Als am späten Abend des 12. Mai 2021 Elon Musk mit einem seiner berüchtigten „Tweets“ ankündigte, dass seine Firma Tesla ab sofort keine Bitcoins mehr als offizielles Zahlungsmittel akzeptieren würde, war selbst mir als Hobby-Krypto-Trader klar: Das bedeutet nichts Gutes! Der Kurs des Bitcoins sackte über Nacht um gut 15% ab. Stressbewältigung war wieder angesagt!
Mit dem Krypto-Trading angefangen habe ich im Dezember 2020. In dieser Zeit waren Kursgewinne von 15% pro Tag oder sogar pro Stunde keine Seltenheit. Der Reiz nach dem schnellen Geld war spürbar. Mit einer überschaubaren Investition konnte man in wenigen Tagen einen satten Gewinn einziehen.
Doch das Kurspendel schlug eben nicht nur nach oben hin aus: Kurskorrekturen von 20% an einem Tag oder in einer Stunde waren bei den Kryptowährungen nicht unüblich. Der Stress, welcher durch diese Kurskapriolen ausgelöst wurde, war enorm. Diese Erfahrung hat mich zu folgenden fünf Tipps im Umgang mit Krypto-Trading geführt:
1. Einhalten einer Trading-Strategie
Getreu dem Motto „An einem Gewinn mitnehmen ist noch niemand pleite gegangen!“ ist es ratsam, sich klare Gewinnziele zu setzen und „Stopp-Loss-Orders“ aufzugeben. Lieber man freut sich über einen realisierten Kursgewinn von 10%, als dass man sich über einen entgangenen, noch höheren Kursgewinn oder gar grossen Verlust ärgert.
2. Bewusste Zeitfenster festlegen
Kryptos schlafen nie! Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlageklassen sind Kryptowährungen das ganze Jahr über handelbar, auch an Sylvester. Bei einem US-Aktienportfolio kann man sich freitagabends, nach dem Schlussgong der New Yorker Börse, bei einem Feierabendbier entspannt zurücklehnen und das Wochenende geniessen, da der Handel erst wieder am Montag weitergeht. An den Krypto-Märkten finden die grossen Korrekturen oftmals an den Wochenenden statt. Bewusste Trading-Auszeiten, an welchen man die Märkte nicht aktiv verfolgt, bieten daher Raum für Erholung, insbesondere an den Wochenenden.
3. Konstante Kursverfolgung macht krank
Zu Spitzenzeiten habe ich ca. 20-mal pro Tag die aktuellen Portfoliowerte meiner diversen Krypto-Wallets angeschaut. Dieses „Portfolio-Refreshing“ ist ungesund. Daher ist es ratsam, wenn man nicht von Beruf aus Krypto-Trader ist, jegliche Notifikationen auf allen Devices (Handy, iPad etc.) auszuschalten. Diese digitale Reizüberflutung führt nämlich erwiesenermassen zu Unwohlsein, Stress, Gereiztheit und Depression.
4. PEP: Ein wirkungsvolles Notfallrezept gegen Stress
Meine Frau wusste immer ganz genau, wie es um unser Krypto-Portfolio stand. Die aktuelle Kursentwicklung liess sich direkt meinen Gesichtszügen ablesen. Aber auch wenn man den Tag mit einem üblen Krypto-Kater startet, gibt es unmittelbare Hilfe in Form von Selbstheilung: Klopf Dich frei mit PEP (nach Dr. Michael Bohne)! „Bei der Klopfakupressur (PEP) handelt es sich um eine Kombination von Techniken, die zusammen praktiziert werden: Zum einen werden bestimmte Meridiane der traditionellen chinesischen Medizin einbezogen und zum anderen muss man sich auf das Problem (bspw. Kurssturz von Bitcoin!) mental einstellen, es sich vergegenwärtigen, indem man es ausspricht oder daran denkt.“ Auf den Punkt gebracht: PEP ist einfach und es wirkt!
5. Das Kloster Einsiedeln als „lender of last resort“
Und sollte alles nichts bringen, dann hilft vielleicht der Gang ins Kloster Einsiedeln. „Die Stille und die Atmosphäre eines Klosters ist perfekt für eine intensive Zeit der Erholung und der Begegnung mit sich selbst und Gott. Urlaub im Kloster Einsiedeln, das heisst die Seele baumeln lassen und im Mitleben des Alltags von uns Mönchen eine neue Welt zu entdecken.“ Man muss jetzt nicht gerade in einen Dialog mit Gott treten, doch ein Gastaufenthalt im Kloster (natürlich ohne Handy) kann einem Klarheit und Ruhe bringen. Sorry, leider nur für Männer!
Auch ich habe meine oberen fünf Tipps noch nicht alle in die Tat umgesetzt. Doch etwas Positives haben diese Tipps und die Erfahrung der letzten zwei Jahre Krypto-Trading bei mir bewirkt: Ich bin gelassener geworden und dafür bin ich dankbar!