Ein selbstfahrendes Auto wird nicht müde, ist niemals abgelenkt oder gar betrunken. Es bringt Sie von selbst an Ihr Ziel und kümmert sich um alles. Tönt zu schön um wahr zu sein? Dieser Blogbeitrag informiert Sie über den aktuellen Stand, die Chancen und die notwendigen Voraussetzungen für die autonome Mobilität.
Der Smart Car ist schon da
Die heutigen Autos sind mehr als nur ein Transportmittel, um von A nach B zu kommen. Sie sind hochentwickelte Computer mit leistungsfähigen Assistenzsystemen. Ein modernes Auto weiss, wohin Sie möchten und wie Sie am schnellsten dorthin kommen. Es hilft beim Lenken und Bremsen und beim Ziel parkiert es von selbst. Und doch braucht es ein Lenker, der fährt. Aber wie lange noch?
Erste selbstfahrende Autos sind bereits auf den Strassen
Erste Tests mit selbstfahrenden Autos wurden schon in den 1980-er Jahren durchgeführt. Zurzeit forschen und entwickeln verschiedene Unternehmen an selbstfahrenden Autos. Nebst Tesla und Apple gehört die Google-Tochter Waymo zu den Vorreitern. Diese bietet in einigen US-Städten bereits ein Robertaxi-Dienst ohne Sicherheitsfahrer an Board an.
Im Video sehen Sie die Waymo-Fahrzeuge (nutzen Sie die Schaltfläche oben links oder Ihre Maus bzw. Finger, um die Perspektive zu ändern):
Chancen für die Zukunft
Ein autonomes Auto ist leise und komfortabel. Viele Unfälle könnten vermieden werden. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) gab es in auf den Schweizer Strassen im Jahr 2020 rund 17’000 Unfälle mit Personenschaden, wobei 227 Menschen ihr Leben verloren. Eine Studie ergab, dass 94% aller Unfälle im Strassenverkehr auf menschliche Fehler zurückzuführen sind. Mit der autonomen Mobilität wird die Sicherheit auf den Strassen somit signifikant höher.
Dank weniger Unfällen und besser koordinierten Fahrten minimieren sich die Verkehrsüberlastungen. Das BFS besagt weiter, dass die Schweizer:innen pro Person täglich rund 1.5 Stunden im Verkehr verbringen. Diese Zeit könnten die Autolenker:innen künftig anders nutzen, wenn sie nicht mehr selbst fahren müssen.
Auch die Nachhaltigkeit ist bei autonomen Autos zu beachten. Diese fahren effizienter und reduzieren den Treibstoffbedarf auf das notwendige Minimum. Bezieht man die unzähligen Lastwagenfahrten mit ein, ist das Potenzial für einen positiven Umwelteffekt beträchtlich.
Vernetzt mit der künftigen Infrastruktur der Smart City
Damit ein Auto komplett fahrerlos unterwegs sein kann, muss eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden. Punktgenaue 3D-Karten und Vernetzung zu Verkehrsleitsystemen und anderen Autos sind notwendig. Jede Kreuzung, die Position von Verkehrsschildern und Strassenmarkierungen müssen vom Auto richtig interpretiert werden.
Trainings sind entscheidend
Software und Hardware von selbstfahrenden Autos müssen auf unzähligen Trainings-Kilometern Erfahrungen sammeln. Sie müssen dichten Verkehr, Kreisel und natürlich auch Fussgänger oder Velofahrer einschätzen können. Ebenso wichtig ist die Reaktion auf Unvorhersehbares. Wenn ein Ball auf eine Strasse rollt, muss ein Auto antizipieren was als nächstes passieren könnte.
Auch menschliche Gesten muss das Auto interpretieren können – beispielsweise Handzeichen zwischen Autofahrern, die so den Vortritt regeln. Oder ein Passant, der am Fussgängerstreifen steht und ein Auto vorbei winkt.
Wann kommt das selbstfahrende Auto auf unsere Strassen?
Apple hat angekündigt, ihren selbstfahrenden Apple Car bis 2025 auf den Markt zu bringen. Das volle Potenzial von selbstfahrenden Autos wird jedoch erst dann richtig ausgeschöpft, wenn alle Fahrzeuge und die gesamte Infrastruktur miteinander vernetzt sind. Noch ist die komplett autonome Mobilität eine Wunschvorstellung. Wir dürfen aber damit rechnen, dass wir uns bereits in wenigen Jahrzehnten nicht mehr selbst ans Steuern setzen werden.