Liebe digital professionals, die ihr zur Finanzierung von VW-Busslis, Bikes und Boards in einem bestandenen Unternehmen arbeitet! Ist es kompliziert und läuft der Digital Divide Blues im Kopf ab? Droht bald das Kleinhirn zu übernehmen? Die Auseinandersetzung mit dem digitalen Röschtigraben liefert good vibrations für den flow und hilft mentale und strukturelle Barrieren überwinden!
Liebe digital professionals, vor der Digitalisierung ging alles ordentlich seinen Gang: die Unternehmen hatten Arbeiter, Verkäufer und Chefs. Der Arbeiter sorgte in der Produktion für Durchsatz, der Verkauf setzte die fertigen Produkte ab und die Chefs überwachten die Prozesse und das Wachstum. Stellten sie irgendwo einen Gap [die Lücke zwischen dem Ist und dem Soll] fest, schrieben sie ein Beratungsmandat aus. Die verschiedenen Berater schickten ihre Vorschläge zur Behebung des Problems. Der beste Vorschlag bekam den Zuschlag. Meist wurde ein Projekt gestartet und der Berater machte die Sache ein wenig komplizierter als nötig, um selber auch Wachstum zu erzielen. Das Projekt-Management war darum auf eine lange Projekt-Dauer ausgelegt und bekam emotionale Namen wie Wasserfall oder Hermes. [Hermes ist eine Figur Homer’s im Ilias und war unter anderem Führer der Seelen der Toten in der Hölle] Die Chefs sassen gemütlich im Projekt-Ausschuss zusammen und liessen sich periodisch über den Fortschritt informieren und gaben bei Wohlgefallen die nächste Arbeits-Phase frei. Die guten Projekt-Mitarbeiter fielen den Chefs auf und wurden später auch Chefs und holten sich wiederum Rat bei den Beratern wie sie es von ihren Vor-Chefs gelernt hatten. So wurde guter Rat teuer.
Liebe digital professionals: eure Chefs sind analog natives. Seid verständnisvoll. Sie denken bei Agility an ihren Hund auf dem Parcours. Seid nachsichtig. Sie denken bei emotionaler Sicherheit an steigende Börsen. Seid tolerant. Sie denken bei einer fuckup night an die Reeperbahn in Hamburg.
Liebe digital professionals: das ist der digitale Röschtigraben [verbindende Kluft]. Habt kein Erbarmen mit euren Chefs. Sie können sich nicht mehr verkriechen bis ein Proposal eines Beraters lieblich aus dem Fax [Fernkopierer] ruckelt. Sie müssen raus und die Geschäftsmodelle und Prozesse ihrer Kunden profund verstehen. Sie müssen Zusammenhänge herstellen, welche sie aus Business-Silos nicht erkennen können. Sie müssen verschiedene Anspruchsgruppen an einer gleichen Sache vernetzen. Sie müssen ohne Produkte vom Anwendernutzen her entwickeln. Sie müssen sogar persönlich und glaubwürdig verkaufen gehen.
Liebe digital professionals: das ist ein Paradigmenwechsel. Wie schwer fällt euch der Abschied vom durchgerosteten VW-Bussli? Sehr schwer. Eben. Die verbindende Kluft – West/Ost – Neu/Alt. Unterstützt eure analog natives in diesen schweren Zeiten. Macht die Routine in den komplizierten Strukturen eures Unternehmens zur notwendigen Pflicht, ohne die ihr nie zur Kür antreten werdet. Seid dabei immer schlau wie die Füchse: Analysiert den Appetit auf Veränderung in eurem Unternehmen gründlich in allen Farben. Aber dann tragt eure Dackel zur Jagd! Wildert in den Wäldern der Prozesse und Silos und in den Wäldern der Komplexität und der Agilität! Schiesst auf alles, was die alten Jäger gar nicht als Wild erkennen! Kommuniziert es ihnen in ihrem analogen halali statt in eurem digitalen tralala! Dann könnt ihr die hinter mentalen und strukturellen Barrieren gefangenen Vorhaben für richtig digitale Transformation befreien [liberating strucutures]!
Liebe digital professionals: ihr seid agil und könnt Chaos. Das Chaos ist per Definition ein unergründlicher Raum, der am Anfang der Zeitrechnung leer ist. Die digitale Zeitrechnung hat begonnen. Der digitale Raum will weiter gefüllt werden. Mit erlebbaren Anwendungen zur Freude der Gesellschaft und mit messbarem Nutzen. Erfunden dank euch und umgesetzt dank eurem subtilen Verständnis zur Überwindung von digitalen Röschtigräben.