In den letzten Jahren kristallisiert sich eine Veränderung im Konsumverhalten der Kunden heraus. Dies zwingt Unternehmen zum Umdenken. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben muss ein Betrieb flexibel und anpassungsfähig sein. Hierbei spielt die Transportlogistik eine immense Rolle. Ohne die Digitalisierung und Datenanalyse im Logistikbereich, bleiben auch sonst hoch digitalisierte Betriebe auf der Strecke.
Die Digitalisierung der logistischen Prozesse befindet sich mitten im Wandel. In der Industrie 4.0 steht der Kunde im Fokus. Für Firmen ist es noch nicht zu spät sich dem Trend anzuschliessen. Jedoch muss jedes Unternehmen mit Bedacht an die Sache rangehen und sich den Herausforderungen stellen. Die grösste Schwierigkeit liegt darin ein durchgängiges Supply Chain Management aufzubauen. Das bedeutet, ein Umfeld mit proaktivem Handeln zu ermöglichen und gleichfalls das Verhindern von Störungen der Lieferkette sicherzustellen.
Die Logistik spielt als Bindeglied zwischen Markt und Kunden eine immense Rolle. Sie kann einerseits die Kosten des Unternehmens positiv beeinflussen und andererseits- die Transparenz ausdehnen. Zudem ermöglicht sie eine höhere Kundenzufriedenheit durch Gewährleistung von kürzeren Lieferzeiten sowie ein noch präziseres Lieferdatum.
Durch historische Daten werden die Transportzeiten analysiert und es wird stetig leichter genauere Voraussagen zumachen. Was ist aber mit der Information in Echtzeit? Welche Auswirkungen hat ein Sturm, ein Streik oder ein anderer Störfaktor?
Um solchen Situationen zu trotzen, ist es notwendig Schnittstellen aufzubauen. Schnittstellen bedeuten, dass Firmen Echtzeit Daten aus globalen Plattformen abschöpfen können. Zum Beispiel- bei Ankündigung eines grossen Sturms- kann die Laufzeit einer Lieferung proaktiv angepasst werden.
Damit wird nicht nur das Lieferdatum eingehalten, sondern auch die Kundenzufriedenheit sichergestellt.
Wichtig ist: um den Mehrwert der Logistik auszuschöpfen benötigt man nicht nur Daten, sondern muss diese auch korrekt interpretieren. Hier gilt das Motto „But more is not always the right approach” (Wilson Pang, 2021). Fälschlicherweise wird oft erwartet, dass Betriebe mit mehr Daten auch bessere Aussagen treffen können. Das entspricht jedoch nicht immer der Realität, da mehr Daten auch mehr potenzielle Fehlerquellen bedeuten. Zum einen fällt es nicht immer auf, dass ein Datenset fehlerhafte oder fehlende Informationen enthält. Und darüber hinaus, falls die schlechte Datenqualität erkannt wird, muss diese auch bereinigt werden. Diese Datenbereinigung kann sich jedoch auch negativ auf die Ergebnisse auswirken und diese verfälschen.
Falsche oder inkonsistente Daten zu veröffentlichen kann und sollte nicht im Interesse einer Firma sein. Dies könnte bei Bekanntwerden das Vertrauen der Kunden immens reduzieren und zu Marktverlusten führen. Deswegen ist es sehr wichtig, eine gute Datengrundlage zu schaffen.
Wie also kann die Logistik einen Mehrwert für Unternehmen schaffen?
Laut Klaus Peter Jung (2016) müssen die drei As erfüllt werden: Agility, Adaptability und Alignment. Auf Deutsch: Mobilität, Anpassungsfähigkeit und Abstimmung. Im Zusammenhang von Logistik und Unternehmen bedeutet dies das folgende:
- Erstens, das Unternehmen muss agil und flexibel auf vorhersehbare, beziehungsweise unvorhersehbare Veränderung reagieren.
- Zweitens, die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens auf neue Kundenanforderungen und die Digitalisierung müssen sichergestellt werden.
- Drittens, das Unternehmen und die Logistik müssen eng zusammenarbeiten. Das heisst, ein Abgleich beider Ziele muss stattfinden.
Diese Strategie ermöglicht der Logistik, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, einen grossen Mehrwert zu schaffen. Durch eine gründliche Datengrundlage und flexibles Handeln kann die Lieferleistung deutlich erhöht-, und die Kosten reduziert werden.
Transportlogistik 4.0 ist daher ein Gewinn für Kunden und Firmen gleichermassen.