Bevor du das Haus verlässt, wirfst einen kurzen Blick in den Spiegel, und wirst mit den aktuellsten Informationen versorgt? Eine Utopie?
Nein! – Dieser Blogbeitrag beschreibt, was ein solcher Spiegel ausmacht, was es braucht, um einen selber zu bauen und liefert Ideen, wie ein solcher Spiegel weiter ausgebaut werden kann.
Was ist ein Smart Mirror?
Ein Smart Mirror ist ein Spiegel, welcher nebst dem eigenen Spiegelbild zusätzliche Informationen anzeigt und allenfalls auch mit dir interagieren kann.
So kann ein solcher Spiegel
- die Wettervorhersage,
- die nächsten Termine,
- die Abfahrtszeiten an der nächsten Haltestelle (inklusive allfälliger Verspätungen),
- der aktuelle Bitcoin Kurs,
- dein Lieblings-Instagram-Feed,
- die Raumtemperaturen in deinem Haus
und vieles mehr anzeigen.
Ein solcher Spiegel aggregiert Daten aus unterschiedlichen Quellen und stellt diese Informationen dann entsprechend dar. Schematisch ist das ganze wie in der nachfolgenden Zeichnung aufgebaut. Auf der linken Seite sind die externen Services (Grün), welche Daten aufbereiten und zur Verfügung stellen. Rechts ist der Kern des Smart Mirror (Blau), welche die externen Daten einlesen und aggregieren kann. Zusätzlich bietet ein Smart Mirror auch die Möglichkeit, lokale Sensoren (zum Beispiel ein PIR-Sensor) einzulesen und Aktoren anzusteuern.
Die aggregierten Daten und Ereignisse können nun zur Anzeige (Orange) gebracht werden.
Wie kann ich einen Smart Mirror selber bauen?
Ein Smart Mirror besteht aus dem Spiegel selbst (Spiegelrahmen und Spionspiegel), der Smart Mirror Hard- und Software (Elektronik-Hardware und Stromversorgung, Betriebssystem und Smart Mirror Software) und einer Anzeige (Bildschirm).
Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich ein Smart Mirror selber herstellen.
Wie ist mein Smart Mirror aufgebaut?
Mein persönlicher Smart Mirror basiert auf dem Rahmen eines Spiegels aus einem schwedischen Möbelhaus. Den Spionspiegel habe ich über einen Online-Shop in den nötigen Massen bestellt. Die Anzeige ist ein 24″ LCD Monitor mit HDMI Eingang.
Die Smart Mirror Hardware besteht aus einem Raspberry Pi, welche ich mit dem entsprechenden Netzteil bereits früher einmal bestellt hatte und über den HDMI Port den LCD Monitor ansteuert.
Auf dem Raspberry Pi ist das Raspbian OS installiert und so konfiguriert, dass nach dem Aufstarten der Webbrowser im Full-Screen Modus startet und die Webseite der Smart Mirror Software lädt.
Zusätzlich kontrolliert das Raspbian OS den Zustand des Bildschirms und schaltet diesen mittels Tool am Morgen ein und am Abend aus um Strom zu sparen.
Die eigentliche Smart-Mirror Software (MagicMirror) läuft nicht auf dem Raspberry Pi, sondern in einem Docker Container auf meiner Synology.
Als Module eingebunden und konfiguriert sind:
- Aktuelles Datum und aktuelle Uhrzeit
- Mehrere Google Kalender
- Das aktuelle Wetter
- Die Wettervorhersage für die nächsten Tage
- Die Verbindungen ab der nächstgelegenen Bushaltestelle
- Die Verbindungen ab dem örtlichen Bahnhof
- Der QR-Code für den Zugang zu dem Gäste-WLAN
- Die aktuelle Tages-Losung
- Die aktuellen Flugzeuge, welche in der Nähe vorbeifliegen
Wie ist der Smart Mirror erweiterbar?
Den Erweiterungs-Möglichkeiten sind mittels Hard- und Software (fast) keine Grenzen gesetzt. Zwei Beispiele:
- Kamera mit Gesichtserkennung zur persönlichen Begrüssung
- Ausschalten der Anzeige, wenn niemand vor dem Spiegel steht
Viel Spass beim Ausprobieren deines eigenen Smart Mirror-Projekts.