Zukunft des Automobils – von E-Antrieb, Carsharing und Emotionen

Der Klimawandel stellt die Automobilindustrie vor grosse Herausforderungen: Löst der E-Antrieb den Verbrennungsmotor ab? Ist Carsharing die Wahl der Stunde? Und wie steht es um die emotionalen Werte des Automobils, dem über Dekaden liebgewonnenen Statussymbol? Dieser Beitrag liefert die Antworten.

Seit es Automobile gibt, wecken sie Emotionen. Und das werden Sie auch in Zukunft – als kraftvolles und nachhaltiges E-Auto im Alltag oder benzinbetrieben in Liebhaberkreisen.

Gemäss der Studie von McKinsey & Company vom April 2021 werden in der Schweiz 65% der Personenkilometer mit dem Auto zurückgelegt. In ländlichen Gegenden der Schweiz wird das Auto seine Bedeutung als beliebtester Mobilitätsträger behalten. Wenden wir uns also den Vor- und Nachteilen von E-Antrieb und Carsharing sowie den emotionalen Aspekten des Autofahrens zu.

Batterieelektrischer Antrieb (BEV)

Vorteile

  • E-Autos sind deutlich dauerhafter als Verbrenner, da sie weniger bewegliche Teile aufweisen
  • geringere Unterhaltskosten
  • geringere Betriebskosten (Elektroladung günstiger als Treibstoff)
  • Staatliche Subvention bei der Anschaffung und/oder Betrieb
  • Vergleichsweise hoher Wirkungsgrad der E-Maschine
  • Fahrspass durch kräftige Beschleunigung
  • Geringere Lärmbelastung
  • Die CO2-intersive Herstellung wird durch den emissionsfreien Betrieb neutralisiert (abhängig von der Art der Stromproduktion)

Nachteile

  • Hohes Fahrzeuggewicht infolge schwerem Akkupaket
  • Akkupaket degeneriert im Laufe der Zeit (Artikel next-mobility.de: bis 10 Jahre Herstellergarantie, danach noch 80% der Akkuleistung)
  • Akku-Produktion braucht seltene Rohstoffe (Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer)
  • Eingeschränkte Reichweite, ausgeprägt bei kalten Temperaturen
  • Eingeschränkte Ladeinfrastruktur
  • Mehrzeit an der Tankstelle
  • Höherer Anschaffungspreis in Vergleich zum Verbrenner

Fazit

Der Marktanteil der batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) in der Schweiz lag gemäss der Studie von Swiss-e-Mobility im Jahr 2020 bei 8.4%. Für 2021 wird mit einem 2-stelligen Prozentbetrag gerechnet, Tendenz steigend.

Der Kauf eines E-Autos ist eine interessante Alternative, die sowohl ökologisch wie ökonomisch besticht und bei welcher der Fahrspass nicht auf der Strecke bleibt.

Carsharing – Autos nutzen statt besitzen.
Carsharing ist schneller, flexibler und kurzfristiger als die Fahrzeugmiete. Beim Carsharing-Unternehmen anmelden, via App oder Internet einen Wagen in der Nähe buchen – und schon fährt man los.

Vorteile

  • Carsharing spart Kosten: Anschaffung, Versicherung etc. teilen sich viele Personen, Wartung und Reparatur inbegriffen.
  • Nutzer hat Auswahl aus verschiedenen Fahrzeugklassen.

Nachteile

  • In ländlichen Gegenden wenig verbreitet, das Angebote ist spärlich.
  • Wer z. B. beruflich regelmässig auf ein Auto angewiesen ist, kann die Vorteile von Carsharing nicht nutzen. Die meisten Angebote werden nach Nutzungsdauer abgerechnet, was hohe Kosten verursacht.

Fazit

Carsharing lohnt sich für:

  • Wenig-Fahrende (< 10’000 km im Jahr)
  • Fahrzeugführende, die nicht mit dem Auto zur Arbeit pendeln
  • Stadt- und Agglomerationsbewohnende, da Parkplätze teuer und Mangelware sind

Und wo bleibt nun die Freude am Fahren?

Mobilität ist mehr, als von A nach B zu kommen: Anbieter wie Mobility bieten in ihrer Flotte auch Premium-Wagen an, welche für Emotionen sorgen.

Fahrzeugkategorien CABRIO und EMOTION (Bildquelle: Screenshot auf mobility.ch, 28.12.2021, M. Dürsteler)

Der Zukunftsforscher und Automobilexperte Mark Morrison sagt in einem Interview mit dem zukunftsinstitut.de, dass das Auto als Statussymbol deutlich an Wert verloren hat, jedoch neue Statuspotenziale als erweiterter Lebensraum erschliesst.

Mark Morrison: „Die neue Luxuseinheit heißt dabei Zeit: Wer am meisten Zeit „verschafft“ bzw. bei der Mobilitätsplanung zeitlich am wenigsten vom Nutzer einfordert – im Sinne der Kuratierung – ist Premium.“

Ein Praxis-Beispiel von Mercedes-Benz EQ für zukünftige Premium-Services:

 

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Markus Dürsteler

ist Leiter Business Solutions an der Hochschule Luzern und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation. Er ist passionierter Roadster- und Motorradfahrer und interessiert sich privat für technologische Entwicklungen im Fahrzeugbau und die Zukunft der Mobilität.

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