Architektur in der Cloud – wichtiger denn je

Die Architektur einer IT-Landschaft war schon immer wichtig. Sie hat oft über Erfolg oder Misserfolg von IT-Projekten und -Umgebungen mitentschieden. In der Cloud nimmt die Wichtigkeit einer guten Architektur noch weiter zu.

Das Fundament

Die Architektur einer IT-Landschaft war, ist und bleibt massgebend entscheidend, ob ein Service, eine IT-Landschaft oder ein ganzes Unternehmen gut funktioniert. Wurde diese umfassend ausgearbeitet und wird entsprechend umgesetzt, so kann diese alle Mitarbeitenden entlasten. Die Mitarbeitenden können sich auf ihre jeweiligen Aufgaben konzentrieren und müssen sich nicht mit Problemen auseinandersetzen welche oft durch diese gar nicht gelöst werden können, da solche Probleme oft über Services oder Abteilungen hinweg behandelt und elimiert werden müssen.

Die vermeidbare Last

Eine schlechte IT-Architektur kann neben den erhöhten Personalkosten auch unnötige Ausgaben bei der Anschaffung oder bei Verträgen verursachen. Abhängig davon wie schlecht eine Architektur entworfen wurde, lässt sich eine solche nur mit viel Aufwand wieder korrigieren. In klassischen IT-Landschaften, welche ausschliesslich OnPremise betrieben werden, können solche Fehlanschaffungen im Idealfall für das Redesign wieder- bzw. weiterverwendet, und dadurch die bereits angefallenen Ausgaben abgefangen werden. Ob hier z.B. ein Serversystem oder Netzwerkkomponenten für Service A oder B, oder von Abteilung X oder Y genutzt wird, macht keinen Unterschied. Anders sieht dies wiederum aus, wenn die IT-Landschaft grösstenteils oder vollständig auf eine Cloud-Lösung setzt. Hier entstehen (in den allermeisten Fällen) keine Anschaffungskosten, dafür wird die Nutzung der Cloud-Ressourcen verrechnet. In Kombination mit einer schlechten IT-Architektur können diese Ausgaben rasch ein x-faches des Vorgesehenen betragen, und dadurch Unternehmen sogar in finanzielle Schwierigkeiten bringen.

Die grüne Wiese

Natürlich muss berücksichtigt werden, dass klassische IT-Landschaften mit den Unternehmen gewachsen sind, und die Ansprüche sich über die Jahre verändert haben. Man konnte oder wollte jedoch nicht die notwendigen Ressourcen für Anpassungen aufbringen. Bei einem möglichen Wechsel in die Cloud darf die Architektur jedoch nicht vernachlässigt werden. Bei der Migration in die Cloud bietet sich die einzigartige Chance auf einer „grünen Wiese“ anzufangen, und diese Chance muss ergriffen werden. Auch wenn sich möglicherweise das Management eine rasche Migration in die Cloud wünscht bzw. diese vorsieht, so darf dies nicht einer sauberer Ausarbeitung der Cloud-Architektur im Weg stehen. Wird dies nicht berücksichtigt, wird es zwangsläufig zu erhöhten Ausgaben und administrativen Aufwand führen.

Die Gefahren

Klassische IT-Themen wie z.B. Verfügbarkeit oder Sicherheit scheinen nur auf den ersten Blick einer OnPremise Umgebung zu entsprechen. Spätestens auf den zweiten Blick stellt man fest, dass die Verfügbarkeit stark mit dem Datencenter-Standort zusammenhängt, der dazugehörigen Latenz und entsprechend kostenintensiv sein kann, oder dass die ganze IT-Umgebung im Internet steht und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen werden müssen, damit Unbefugte nicht Daten entwenden, manipulieren oder löschen können. Insbesondere eine ausgeklügelte Datensicherungs-Strategie ist unabdingbar und muss sicherstellen, dass eine Wiederherstellung der kompletten IT-Umgebung auch dann möglich ist, wenn z.B. aus tagesaktuellem Anlass, bspw. Aufgrund von Sanktionen, ganze Cloud-Provider nicht mehr verfügbar sind.

Das Fazit

Mit einer durchdachten Cloud-Architektur kann unter anderem die Migration vereinfacht, die Ausgaben gesenkt, die Performance gesteigert und auch die Motivation der Mitarbeitenden erhöht werden.

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Dominik Metelka

Dominik Metelka ist System Engineer bei der kiwi Consultants AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Cloud and Platform Manager.

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