Wir stehen mitten in der grössten Veränderung seit deren Gründung von Ethereum. Das Upgrade zu Ethereum 2.0 wird in mehreren Schritten vorgenommen. Das Resultat ist, dass Ethereum 2.0 weiterhin die wichtigste Smart Contract Blockchain bleibt.
Warum braucht es Ethereum 2.0?
An Ethereum wird heute meist bemängelt, dass diese Blockchain für die heutigen Volumen zu langsam und die Transaktionsverarbeitung zu teuer (Gas-Fee’s) ist. Heute kann die Blockchain ca. 20-30 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten und es dauert ca. 5 Minuten bis eine Transaktion bestätigt wird. Mit Ethereum 2.0 spricht man von bis zu 100’000 Transaktionen pro Sekunde, was die Kapazität und die Verarbeitungsgeschwindigkeit massiv erhöht.
Wie bei Bitcoin, wird der hohe Energiebedarf von Ethereum für das Mining unter Proof-of-Work kritisiert.
Mit Ethereum 2.0 wird das Ziel einer höheren Skalierung, höheren Sicherheit und natürlich mehr Nachhaltigkeit verfolgt.
Wie wird dies nun erreicht?
Im Grundsatz ändert Ethereum von der Proof-of-Work («PoW») zur Proof-of-Stake («PoS») Technologie. Das bedeutet, dass neue Blöcke nicht wie bis anhin bei PoW durch Mining, sondern mittels Staking-Technologie erzeugt werden. Die Proof-of-Stake Technologie, basiert auf einem Konsens im Blockchain-Netzwerk, welcher den Teilnehmer bestimmt, der den nächsten Block erzeugen darf. Das Staking ersetzt das energie-intensive Mining.
Für Ethereum 2.0 wurde per 1. Dezember 2020 eine separate Blockchain, eine sogenannte Beacon-Chain, lanciert. Diese Chain wird nun über den Proof-of-Stake Mechanismus validiert. Schon heute können Ether in ETH 2.0 umgetauscht und Staking betrieben werden. Es ist geplant Ende 2021 oder 2022 diese separate Beacon-Chain mit dem Hauptnetz von Ethereum, also mit dem 1.0-Netzwerk, zusammen zu führen. Dieser «Merge» wird zur Folge haben, dass der Konsensus-Mechanismus von PoW auf PoS verlagert wird – und neu bis zu 99% weniger Energie für diese Blockchain verbraucht wird.
Im 2021 folgt schlussendlich mit den Shard-Chains noch der letzte Schritt des Upgrades zu Ethereum 2.0. Primär soll mit diesem Schritt die Verarbeitungsgeschwindigkeit, wie oben erwähnt, mit der Zeit bis zu 100’000 pro Sekunde, erhöht werden. Dies wird mittels 64 neuen Chains erzielt, welche die Verarbeitungslast auf diese verteilen sollen. Das Ziel ist auch, dass es für das Staking, also dem Verarbeiten von Blöcken, geringe Hardwareanforderungen gibt und es somit möglichst viele Staker gibt, was dann nochmals die Sicherheit des Netzwerks erhöht.
Und nun?
Es gibt viele weitere und jüngere Blockchain-Projekte, wie zum Beispiel Polkadot, welche schon von Grund auf über diese Technologien verfügen und per Stand heute eine höhere Verarbeitungskapazität zu einem günstigeren Preis haben. Mit dem Upgrade zu 2.0 wird Ethereum weiterhin konkurrenzfähig bleiben und sich gegenüber neueren Blockchains behaupten können. Denn Ethereum kann seit 2015 eine grosse (Entwickler-) Community hinter sich scharen und viele Applikationen («dApps»), welche heute bereits voll funktionsfähig sind, arbeiten mit Ethereum als Basis.
Besonders erwähnenswert in der aktuellen Diskussion über grünes Mining oder Staking ist, dass sich Ethereum nach dem Upgrade auch in Bezug auf Nachhaltigkeit behaupten kann. Der letzte Schritt wäre nun nur noch die Überprüfbarkeit, dass dann die neuen Blöcke auch wirklich mit grünem Strom produziert werden.
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