Die NFT-Technologie sorgt weiterhin für grosse Aufregung in der Krypto-Szene. Auch ein knappes Jahr nachdem der Hype um digitale Kunstwerke so richtig losging, scheint vorerst kein Ende in Sicht zu sein. Doch was kann NFT sonst noch? Zeit, drei neue Trends nach CryptoKitties & CryptoPunks genauer anzuschauen.
NFT steht für «Non-Fungible Token», ein nicht austauschbares und somit einzigartiges Token, welches einen individuellen Wert besitzt. Ein Token ist die digitalisierte Form eines Vermögenswertes, bzw. ein digitales Zertifikat für dessen Eigentum. Neben digitaler Kunst können praktisch alle Vermögenswerte tokenisiert werden, indem die dazugehörigen Rechte und Pflichten auf den Token übertragen werden. Besitzverhältnisse werden so digital abgebildet und sind handelbar. Technisch existieren NFTs auf Ethereum und anderen Blockchains, das dazugehörige Protokoll heisst ERC-721.
1 – Kombination von NFTs mit DeFi
NFT-Kunstwerke und -Sammlerstücke werden noch immer für Rekordsummen verkauft, alleine im Juni 2021 hat der NFT-Marktplatz OpenSea einen Umsatz von USD 150 Mio. generiert. Und wo ein Wert ist, sind auch Finanzdienstleistungen nicht weit. Während die Kreditaufnahme und -vergabe der grossen Geldmarktprotokolle wie z.B. Compound lediglich mit ausgewählten Kryptowährungen funktionieren, kann man z.B. auf NFTfi.com sein NFT als Sicherheit für ein Darlehen hinterlegen. Findet sich eine Gegenpartei, fliesst das Darlehen in Form von wETH – Wrapped Ether – welcher auf der NFT-Plattform OpenSea bequem 1:1 in die bekannte Währung Ether umgetauscht werden kann. Dies ist besonders für Investoren interessant, die höhere Geldbeträge in NFTs angelegt haben und dafür Liquidität erhalten möchten.
2 – Tokensierung und Handel
Traditionelle Industrien können ebenso von dieser Technologie profitieren. Das Projekt WIV ermöglicht es Weinproduzenten, auf deren Plattform NFTs für ihren Wein zu erstellen. Auf dem Token werden der Besitz, die Herkunft und die gesamte Transaktionsgeschichte abgebildet. Der Investor kann den Token jederzeit schnell, sicher und mit geringen Transaktionskosten auf OpenSea handeln, während der Wein durch WIV fachgerecht gelagert wird. Speziell kleine Weingüter, die ihre Weine nicht in grossen Weinhandlungen anbieten können oder wollen sind so in der Lage, ihre Produkte schneller einem grösseren Publikum zugänglich zu machen. Eine Methode, die auch auf andere Industrien anwendbar ist.
3 – NFTs in der virtuellen Welt
Wir verbringen tendenziell mehr Zeit in virtuellen Umgebungen als früher. Decentraland ist eine virtuelle Welt, die von ihren Nutzern betrieben wird. Mit einem Avatar kann man mit anderen Benutzern interagieren, an Veranstaltungen teilnehmen und verschiedene Aktivitäten ausführen. Die meisten Gegenstände darin sind NFTs – von den Kleidern, Grundstücken bis hin zur Kunst in Gallerien. Virtuelle Welten wie diese könnten die nächste Generation sozialer Plattformen werden. Unternehmen und Künstler versuchen sich darin einen Platz zu sichern, indem sie virtuelle Grundstücke erwerben, ihre Produkte in einem Einkaufszentrum verkaufen, Markenstrategien betreiben oder als Künstler Konzerte veranstalten. Direkt und ohne Drittparteien.
Fazit
NFTs schaffen Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, die es vorher nicht gab, und ermöglichen zunehmend mehr Menschen aller Alters- und Einkommensklassen einen alternativen Weg in den Krypto-Markt. Einige der Nutzungen beruhen auf sozialen Trends, die vielleicht nicht von Dauer sein werden. Aber sicher ist, dass NFTs die Art und Weise, wie wir Eigentum bisher wahrgenommen und erfasst haben, infrage stellen. Der Hype um NFTs ist noch lange nicht vorbei.
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