz genau was seine Kunden anschauen und wo sich diese aufhalten. Es ist immer ein Mensch vor Ort der mit Rat und Tat zur Seite steht – wenn das gewünscht wird. Gewisse Leute haben gar kein Bedürfnis sich mit jemandem auszutauschen, wollen die Artikel aber anfassen und anprobieren bevor diese gekauft werden.
Sie denken jetzt, das klingt ja alles schön und gut, aber was ist denn mit dem Datenschutz? Auch an den wird gedacht. Denn die Datenhoheit liegt bei der Kundschaft selber. Jeder entscheidet selber welche Daten mit wem und für wie lange geteilt werden.
Service und Dienstleistungen werden ganz grossgeschrieben und stehen stark im Vordergrund. Online und offline werden viel mehr miteinander verknüpft. Wer kennt es nicht, man probiert einen Mantel an und eigentlich findet man ihn super, aber man möchte dann doch noch gerne eine Nacht darüber schlafen. Wieso soll dann nicht die Möglichkeit bestehen, dass der Shop Mitarbeitende den direkten Link des Mantels auf dem eigenen Onlineshop mit dem Kaufenden teilt und dieser so die Möglichkeit hat den Artikel dann zu erwerben, wenn es für ihn passt. Jeder soll so einkaufen können wie es am besten passt, dass wann und wo ist egal. Gerne kaufe ich dann bei meinem lokalen Händler ein, da weiss ich was ich bekomme, das Team kennt mich, wenn ich den Laden komme und «lädle» halt doch eine grosse Befriedigung gibt, mit oder ohne Cüppli…