Zeitmanagement mit einem Workhack

Mit Smartphone, Internet, Mails & Co. geht vieles schneller, effizienter und einfacher. Ständige Erreichbarkeit und News-Pushs sind leider auch Feind Nummer 1 unserer Konzentration. Wer kennt es nicht; jede Abwechslung ist willkommen, damit der eine oder andere Task noch etwas herausgeschoben werden kann. Die neusten Feeds auf den sozialen Medien sind ja so inspirierend, die Zeitungen sollten noch gebündelt werden oder man  beginnt gar mit dem Hausputz.

«Ich setze mich hin und denke, ich könnte jetzt arbeiten oder…. ich schaue mal nach ob man unser Haus auf Google Earth sieht» (Komikerin Caroline Kebekus)

Mit der VUCA-Welt wird die Arbeitswelt schneller und komplexer – Multitasking ist gefragt. Was allerdings die Konzentration auf das Wesentliche noch schwieriger macht. Hop-on – hop-off mag beim Londoner Sightseeing sinnvoll sein, für unser Hirn ist es aber eine grosse Herausforderung.

Welche Hilfen gibt es um die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen? Bei der Recherche nach Methoden, stösst man sofort auf Meditation, Atemübungen und den allgemeinen Rat, die besagten Störfaktoren auszuschalten. Ein interessanter Workhack, der sich im Internet finden lässt, ist die Pomodoro-Technik.

Pomodoro-Technik: Wer hats erfunden?

Der Italiener Francesco Cirillo hatte während seines Studiums in den Achtzigerjahren grosse Mühe sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Also fasste er sich den Vorsatz seine Konzentrationsphasen genau einzuteilen. Die Zeit stoppte er mit einer Küchenuhr in der Form einer Tomate (ital. Pomodoro) – so benannte er diese Methode auch als Pomodoro-Technik.

«Work smarter, not harder» (Francesco Cirillo)

Wie funktioniert die Pomodoro-Technik?

Die Technik ist simpel und man benötigt ausser einer Stoppuhr, einem Notizblock und einem Stift keine weiteren Materialien. Die Pomodoro-Technik funktioniert in sechs Schritten

  1. Aufgaben festlegen: Alle Tasks, welche zu erledigen sind, müssen auf einer To-Do-Liste aufgeführt und priorisiert werden.
  2. Arbeitsziel formulieren: Ein Task der Liste auswählen und das Arbeitsziel zu diesem Task beschreiben. Das Lösen des Tasks sollte in keinem Fall einen Arbeitsumfang von 25 Minuten überschreiten. Ist der Task grösser, dann muss er aufgesplittet werden.
  3. Fokussiert arbeiten: Nun kann der Timer auf 25 Minuten eingestellt werden und das fokussierte Arbeiten startet. Während dem Arbeiten darf keinerlei Ablenkung eintreten.
  4. Task auf der Liste abhaken: Wenn die 25 Minuten vorbei sind, kann der Task auf der Liste abgehakt werden, dies ergibt einen Pomodoro.
  5. Kurze Pause machen: Auf jedes Arbeitsintervall (Pomodoro) folgt eine Pause von 5 Minuten.
  6. Lange Pause machen: Nach vier Intervallen (d.h. vier Pomodori) wird eine grössere Pause von 20 Minuten eingeschoben.

Es ist essentiell, dass die Schritte diszipliniert eingehalten werden. Wenn der Task nicht innerhalb eines Arbeitsintervalls erledigt werden kann, sollte man trotzdem die Pause machen und der Rest der Arbeit in einem nächsten Arbeitsintervallerledigen.

The Pomodoro Core Process (Quelle : Youtube, Cirillo Consulting)

Das Video zeigt auf was es braucht, um ein CPM (Certified Pomodoro Master) zu werden.

Fazit

Dieser Blogbeitrag wurde als Selbsttest mit der Pomodoro-Technik verfasst, für den ersten Draft wurden 6 Pomodori benötigt. Die Technik erfordert einiges an Selbstdisziplin, ist aber tatsächlich sehr effizient. Die eher kurzen Sequenzen zwingen einem konzentriert und fokussiert am Task zu arbeiten. Anfänglich sind die Unterbrüche eher störend, aber spätestens beim dritten Pomodoro freut man sich auf die Pause.

Die Pomodoro-Technik eignet sich sehr gut um eine schriftliche Arbeit zu verfassen – es ist erstaunlich, wieviel man mit dieser fokussierten Arbeitsweise an einem Nachmittag erledigen kann.

Taskliste Pomodoro-Technik
Taskliste Pomodoro-Technik (Bildquelle: Christine Vetsch)

Apps:

Eine kleine Auswahl von Apps zur spielerischen Unterstützung der Pomodoro-Technik:

Desktop-Apps:

Smartphone-Apps :

 

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Christine Vetsch

Christine Vetsch ist Business Analystin beim Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation. Ihre Freizeit verbringt sie gerne im Garten umgeben von Tomatenstauden.

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