Am 25. Januar 2022 hat der IWF (Internationale Währungsfonds) auf ihrer Website ein Statement publiziert, welches El Salvador dazu aufruft, Bitcoin als «legal tender», also als gesetzliches Zahlungsmittel abzuschaffen. Welche Konsequenzen sind zu erwarten?
Nayib Bukele hat es getan! Der junge, ambitionierte Präsident von El Salvador nahm 2021 Bitcoin als offizielle Landeswährung auf und hat damit eine Finanzpolitische Büchse der Pandora geöffnet. Der Traum der Bitcoin-Gemeinde ist damit wahrgeworden – Eine souveräne Nation akzeptiert Bitcoin offiziell als Währung. Folgen nun weitere Länder trotz hoher Marktvolatilität? Ist dies das Ende des Fiat-Zeitalters? Wird Bitcoin 100’000 US$ knacken? Werden wir alle Bitcoin-‘Zillionäre’?
Nicht so schnell lieber Nayib! Der Internationale Finanzadel hat etwas dagegen. In diesem Fall: Der IWF – Internationale Währungsfonds, dessen Aufgabe zwar nicht immer transparent ist, jedoch sich hauptsächlich auf die Vergabe von Krediten an Länder ohne ausreichende Währungsreserven konzentriert. Oder vereinfacht erklärt, Länder die sowieso schon fast/bald bankrott sind, mit noch mehr Krediten zu verschulden, damit sie kurzfristig zwar überleben, später aber dann aber richtig bankrottgehen.
Wenn die Kredite dann nicht mehr getilgt werden können, verscherbelt man gerne mal wichtige, staatliche (also dem Souverän/Volk gehörende) Flughäfen, Stromanbieter, Pensionskassen, Häfen oder andere, wichtige Industriezweige eines Landes, wie dies 2010-12 in Griechenland der Fall war. Die Nachhaltigkeit dieser Finanz-Politik ist nicht nur fragwürdig, sondern erinnert irgendwie an die 5 Familien aus New York in den 1930ern. Dort wurde auch so, oder so ähnlich «Business» gemacht.
In einem am 25. Januar 2022 veröffentlichten Statement auf der Website des IWF (engl. IMF), warnen die Vorsitzenden davor, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren und fordern die Regierung in El Salvador dazu auf, die Bitcoin-Idee fallen zu lassen, da es grosse Risiken mit sich bringe für die ’’finanzielle Stabilität, die finanzielle Integrität und Verbraucherschutz sowie die damit verbundenen steuerlichen Eventualverbindlichkeiten’’. Wir erinnern uns an Griechenland und wie sehr die Interventionen u.a. des IWF in Form von finanzieller Stabilität auf den Wohlstand der griechischen Bevölkerung ausgewirkt haben.
Der einstige Unternehmer Bukele will sein Land nach vorne bringen. Mit Bitcoin glaubt er den magischen Schlüssel dafür gefunden zu haben und lässt nichts unversucht um der Bevölkerung Prosperität, Wohlstand und sozialen Aufstieg zu ermöglichen.
Mit dieser Aktion beweist der junge Mann Mut, den Mut eines Löwen. Und er wird sich sehr wohl überlegt haben was die möglichen Konsequenzen für und gegen El Salvador sind mit dieser Entscheidung.
Die Symbolik und die Tragweite dieses ‘Streichs’ seitens Nayib Bukele und die etwas verspätete Reaktion Seitens IWF ist vielen nicht bewusst. Ein kleines Land in Zentralamerika, welches Geo- oder Finanzpolitisch praktisch keine Rolle spielt, wagt es, sich öffentlich gegen das FIAT-Geldsystem zu erheben. Die Reaktion des IWF ist absolut verständlich und war absehbar. Es stellen sich hier bloss einige Fragen: Bleibt es bei einer Warnung seitens IWF? Was wenn El Salvador der Forderung nicht nachkommt? Werden sich weitere Länder anschliessen? Wird El Salvador öffentlich an den Pranger gestellt und sanktioniert? Oder ist dieser Schritt von El Salvador, welcher einem politischen Himmelfahrtskommando nahekommt, der Anfang vom Ende für das marode FIAT-Geldsystem?
Die Zeit wird es zeigen und die Crypto-Welt schaut gespannt auf die Neuauflage von David gegen Goliath im Crypto Zeitalter.
Weiterführende Links zum Thema
IMF Executive Board Concludes 2021 Article IV Consultation with El Salvador