Eine Diskussion unter Baby-Boomer (1946-1964) über Kryptowährungen führt sofort zum Thema Geldwäscherei und damit verbundenen illegalen Geschäften. Es sind vorwiegend Meinungsträger dieser Generation, welche die Kryptowährungen negativ kommentieren und sich auf Diskussionen einlassen. Sie lassen sich Kryptowährung erklären, doch am Ende bleibt das Vorurteil. Sie können dieser Währung nichts Gutes abgewinnen.
Die Meinungsträger der Baby-Boomer sind nicht mit dem Internet aufgewachsen. Entweder sind sie erst nach der Ausbildung, oder sogar erst während ihrer beruflichen Karriere mit dem Internet konfrontiert worden. Sie mussten die Vorteile dieser neuen Technologie, die Anwendungen von Suchmaschinen und Email erlernen. Trotz Missbrauch und Ausnutzung von Schwachstellen zu kriminellen Handlungen, hat sich das Internet durchgesetzt und ist heute nicht mehr wegzudenken. Vielmehr bietet das Internet heute die Grundlage für die neue Blockchain Technologie. Kryptowährungen ermöglichen den Zahlungsverkehr ohne einen Vermittler (Bank), digital von Sender an den Empfänger, analog wie Geld vom Schuldner zum Gläubiger.
Wo liegt nun der Unterschied dieser beiden Transaktionsarten? Beim Bargeld ist die Transaktion nach dem Vollzug nicht mehr nachvollziehbar. Digitale Transaktionen – Kryptowährungen – hinterlassen eine digital verfolgbare Spur.
Wie können also Kryptowährungen einer Geldzahlung gegenüber ein schmutziges Image haben? Das ist ein Irrglaube. Kryptowährungen sind verfolgbar und nicht anonym. Sobald der Public Key bekannt ist, vergleichbar mit der IBAN Nummer eines Bankkontos, können sämtliche Transaktionen von jedem nachvollzogen werden. Diese Möglichkeit der öffentlichen Verfolgbarkeit ist hingegen beim Bankkonto nicht möglich.
Chainalysis, eine von Regierungen und Firmen herangezogene Expertengruppe, untersucht regelmässig die Bewegungen von Kryptomärkten. Im Jahr 2021 betrug das Gesamttransaktionsvolumen 15.8 Billionen US-Dollar. Das Wachstum der legalen Nutzung von Kryptowährungen übertrifft jenes der kriminellen Nutzung bei weitem. Transaktionen mit illegalen Adressen (<300 Adressen) machten dieser Expertengruppe zufolge nur 0.15 % des Transaktionsvolumens aus. Die jährlichen Trends weisen darauf hin, dass die Kriminalität abnimmt. Die digitale Spur ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden zudem die Kryptowährungskriminalität zu bekämpfen.
Überzeugt obige Ausführung? Vielleicht für den Moment, doch bis zur nächsten Diskussion um Kryptowährungen haben die Baby-Boomer in der Regel weitere Zeitungsartikel gelesen wie z.Bsp., in welchem der FINMA Chef am 1.7.2022 verlauten lässt: „Mir scheint, dass ein Grossteil des Handels mit digitalen Vermögenswerten dem US-Aktienmarkt im Jahr 1928 ähnelt, wo alle Arten von Missbrauch, Pump and Dump, heute tatsächlich häufig vorkommen.“ Am 15. Juni 2022 schreibt die UBS: «Bei Kryptowährungen geht alles schneller, auch die Verluste.» Solche Äusserungen sind für eine aufstrebende Branche kontraproduktiv. Sie verhindern, dass Meinungsträger der Baby-Boomer sich ernsthaft mit Kryptowährungen und deren vielen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen und sich darüber informieren. Sie glauben immer noch an das traditionelle Bankengeschäft.
Kann man den Kryptowährungen eine funktionale Bedeutung zugestehen? A Letter to Jamie Dimon, Home of Blockchain.swiss, Swiss Blockchain Federation, PlanB Lugano, Internet of Things, Tokenisierung von Wertpapieren, NFT’s usw. könnte seriöse Meinungsmacher der Baby-Boomer Generation inspirieren, was die nächste industrielle Revolution mit sich bringt und die Welt verändern wird. Der Wandel wird schneller auf uns zukommen, ob man will oder nicht. Ein offener Brief an die Schweizerische Nationalbank, welcher die Schaffung von Rahmenbedingungen von Bitcoin Käufen fordert, lässt erkennen, dass Kryptowährungen ernst zu nehmen sind. Die Post Finance wird in Kürze eine wichtige Rolle bezüglich des Handels von Kryptowährungen übernehmen. Vielleicht verschlafen UBS und CS selbst diese Chance.
Baby-Boomer wacht auf!