Wer mit smarten Geräten sein Zuhause aufrüsten will, muss sich stark mit dem komplexen Thema Smart Home auseinandersetzen. Einfach darauf los zu kaufen, führt früher oder später zu Kompatibilitätsproblemen. Hier erfährst du, was beim Konsultieren einer Beratung zu beachten ist und ob der neue Verbindungsstandard “Matter” die Lösung ist.
Um zu beantworten, welches das richtige Smart Home System für dich ist, gibt es eine Vielzahl von Wegweiser, die unterschiedliche Ansätze verfolgen. Zusammengefasst sind es meist folgende Fragestellungen, welche vor dem ersten Kauf zu beantworten sind, um eine Entscheidung fällen zu können.
- Welche einzelnen Geräte oder Bereiche sollen gesteuert werden?
- Wie soll das System gesteuert werden?
- Sollen die Geräte per Funk oder Kabel kommunizieren?
- DIY oder Komplettsystem?
Diese scheinbar simplen Fragen zu beantworten, um die richtige Wahl zu treffen, entpuppt sich bei genauem Überlegen als eine Herausforderung. Meist ist dazu bereits ein Grundwissen notwendig. Kennst du diese Situation?
Beratung schwierig – Digitale Kompetenzen fehlen
Bislang war es klar, wer die Ansprechpartner bei Stromthemen, Heizungsthemen oder Gartenthemen sind. Doch sind es die gleichen beim Smart Home? Durch die Digitalisierung vermischen sich die benötigten Kompetenzen sehr. Die Grenzen sind längst nicht mehr klar gesetzt. Ebenfalls gibt es eine Vielzahl an Smart Home-Geräte-Anbietern und die Technologien sind komplex. Meist werden Insellösungen (geschlossene Systeme) geschaffen, diese funktionieren für sich sehr gut, du kannst sie aber nicht so leicht mit Produkten anderer Hersteller verbinden. Daher ist es für jeden schwer den Überblick über die Kompatibilität zu behalten. Die Grundausbildungen der Betriebe decken diese Entwicklung (noch) nicht ab. Die Betriebe müssen somit eigenständig am Ball bleiben, um ihre Kompetenzen zu erweitern oder sie gehen Partnerschaften ein, um die neuen Bedürfnisse der Kunden weiterhin abdecken zu können.
Wenn du dich direkt an diese Hersteller/Anbieter der Smart Home Produkte wendest, bekommst du meist eine Beratung in seinem eigenen „Ökosystem“. Ist eine unabhängige Beratung heutzutage überhaupt noch möglich?
Aktuell ist es das Einfachste, du setzt auf ein System eines Herstellers, das alle Geräte anbietet, die du benötigst. So vermeidest du Kommunikationsprobleme zwischen unterschiedlichen Anbietern. Wenn du dir dann eigenständig smarte Geräte ins Eigenheim holst, ist es ratsam, dich mit den Betrieben abzusprechen, die du für Wartung und Service in deinem Zuhause hast. So stellst du sicher, dass du keine weiteren Schnittstellen generierst. Genauso ist zu prüfen, ob die Geräte in deine Planung passen, die von den Betrieben bei dir verbaut werden (Bsp. Eine Heizungszentrale lässt sich „smart“ aufrüsten, wird aber nicht mit jedem Smart Home System kompatibel sein). Frage immer zuerst nach der Kompatibilität, damit du dir keine Insellösungen anschaffst.
Bringt „Matter“ die Lösung?
Der seit Oktober verfügbare Verbindungsstandard “Matter” soll nun Abhilfe schaffen. Jedes Gerät, welches diesen Standard unterstützt, kann miteinander kommunizieren. Durch das unterstützen bestehender Standards und da viele der Tech-Riesen dahinterstehen, ist dieser Standard vielversprechender als frühere Versuche. Leider ist ein Nachrüsten aus technischen Gründen nicht bei allen Geräten möglich.
„Matter” hat somit das Potential, den Einstieg in die Smart Home Welt stark zu erleichtern und Insellösungen zu reduzieren. Dies hängt jedoch stark vom individuellen Hersteller ab. Ich bin überzeugt, dass es solch einen Schritt braucht, um das komplexe Thema „Smart Home“ und dessen Beratung zu vereinfachen.
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