Endlich – Bitcoin-Netzwerk erhält erstes Upgrade seit 4 Jahren

Das Bitcoin-Netzwerk erlangt das langersehnte Upgrade seit Jahren. Mit dem sogenannten «Taproot» Update sollen Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Datenschutz bei der grössten Kryptowährung der Welt optimiert werden. Die vollständige Implementierung des Bitcoin Updates wird im November 2021 stattfinden.

Erstmals anfangs 2018 wurde «Taproot» von dem Bitcoin-Core-Entwickler Greg Maxwell der Community vorgestellt. Mit dem neuen Protokoll Vorschlag soll durch eine Verbesserung der Skripte von Bitcoin unter anderem der Datenschutz verbessert werden. Da Bitcoin eine öffentlich zugängliche Blockchain hat, kann jeder Transaktionen im Netzwerk analysieren und überwachen. Für viele Teilnehmer ist dies ein grosses Problem. Es gibt bereits heutzutage Möglichkeiten, die Anonymität bei Bitcoin mit Techniken wie Coin Mixing zu erhöhen, dies macht jedoch Bitcoin noch nicht zu einer privaten Währung. Mit dem kommenden Taproot Upgrade wird es möglich sein, die Eigenschaften einer Bitcoin-Transaktion zu «tarnen».


Was ist Taproot?

Taproot ist ein Soft Fork, der die Skripte von Bitcoin überarbeitet und verbessert. Mit Taproot wird es möglich sein, die Tatsache zu verbergen, dass ein Bitcoin-Skript überhaupt ausgeführt wurde. Wenn man Bitcoin unter Verwendung von Taproot ausgibt, könnte eine Transaktion im Lightning-Network-Channel, eine Peer-to-Peer Transaktion oder ein ausgeklügelter Smart Contract ununterscheidbar werden. Wenn man eine dieser Transaktionen überwacht, würde man nichts anderes als eine Peer-to-Peer Transaktion erkennen. Es ist jedoch erwähnenswert, dass dies nicht an der Tatsache ändert, dass die Wallets des ursprünglichen Senders und des Empfängers aufgedeckt werden.

Es wird erwartet, dass Taproot zusammen mit einem weiteren Upgrade namens «Schnorr-Signaturen» implementiert wird. Dies macht nicht nur die Implementierung von Taproot möglich, sondern auch eine lang erwartete Funktion namens Signatur-Aggregation.


Was sind Schnorr-Signaturen?

Schnorr-Signaturen bestehen aus einem kryptographischen Signaturschema, das von Claus Schnorr – einem deutschen Mathematiker und Kryptographen – entwickelt wurde. Obwohl Herr Schnorr seinen Algorithmus patentieren liess, lief das Patent im Jahr 2008 aus. Neben einer Reihe von Vorteilen sind die Schnorr-Signaturen vor allem für ihre Einfachheit und Effizienz bei der Erzeugung kurzer Signaturen bekannt.
Das von Satoshi Nakamoto (dem Erfinder von Bitcoin) verwendete Signaturschema war der Elliptic Curve Digital Signature Algorithmus (ECDSA). Die Wahl des ECDSA gegenüber den dem Schnorr-Signatur-Algorithmus war darauf zurückzuführen, dass dieser bereits open source, gut verstanden und sicher war.

Eine der nennenswerten Hauptvorteile der Schnorr-Signaturen besteht darin, dass sie in der Lage sind, mehrere Schlüssel innerhalb einer komplexen Bitcoin-Transaktion zu verwenden und eine einzige eindeutige Signatur zu erzeugen. Dies bedeutet, dass die Signaturen der verschiedenen an der Transaktion beteiligten Parteien zu einer einzigen Schnorr-Signatur zusammengeführt werden können. Dies wird als «Signatur-Aggregation bezeichnet».


Wie wird Taproot für Bitcoin nützlich sein?

Mit Taproot wird der Datenschutz bei Bitcoin wesentlich verbessert. Wenn es zudem mit Schnorr-Signaturen kombiniert wird, kann Taproot auch die Effizienz bei der Durchführung von Transaktionen steigern.

  • Reduzierte Menge an Daten auf der Blockchain
  • Mehr Transaktionen pro Block möglich
  • Niedrige Transaktionskosten

Fazit
Taproot ist ein mit Spannung erwartetes und weithin unterstütztes Upgrade von Bitcoin. Wenn es zusammen mit den Schnorr-Signaturen implementiert wird, werden wir erhebliche Verbesserungen in Bezug auf Datenschutz, Skalierbarkeit, Sicherheit und mehr sehen, was durchaus grosse Vorteile für die Community bringen wird.

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Marcel Niederberger

Marcel Niederberger ist Head of Operations bei der FiCAS AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Crypto Finance & Cryptocurrencies. Er ist seit über 5 Jahren in der Krypto Branche aktiv tätig und war essentiell beteiligt, das erste aktiv verwaltete Exchange Traded Product (ETP) im Juli 2020 auf die Schweizer Börse SIX zu bringen, welches Kryptowährungen als zugrunde liegende Anlageklasse enthält.

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