Blockchain ist „in“! Blockchain wird als technologische Innovation gepriesen, welche die Interaktionen und das Handeln in unserer Gesellschaft revolutioniert. Wirklich? Blockchain-Initiativen schiessen wie Pilze aus dem Boden. Was sind aber deren Treiber? Wie nachhaltig ist diese Entwicklung? Nach dem Lesen dieses Blogs weisst Du nicht alles, aber du weisst zumindest, dass Blockchain nicht alles ist!
Was ist eine Blockchain?
Einfach ausgedrückt ist eine Blockchain nichts anderes als eine verteilte, dezentrale Datenbank, bei der Datensätze (Blöcke) aneinandergereiht und durch kryptographische Verfahren fest verkettet (Chain) sind. Die zugrundeliegende Technologie verhindert ein betrügerisches Handeln unter den Benutzer*innen, kreiert volle Transparenz und verunmöglicht die Manipulation einmal eingegebener Daten.
Wie bei einem Hammer benötigt man auch bei Blockchains je nach identifiziertem Problem und definierten Zielen eine unterschiedliche Variante. Die wichtigsten Konzipierungsmerkmale sind:
- Öffentlich vs. privat: Wer hat Zugriff auf die Daten bzw. wer darf neue Dateninputs vorschlagen?
- Genehmigungsfrei vs. genehmigungsbasiert: Wer darf am Verwaltungsprozess der Blockchain teilnehmen (z.B. Durchführung von Validierungen)?
- Konsensfindung: Wie wird ein Konsens unter den Teilnehmenden erreicht? Beispiele dazu sind Proof-of-Work (verwendet bei Bitcoin) und Proof-of-Stake.
Blockchains können je nach Zielen und geschäftlichen Erfordernissen sehr unterschiedlich ausgestaltet werden. Der grösste Teil geschäftlicher Blockchain-Lösungen basiert auf privaten/genehmigungsbasierten Systemen.
Warum eine Blockchain?
Obwohl ein Hammer unabdingbar ist in einem Werkzeugkasten, ist er nicht immer das richtige Instrument. Genauso ist es bei Blockchain-Lösungen. Manchmal tut es auch eine zentrale Datenbank, vor allem bei unternehmensinternen Anwendungen ohne grosses Effizienzsteigerungspotential. Um die richtige Wahl zu treffen, stehen mittlerweile zahlreiche Entscheidung-Modelle zu Verfügung.
Der Trend ist klar: In den letzten 5 Jahren hat sich der Anwendungsbereich von Blockchain-Initiativen vom Finanzsektor (inkl. Kryptowährungen) weg stark ausgeweitet auf andere Sektoren wie Gesundheitswesen, Logistik/Lieferketten, Elektrizitätswirtschaft, Politik, Öffentliche Verwaltung, Immobiliensektor oder Bildungswesen.
Warum eigentlich? Gemäss McKinsey&Company lassen sich alle Initiativen in 6 Kategorien darstellen, unterteilt nach deren zwei Hauptfunktionen, Datenaufbewahrung (1-3) und Transaktionen (4-6).
Einfach zusammengefasst können Blockchain-Anwendungen dort sinnvoll sein, wo Daten von verschiedenen, sich nicht unbedingt vertrauenden Parteien gemeinsam verwendet werden und bei dieser Verwendung Transparenz und die Nichtmanipulierbarkeit der Daten wichtig sind. Aus diesem Grund sind Blockchain-Projekte mehrheitlich unternehmens- oder branchenübergreifend. Zusätzlich können mit dem Einsatz von Smart Contracts Effizienzgewinne bei unternehmensinternen Arbeitsabläufen erzielt werden.
Die Blockchain-Zukunft
Blockchain-Lösungen sind erst am Anfang und deren Entwicklung wird weitergehen. Wo wir enden und wer letztendlich die Gewinner oder Verlierer sind, wird sich zeigen. Blockchain hat das Potential, bestehende Interaktionen und Prozesse zu revolutionieren. Noch sind wir aber in einer evolutionären Entwicklungsphase. Markteilnehmer*innen tun gut daran, sich entsprechendes Know-how anzueignen und am besten gleich projektweise auszuprobieren. Mag der erzielte Mehrwert in einem solchen Projekt noch marginal sein, der erzielte Lerneffekt, technisch und kommerziell, ist es nicht.
Je mehr Entscheidungsträger*innen ein grundsätzliches Verständnis der Möglichkeiten und der Kernelemente der Blockchain-Technologie haben, desto gezielter können mögliche Anwendungsbereiche definiert, Lösungen implementiert und Diskussionen à la Dilbert vermieden werden.
Cooler Blogbeitrag Markus! Gruss Markus Pfyl