Bring your own device (BYOD) – a solution that fits it all(?)

Spätestens Corona sorgte mit seinen Einschränkungen für eine Neubewertung der Heimarbeit. Der Anteil derjenigen Arbeitnehmenden, die zumindest gelegentlich von zuhause aus arbeiten, sprang auf einen Rekordwert von 24.6 %. Damit verbunden: der Wunsch, die eigenen Geräte zu verwenden. Dieser Artikel fasst die Vor- und Nachteile von BYOD zusammen und zeigt Handlungsfelder und mögliche Alternativen auf.  

Was sich hinter BYOD verbirgt 

Bring your own Device – kurz BYOD – bezeichnet ein Konzept aus dem IT-Bereich, welches Mitarbeitenden erlaubt, eigene technische Geräte wie Laptops und Smartphones im Geschäftsalltag zu nutzen.

Die Wahl der eigenen Arbeitsmittel trägt dabei – so die Ergebnisse einer Umfrage von Deloitte – unter anderem zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei, da es ihnen erlaubt, das favorisierte Modell und Betriebssystem zu nutzen. Bevorzugen es einzelne Mitarbeitende etwa mit iOS zu arbeiten, kann ihnen dies problemlos ermöglicht werden.

Zeitgleich wird den Mitarbeitenden jedoch auch die Verantwortung über die Wartung und Sicherstellung der Verfügbarkeit übergeben. Hat das Gerät einen Defekt, so hat sich der/die Mitarbeitende eigenverantwortlich um Ersatz zu bemühen – ohne die dafür eingesetzte Arbeitszeit verrechnen zu können.

 

Vor- und Nachteile von BYOD 

Einen der zentralen Vorteile von BYOD haben wir mit der höheren Mitarbeiterzufriedenheit einleitend bereits genannt. Daneben ist die entfallende Einrichtungs- und Eingewöhnungszeit, die höhere Flexibilität und Mobilität der Mitarbeitenden sowie die wesentlich geringeren Beschaffungs- und Wartungskosten zu erwähnen. Da sich die Geräte nicht im Eigentum des Unternehmens befinden, ist weniger Kapital gebunden, was sich wiederum positiv auf die Unternehmensbilanz auswirkt.

Dem gegenüber steht die oft mangelnde Datensicherheit beim Zugriff auf sensible Unternehmensdaten, die hohe Heterogenität und Vielfalt in der Hard- und Softwareausstattung sowie der damit verbundenen Komplexität bei der Sicherstellung der Kompatibilität genutzter Applikationen, was wiederum in steigenden Kosten des IT-Managements resultiert. Nicht zuletzt stellen die privaten Geräte der Mitarbeiter potenzielle Sicherheitslücken für das unternehmensinterne Netzwerk dar.

Aber auch aus einer rein rechtlichen Betrachtung droht Ungemach. So widerspricht das Abrufen und Verarbeiten personenbezogener sowie firmeninterner Daten auf Privatgeräten etwa den Richtlinien der DSGVO sowie des nDSG und kann entsprechend in empfindlichen Strafen resultieren.

 

Handlungsfelder 

Entschliesst sich ein Unternehmen für die Ein-, resp. Weiterführung von BYOD, so sollten zumindest nachfolgende Handlungsfelder geprüft werden:

  • Die Einführung einer Mobile Device Management Software, welche dem IT-Management die einfache Verwaltung mobiler Endgeräte ermöglicht.
  • Die Verschlüsselung durch ein VPN inkl. Multi-Faktor Authentifizierung.
  • Die Nutzung von Desktop-Virtualisierungen (bspw. Citrix), wobei das Privatgerät einzig noch für Ein- und Ausgaben benötigt wird.
  • Richtlinien/Vereinbarungen zum Umgang mit sensiblen Unternehmen- und Kundendaten, zum Zugriff des Unternehmens auf das Endgerät oder zu den Mindestanforderungen hinsichtlich OS / Virenerkennung, etc.

 

Alternativen

Natürlich ist BYOD längst nicht die einzige Gerätestrategie, die Unternehmen heute zur Verfügung stehen. Je nach individueller Beurteilung von Vor- und Nachteilen, Chancen und Risiken kann es sinnvoll sein, auf eine der nachfolgenden Alternativen auszuweichen.

  • Choose your own device (CYOD): Unternehmen mit einer CYOD-Strategie bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihr Gerät aus einem vorab definierten Set auszuwählen. So kann die hohe Heterogenität von BYOD trotz Wahlmöglichkeit reduziert werden.
  • Corporate Owned / Personally Enabled (COPE): Hier entfällt zwar die Wahlmöglichkeit durch die Mitarbeitenden, die Geräte dürfen jedoch – wie bei BYOD und CYOD – auch privat verwendet werden.
  • Corporate Owned / Business Only (COBO): Wie bei COPE werden den Mitarbeitenden auch hier vorausgewählte Geräte zur Verfügung gestellt, diese dürfen jedoch nicht privat verwendet werden. Somit handelt es sich um die einschränkendste aller vier Formen.

 

Fazit

Die Einführung einer BYOD-Strategie bringt mehrere Vor- und Nachteile mit sich, die es unternehmensindividuell zu bewerten gilt. Sich ergebende Risiken können mittels eines Mobile Device Managements, VPNs und Desktop-Virtualisierungen aber auch mit unternehmensinternen Weisungen und Richtlinien abgefangen werden. Sollte BYOD am Ende doch nicht die richtige Wahl für das Unternehmen darstellen, finden sich in CYOD, COPE und COBO spannende Alternativen.

 

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Christian Gubser

Christian Gubser ist Senior Product Owner bei der inventx AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

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