Weniger Werbung beim Surfen dank der Cloud

Wer kennt es nicht: Beim Surfen im Internet trifft man oft auf Webseiten mit viel Werbung.
Im Selbstversuch möchte ich mit Hilfe der Cloud versuchen, diese Werbung verschwinden zu lassen.

Wie kann man Werbung beim Surfen loswerden?

Die Antwort auf diese Frage lässt sich oft mit dem Begriff AdBlocker (advertisement blocker = Anzeigeblocker) beantworten.
Diese AdBlocker werden meist als kleine Anwendung, so genanntes Plug-in, im Browser installiert.
Sobald der AdBlocker in Betrieb ist, kann er mit Hilfe von Filterlisten, die bestimmen, was zu blockieren ist, seine Arbeit verrichten. In den Listen sind meist Textbausteine oder Domain-Namen (z.B. hslu.ch) enthalten.
Wird nun eine Internetseite mit Werbung geöffnet, erscheint am Platz, wo die Werbung ist, meist nur noch eine weisse Fläche. Grund dafür ist, dass die Anfrage zu den Ressourcen des Webservers mit der Werbung blockiert wurde und nicht mehr geladen werden kann.

Werbung Zentral blockieren

Das oben genannte System setzt voraus, dass in jedem Browser auf jedem Gerät ein Plug-in installiert und unterhalten werden muss. Das ist umständlich und benötigt Zeit, hier muss also eine zentrale Lösung her.
Die zwei bekanntesten Lösungen sind AdGuard Home und Pi-hole. Beide AdBlocker lassen sich auf einem Server installieren und fungieren dann als DNS-Server. Wie das genau funktioniert, kann hier nachgelesen werden.

AdGuard Home oder Pi-hole

Für mich steht in erster Linie eine schnelle und einfache Installation im Vordergrund. Und hier hat für mich AdGuard Home die Nase vorn.
Auch in punkto Funktionsumfang hat AdGuard Home mehr zu bieten. Zumindest, wenn man den von AdGuard Home selbst erstellten Vergleich auf Github anschaut.

AdGuard Home in der Cloud bereitstellen

Um AdGuard Home installieren zu können, benötigt man eine virtuelle Maschine mit Linux. Das bieten alle grossen Cloud-Anbieter an. Hier kann auf den Anbieter gesetzt werden, den man bereits kennt.

Ich verwende hier die Google Cloud, da im kostenlosen Angebot eine e2-micro-VM-Instanz (eine kleine virtuelle Maschine) enthalten ist, welche die Anforderungen an AdGuard Home bestens abdeckt.

Die Registrierung in der Google Cloud funktioniert ohne grosse Probleme, jedoch muss eine Kreditkarte hinterlegt werden. Anschliessend kann mit wenigen Klicks eine neue VM (virtuelle Maschine) erstellt werden.

Screenshot Google Cloud VM-Instanz
Screenshot Google Cloud VM-Instanz (Bildquelle: Jonas Kohler)

Nachdem man sich mit der VM verbunden hat, muss lediglich ein Befehl eingegeben werden und schon ist AdGuard Home installiert.
Bevor man nun mit dem Browser das Setup abschliessen kann, müssen noch die Firewall Regeln angepasst werden. Auch dies gelingt mit wenigen Klicks. Das Setup ist sehr schlicht gehalten und dauert nur wenige Minuten und ist im Wiki von AdGuard Home gut dokumentiert.
Zu guter Letzt muss auf dem Router oder dem Client noch der DNS-Server angepasst werden, dazu einfach die Public IP der VM verwenden.

Die Installation testen

Nun ist alles installiert und das Testen und Surfen kann beginnen.

Ich fange mit einem Newsportal an und bemerke sofort, dass es funktioniert hat. Es wird keine Werbung mehr angezeigt. Auch bei allen anderen aufgerufenen Seiten ist die Werbung verschwunden. Somit ist alles geglückt.

Screenshot AdGuard
Screenshot AdGuard Home (Bildquelle: Jonas Kohler)

Fazit

Die Installation und die Konfiguration von so einer Lösung ist sehr einfach und bringt einen grossen Mehrwert. Dank der Cloud ist sie auch überall auf der Welt verfügbar.
Weiter können die Sperrlisten in AdGuard Home erweitert werden, um z.B. bekannte Phishing-Seiten zu blockieren.

Auf der anderen Seite hat die Werbung auch ihre Berechtigung, da sie mithilft, die Inhalte auf der jeweiligen Internetseite zu finanzieren.

Weiterführende Links

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Jonas Kohler

Jonas Kohler ist DevOps Engineer bei der Swisscom (Schweiz) AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Cloud and Platform Manager.

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