Hürden auf dem Weg zur Cloud überwinden

Die Cloud ist in aller Munde. Viele Firmen definieren innerhalb der Geschäftsleitung eine Cloud-First Strategie, ohne vorher zu prüfen, ob Ihre bestehende Infrastruktur und Applikationslandschaft wirklich Cloud-Ready sind. Nicht selten endet dies in unerwarteten Mehrkosten oder noch schlimmer, in Performance- und Stabilitätsproblemen. Hier erhalten Sie einige Tipps damit auch Ihr Cloud Journey ein Erfolg wird.

Jeden Tag erhalten wir Anfragen von Firmen, welche Ihre Dienste in die Cloud migrieren wollen. Viele Interessierte sind sich jedoch nicht bewusst, dass auch die Cloud gewisse Anforderungen an die Systemlandschaft stellt, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Es gibt einige Stolpersteine auf dem Weg von einer On-Premis Infrastruktur in die Cloud. Anbei eine Auflistung über verschiedene Themen, welchen Sie spezielle Beachtung schenken sollten:

Internet-Leitung
  • Kenne ich meine benötigte Bandbreite für einen Cloud Betrieb?
  • Kann die benötigte Bandbreite an meinen Standort zur Verfügung gestellt werden?
  • Ist die Anbindung redundant ausgelegt oder besteht ein Notfall Konzept?
Applikationslandschaft
  • Die verwendeten Applikationen, gerade ERP-Systeme, sind oftmals sehr stark in den Betrieben verankert. Daher sollte man sich vor der Migration in die Cloud die folgenden Fragen stellen:
  • Kenne ich alle meine Applikationen?
  • Sind meine Applikationen Cloud fähig? Als Faustregel kann man sagen, dass browserbasierte Applikationen oft Cloud fähig sind
  • Existieren Schnittstellen welche spezielle Beachtung benötigen?
  • Funktionieren meine Peripheriegeräte (z.B. Drucker, Smart-Card Leser etc.) auch aus der Cloud
Lokale Netzwerkinfrastruktur
  • Ist meine Gebäudeinfrastruktur in Sachen Ethernet auf dem aktuellen Stand?
  • Mein internes Netzwerk funktioniert stabil und performant?
  • Hat mein Wireless LAN eine gute Abdeckung und erfüllt es die Performance Anforderungen?
Endgeräte
  • Werden die angegebenen Hardware Anforderungen erfüllt?
  • Sind die Geräte noch im Lifecycle des Herstellers?
  • Wird ein aktueller OS Release verwendet?

 

Sofern Sie alle diese Fragen mit Ja beantworten können, sind Sie auf einem guten Weg, um Ihr Cloud Projekt erfolgreich zu starten. Aus unserer Erfahrung lohnen sich Lift and Shift Ansätze, welche einfach nur die bisherige IT-Infrastruktur in die Cloud verschieben, nicht. Wir empfehlen, die Cloud Transition mit der Ablösung des lokalen Exchange Mail Servers in die Microsoft 365 Cloud zu starten. Anschliessend folgen oftmals die Dateiablage sowie die Telefonie. Die Applikationen werden im Anschluss in die Cloud entwickelt. Es empfiehlt sich zu prüfen, ob eine SaaS Lösung direkt beim Anbieter nicht die bessere Option sei. Falls die Applikation nicht Cloud fähig ist, sollte man eine Ablösung prüfen. Die Cloud Lösung soll einen Mehrwert darstellen, daher sollten auch nur Produkte verwendet werden, welche diesen Ansatz vollumfänglich unterstützen.

Dieser Blogeintrag soll auf keinen Fall als ein Votum gegen die Cloud verstanden werden. Jedes Unternehmen sollte sich und seine aktuelle IT-Infrastruktur vorgängig kritisch hinterfragen, um für sich das Maximum aus einer Cloud Transition rauszuholen. Vergessen sie keinesfalls die Endbenutzer durch genügend Informationen und Schulungen mitzunehmen. Zeigen Sie Ihren Endbenutzern auf, welche Vorteile die Cloud und eine moderne Arbeitsumgebung bringt. Wenn Ihnen das gelingt, werden Ihre Early Adopter aktiv zur Umsetzung Ihrer Cloud Transition beitragen. Und last but not least: Suchen Sie sich einen kompetenten IT-Partner für Ihr Cloud Projekt, dann wird auch Ihre Cloud-First Strategie ein voller Erfolg.

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Cornelia Rüegg

Cornelia Rüegg arbeitet in der Geschäftsführung des IT-Dienstleisters INOVATEC AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation. Seit 15 Jahren in der IT-Branche tätig hat sie bis heute unzählige IT-Projekte mit und ohne Cloud begleitet.

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