Die Welt der Cloud Infrastruktur- und Plattform-Anbieter zeigt ein deutliches Bild: Drei Hyperscaler dominieren den Markt. Bei der Wahl eines Anbieters kann es sich trotzdem lohnen, auch die Angebote der kleineren Anbieter zu vergleichen. Besonders Unternehmen, welche Cloud-KnowHow nicht intern abdecken oder Managed Service Angebote nutzen möchten, können bei regionalen Anbietern ihr Glück finden.
Die digitale Transformation ist aktuell ein strategisch wichtiges Thema für viele Schweizer Unternehmen. Ein wichtiger Pfeiler der digitalen Transformation ist ein kostengünstiges und leistungsfähiges Cloud-Hosting.
Der Cloud Infrastructure-as-a-Service Markt ist 2019 um 37 Prozent gewachsen. Der Cloud-Iaas-Markt wird von den drei grossen US-amerikanischen Hyperscalern Amazon, Microsoft und Google dominiert. Zusammen teilen sie 68% des Marktes unter sich auf. Heisst dies, dass ein Schweizer Unternehmen beim Wechsel in die Cloud früher oder später bei einem dieser drei Cloud-Riesen landet? Es gibt einige gute Gründe, welche Unternehmen auch regionale Anbieter wählen lassen.
Die Hyperscaler
Die IaaS-Angebote der drei Mega-Cloud-Plattformen Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud Services bieten zu tiefen Kosten hoch skalierbare Ressourcen an. Der Business-Kunde profitiert von hoch automatisierten Prozessen und entsprechend äusserst kurzen Bereitstellungszeiten. IT-Unternehmen mit fundierter Cloud-Expertise kommen mit diesen Angeboten bei minimalen Kosten zu einem hochmodernen Angebot.
Microsoft und Google bieten den Kunden schon für einen kleinen Aufpreis eine Datenhaltung in der Schweiz an. Auch Amazon wird im 2022 ein Rechenzentrum in der Schweiz in Betrieb nehmen. Dies ist besonders für Unternehmen interessant, welche aus rechtlichen Gründen ihre Daten in der Schweiz halten müssen.
Die Abhängigkeit von den grossen Anbietern kann aber auch abschrecken. Trotz der Schweizer Datenhaltung sind es US-Unternehmen welche dem amerikanischen Recht unterstehen. Und im 2020 erlebten viele Cloud-Kunden von Microsoft, wie Microsoft die europäischen Kapazitäten nicht rasch genug ausbauen konnte. Über mehrere Wochen konnten wichtige Services wie Datenbanken nicht mehr bestellt werden.
Die lokalen Cloud-Anbieter
Der Schweizer Iaas-Cloud-Markt wird von zahlreichen mittleren bis grösseren Anbietern geprägt. Sie legen Wert auf physisch in der Schweiz gehostete Dienste. Auch wenn diese Angebote immer umfangreicher werden, können sie nicht mit der hohen Automatisierung der Cloud-Riesen mithalten.
Ihre Stärken liegen darin, dass sie Unternehmen schrittweise durch die Transformation begleiten können. In einer Übergangsphase können noch ältere Systeme On Premise gehostet werden müssen. Und viele Unternehmen können und wollen nicht das nötige KnowHow aufbauen, um ihre Systeme für einen skalierbaren Betrieb in der Cloud zu optimieren. Hier können die regionalen Anbieter mit individuellen Angeboten punkten.
Regionale Cloud-Anbieter bieten oftmals auch Managed Service sowie individuelle Beratung in der Cloud-Transformation an. Und wenn der Anbieter eine ähnliche Unternehmensgrösse wie der Kunde aufweist, sind die Chancen für Vertragsflexibilität und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit gross.
Multicloud-Strategie
Einen regionalen Cloud-Anbieter zu wählen, heisst aber nicht, sich von den attraktiven Angeboten der Cloud-Riesen zu distanzieren. Besonders im SaaS-Angebot kann es attraktiv sein, die Services von beispielsweise Microsoft oder SalesForce zu nutzen. Neben tiefen Kosten bieten Angebote wie Office 365 oder Exchange Online auch eine sehr hohe Verfügbarkeit und grosse Vorteile in der Security.
Eine attraktive Lösung ist es auch, für die Integrations- und Produktionsumgebungen das Angebot eines regionalen Cloud-Anbieters zu nutzen, und für die Entwicklung und das Testing mit flexibel administrierbaren und skalierbaren Systemen bei einem Cloud-Riesen zu arbeiten.
Weiterführende Links zum Thema
Warum sich Cloud-Dienste für Unternehmen und Endkunden auszahlen | Netzwoche
Cloud-Anbieter setzen auf Vor-Ort-Services und Colocation-Rechenzentren – IT Magazine
