Unsere Arbeitswelt entwickelt sich so rasch, dass Weiterbildungen unabdingbar sind. Jedes Zertifikat oder Diplom bereichert unseren CV. In einer globalisierten Arbeitsumgebung ist es umso wichtiger, dass unsere Zertifikate auch länderübergreifend sicher und unkompliziert verifiziert werden können. Die Blockchain ist der passende Schlüssel dazu.
Für die Boomer-Generation (1946 – 1964) verlief eine klassische Ausbildung und Karriere linear. Man entschied sich für eine Lehre oder bestritt den akademischen Weg. Menschen, die eine Lehre absolviert haben, blieben oftmals in der in der gleichen Branche und mussten sich nicht ständig Gedanken dazu machen, Weiterbildungen zu absolvieren. Somit war es nicht unüblich, dass man bis zur Pensionierung wenig bis keine zusätzlichen Weiterbildungen absolvieren musste für eine erfolgreiche Karriere.
Heute sieht die Lage ganz anders aus. In meinem Umfeld haben die meisten bereits mehrere Weiterbildungen absolviert. Die Zahl an erworbenen Zertifikaten wächst über die ganze Lebensdauer also kontinuierlich. Wie behält man im Dschungel aus unterschiedlichen Weiterbildungen und deren Zertifikaten den Durchblick? Wie gehen wir in Zukunft mit den zahlreichen Zertifikaten und Diplomen um in einer globalisierten Arbeitswelt?
Zudem kommen Fachkräfte aus dem Ausland in die Schweiz – mit den dazugehörigen ausländischen Zertifikaten und Diplomen. In der Schweiz hat fast ein Drittel der Erwerbstätigen keinen Schweizer Pass, wie die Zahlen vom Bundesamt für Statistik zeigen.
Die Unsicherheit bei Arbeitgebern wächst mit steigender Anzahl an unterschiedlichen Zertifikatstypen. Fälschungen von Dokumenten sind leider immer noch ein Problem, mit welchem sich HR-Abteilungen befassen müssen.
Blockchain als öffentliche Datenbank im Zertifikaten-Dschungel
Um das Vertrauen in Aus- und Weiterbildungszertifikaten zu erhöhen, können Blockchain-basierte Lösungen zum Einsatz kommen. Zertifikate werden dabei auf einer Blockchain digital verifiziert und öffentlich zur Verfügung gestellt. Nachträgliche Fälschungen in einer Blockchain sind praktisch unmöglich durch die Tatsache, dass eine Unmenge an Rechenpower Betrügerinnen und Betrüger zur Verfügung stehen müsste. Sobald eine Institution wie eduQua, welches als unabhängige Stelle von Seco Anbieter von Weiterbildungen prüft, das Zertifikat durch den Verifizierungsprozess der Blockchain digital signiert hat, kann jede Person die Echtheit des Zertifikats nachprüfen.
Wie stellt man nun sicher, dass diejenige Person, welche das Zertifikat erworben hat, auch alleinige Eigentumsrechte für das Zertifikat hat? Neben dem physischen Zertifikat (welche ich natürlich alle schön eingerahmt habe) möchten man den digitalen Zwilling für Online-Zwecke zur Verfügung stellen.
Non-fungible Token, kurz NFT, ist die Antwort auf diese Frage. Ein NFT ist die digitalisierte Form eines Vermögenswertes. Die damit verbundenen Rechte und Pflichten können an ein NFT gebunden werden. Damit kann sichergestellt werden, dass die rechtmässige Person im Besitz des digitalen Zertifikats ist – in Form eines NFT. Weiterbildungsinstitutionen wären somit in der Lage, das Zertifikat digital zu signieren und als NFT auf der Blockchain zu verankern. Bei der Ausstellung des Zertifikats, wird mir als Besitzer*in, der private Schlüssel des NFT überreicht.
Ein weiterer signifikanter Vorteil einer Blockchain-basierten Lösung ist, dass die Zertifikate global und jederzeit kostengünstig einsehbar sind. Jedes Zertifikat wird dabei mit einem Hash-Code, ähnlich einem eindeutigen QR-Code, versehen. Durch den einzigartigen und unverfälschbaren Hash-Code kann das Zertifikat rasch eingesehen und auf Echtheit verifiziert werden.
Dieser Blockchain-basierte Lösungsansatz verschafft Arbeitgebern und -nehmern Klarheit im globalisierten Zertifikatendschungel.